Archäologen entdecken den biblischen Teich Siloah

Der Teich Siloah © Mark Barnes/CC BY-SA 4.0
Der Apostel Johannes beschreibt, wie Jesus die Augen des Blinden mit Lehm einsalbte und dann zu ihm sagte: „Geh zum Teich Siloah ... und wasche dich!“ (Johannes 9,7).

Nachrichten über die Bibel
aus den Naturwissenschaften

Von Mario Seiglie, Tom Robinson und Scott Ashley

In einer überraschenden Entdeckung stießen israelische Archäologen bei der Überprüfung einer geplanten Baustelle in der Stadt Jerusalem anscheinend auf Überreste des biblischen Teichs Siloah, der in Verbindung mit Jesu wundersamer Heilung eines von Geburt an blinden Mannes genannt wird.

Der Apostel Johannes beschreibt, wie Jesus die Augen des Blinden mit Lehm einsalbte und dann zu ihm sagte: „Geh zum Teich Siloah ... und wasche dich!“ (Johannes 9,7).

Am 23. Dezember 2004 verkündeten die Archäologen Eli Shukron und Ronny Reich, daß der Fund weitgehend abgesichert war: „In dem Moment, in dem wir dies vor vier Monaten offengelegt und entdeckt hatten, waren wir uns 100prozentig sicher, daß es sich um den Teich Siloah handelte“, sagte Shukron. „Wir wissen mittlerweile, daß der Teich Siloah mit dem Tempelberg in Verbindung steht ... Das ganze System ist uns klarer geworden“ („Archaeologists find traces of ,Miracle Pool‘ “, AP, 23. Dezember 2004). Sie stellten sogar fest, daß aus einem Kanal immer noch Wasser in diesen großen 50-Meter-Teich floß, von dem 10 Meter mittlerweile ausgegraben sind.

Weshalb sind sich die Archäologen dieses Fundes so sicher? Zum einen weisen die historischen Berichte auf die ungefähre Lage des Teiches hin, und die Stelle paßt zu der Beschreibung. Sie entdeckten auch Tonscherben, einen Steinflaschenkorken und Münzen aus biblischer Zeit, die am Bauwerk des Teiches festgekittet waren und die bis etwa in die Zeit um 50 v. Chr. datiert wurden.

Bis zu diesem Zeitpunkt war ein anderer Teich aus byzantinischer Zeit für den Teich von Siloah gehalten worden. Die Gihonquelle speiste beide Teiche. „Wir haben noch nicht entdeckt, wie das Wasser den [neuentdeckten] Teich erreicht“, sagte Shukron. „Wir haben den Hiskiatunnel, wir haben den Teich. Nach weiteren Ausgrabungen werden wir die Antwort wissen“ (ebenda). Weitere Forschungen sind notwendig, bevor der Fund endgültig für echt erklärt wird.

Ein Begräbnis aus der Zeit Jesu bestätigt die Bibel

Seit Jahren stellt ein eigenartiges Detail über jüdische Begräbnispraktiken aus dem 1. Jahrhundert, das im Johannesevangelium erwähnt wird, die Gelehrten vor ein Rätsel. Johannes beschreibt, wie bei der Grablegung von Jesus (Johannes 20,7) und dessen Freund Lazarus (Johannes 11,44) die Körper beider Männer für ihre Grablegung in ein Leinentuch gewickelt wurden, aber ein weiteres, kleineres Tuch um ihren Kopf gebunden wurde.

Antike Gewebe sind sehr anfällig und zerfallen innerhalb weniger Jahrzehnte vollständig, wenn nicht außergewöhnlich günstige Umstände ihre Erhaltung ermöglichen. Im Frühjahr 2000 sollte jedoch eine Reihe von außergewöhnlichen Umständen zu einer höchst einzigartigen Entdeckung für mehrere Archäologen führen.

An diesem Morgen stießen der israelische Archäologe Shimon Gibson und Professor James Tabor von der Universität North Carolina auf ein jüdisches Grab aus dem 1.  Jahrhundert, das allem Anschein nach erst in der vorigen Nacht geplündert worden war. Sie informierten sofort die israelische „Antiquities Authority“ (IAA) über das Verbrechen und erhielten, da Gibson für die IAA tätig war, die Erlaubnis, die Grabstätte zu betreten und das geplünderte Grab zu untersuchen.

Viele der mehr als 1000 bekannten Gräber aus dem 1. Jahrhundert wurden vor langer Zeit geplündert. Einige wenige aber sind intakt erhalten geblieben. Dieses Grab war eines dieser wenigen gewesen. Nun war es aber aufgebrochen und bei dem Versuch, Artefakte zu finden, die möglicherweise im Antiquitätenhandel verkauft werden konnten, geplündert worden.

Im Innern dieses mehrere Ebenen umfassenden Grabmals fand die Gruppe die Überreste mehrerer Ossuarien, kleiner Kalksteinkästen, die die Knochen jüdischer Männer und Frauen, die dort begraben waren, enthalten hatten. Bedauerlicherweise waren sie von den Dieben zerschmettert worden, die dann offenbar die Fragmente mit den Namen derjeniger, deren Knochen in den Ossuarien lagen, gestohlen hatten.

Der wichtigste Fund war jedoch in einer der kleinen Grabkammern unberührt geblieben. „Auf der dritten Ebene [des Grabes], welches die unterste Ebene ist, fanden wir ... das Skelett einer Person, die das Grabtuch noch um die Schulter hatte“, berichtete Dr. Tabor. Aber noch bemerkenswerter war, daß der Körper des Mannes mit zwei Tüchern umwickelt war – eines um seinen Körper und ein separates, kleineres Tuch um seinen Kopf. Kleine Proben der Tücher wurden mit der Radiokarbonmethode auf das 1. Jahrhundert n. Chr. datiert. Johannes hatte also eindeutig dieses Detail der jüdischen Begräbnispraktiken seiner Zeit zuverlässig und genau berichtet.

Wie konnten diese Tücher all diese Jahrhunderte erhalten bleiben? Durch einen glücklichen geologischen Zufall: Ein Riß in dem Kalkstein, aus dem das Grab gehauen worden war, hatte Feuchtigkeit aus dieser einen bestimmten Grabkammer abfließen lassen und sie so trocken und geschützt erhalten.

Wegen der Bedeutung des Fundes wurde dessen Ankündigung bis zur Beendigung der wissenschaftlichen Analyse und der Vorbereitung ihrer Veröffentlichung verschoben (Quelle: Vortrag von Professor James Tabor, International Symposium on Archaeology and the Bible, 14. Januar 2005).

DNA-Beweise überzeugen: Professor sagt Atheismus ab

Im Dezember 2004 schockierte ein berühmter Atheist und Akademiker die Gelehrtenwelt, als er verkündete, daß er, hauptsächlich aufgrund seiner DNA-Studien, nun die Existenz Gottes akzeptierte.

„Meiner Meinung nach hat das DNA-Material gezeigt, daß Intelligenz bei dem Zusammenführen dieser außerordentlich diversen Elemente beteiligt gewesen sein muß“, sagte Professor Antony Flew von der Universität Reading in Großbritannien. „Das könnte vermutlich eine Person in dem Sinne sein, daß es ein Wesen mit Intelligenz und Vorsatz ist“ (Richard Ostling, „Leading Atheist Now Believes in God“, AP, 9. Dezember 2004).

Professor Flew ist wohl der bekannteste Atheist in der akademischen Welt der letzten 50 Jahre. Sein Thesenpapier „Theology and Falsification“ gilt als die am meisten abgedruckte philosophische Veröffentlichung der letzten Jahrhunderthälfte. „Flew ist einer der bekanntesten Atheisten des 20. Jahrhunderts“, schreibt der atheistische Autor Richard Carrier. „Wenn er also seine Meinung in irgendeinem Maße geändert hat, so ist das, was immer man auch von seinen Gründen halten mag, an sich bereits ein Ereignis von Nachrichtenwert“ („Antony Flew Considers God ... Sort of“, Dezember 2004, www.infidels.org).

Flew erwähnte, daß er seine Meinung zugunsten der Existenz Gottes und gegen den Atheismus im vergangenen Jahr zu ändern begann, wobei die biologische Erforschung von DNA ausschlaggebend war. In dem Video „Has Science Discovered God?“ meint Professor Flew, daß DNA-Beweise „durch die fast unglaubliche Komplexität der Strukturen, die notwendig sind, um [Leben] zu erzeugen, gezeigt haben, daß Intelligenz beteiligt gewesen sein muß“.

Später schrieb er an Richard Carrier: „Mein einziges und alleiniges relevantes Beweisstück [für Gott] ist die offensichtliche Unmöglichkeit, eine naturalistische Theorie für den Ursprung der ersten sich fortpflanzenden Art aus der DNA zu liefern.“

Laut der AP-Meldung haben Professor Flews „gegenwärtige Ideen ... eine gewisse Ähnlichkeit mit amerikanischen ,Intelligent Design‘-Theoretikern, die Beweise für eine lenkende Kraft im Aufbau des Universums sehen“. In einem Interview in der Winterausgabe 2004 von Philosophia Christi, der Zeitschrift der Evangelical Philosophical Society, sagte Professor Flew: „Ich glaube, daß die beeindruckendsten Argumente für Gottes Existenz diejenigen sind, die durch die jüngsten wissenschaftlichen Entdeckungen gestützt werden ... Das Argument für Intelligentes Design ist heute weitaus stärker als zu der Zeit, als ich zum ersten Mal damit in Kontakt kam.“

Großbritanniens The Sunday Times schrieb: „Darwins Evolutionstheorie erklärt den Ursprung und die Entwicklung des Lebens für Flew nicht zufriedenstellend. ,Ich bin zu der Überzeugung gelangt, daß es völlig unmöglich ist, daß die erste lebendige Materie aus toter Materie hervorging und sich dann zu einer außergewöhnlich komplizierten Kreatur entwickelt hat’, sagt er.“ Professor Flew „verfolgt die Argumente, wohin sie auch führen. Die Schlußfolgerung ist: Es muß irgendeine Intelligenz gegeben haben.“

Professor Flew sieht Gott nicht als persönliches Wesen. Dennoch entschuldigt er sich für den Einfluß, den seine atheistischen Sichtweisen auf andere hatten. Der Artikel zitiert ihn mit den Worten: „Da Menschen sicherlich von mir beeinflußt wurden, will ich versuchen, den enormen Schaden, den ich möglicherweise angerichtet habe, zu korrigieren“ (Stuart Wavell und Will Iredale, „Sorry, Says Atheist-in-Chief, I Do Believe in God After All“, 12. Dezember 2004).

Kritisches Denken in Schulen gesetzlich verboten?

Am 13. Januar 2005 ordnete ein US-Bundesrichter die Entfernung von Warnaufklebern an, die in Biologieschulbüchern im Landkreis Cobb County im US-Bundesstaat Georgia angebracht worden waren und Schüler zur kritischen Auseinandersetzung mit der Evolutionstheorie aufriefen (AP, 13.1.2005).

Die Aufkleber wurden gemäß einer Entscheidung des Erziehungsrats in Cobb County aus dem Jahre 2002 angebracht, nachdem 2300 Eltern eine Petition unterschrieben hatten, in der die neuen Schulbücher kritisiert wurden, weil sie die Evolution als Tatsache ohne Hinweis auf alternative Theorien lehren.

Die Warnaufkleber hatten diesen einfachen Text: „Dieses Schulbuch enthält Informationen über die Evolution. Evolution ist eine Theorie, nicht eine Tatsache, über den Ursprung von Lebewesen. Dieses Material sollte unvoreingenommen und sorgfältig studiert und kritisch bewertet werden.“

Aber sechs Eltern und die American Civil Liberties Union (ACLU) verklagten den Erziehungsrat in dem Fall Selman gegen den Cobb County Schulbezirk mit dem Argument, daß die Aufkleber die „Trennung von Kirche und Staat“ verletzen würden. Diese Trennung leitet sich vom ersten Zusatz zur US-amerikanischen Verfassung ab, der besagt, daß der Kongreß keine Gesetze erlassen soll, die eine staatlich geförderte Religion etablieren.

Der US-Kreisrichter Clarence Cooper hat in dem Selman-Aufkleber-Fall zugunsten der Kläger entschieden und erklärt: „Durch die Verunglimpfung der Evolution scheint der Schulrat die wohlbekannte vorherrschende alternative Theorie, die Schöpfungslehre oder Abwandlungen derselben, zu befürworten, obwohl der Aufkleber nicht speziell auf eine alternative Theorie hinweist ... Während Evolution auch das Objekt von Kritik ist, vor allem in Hinblick auf den Mechanismus, über den sie erfolgte, ist der Aufkleber für die Schüler hinsichtlich der Bedeutung und des Wertes der Evolution in Wissenschaftskreisen irreführend.“

Der Warnaufkleber erwähnt jedoch weder Gott, die Bibel oder die Schöpfung. Er wird trotzdem als religiös angesehen, weil er dazu auffordert, sich kritisch mit der Evolutionstheorie auseinanderzusetzen – und weil seine Initiatoren an Gott glauben.

„Das ist aus der Sicht des Verfassungsrechts eine bizarre Entscheidung“, schreibt Dr. John West, Stellvertretender Direktor des Zentrums für Wissenschaft und Kultur des „Discovery Instituts“, einer führenden Denkfabrik, die wissenschaftliche Zweifel an Darwins Evolutionstheorie untersucht.

„Nachdem er geurteilt hat, daß der Schulrat legitime säkulare Gründe für die Schaffung des Lehrbuchaufklebers hatte [d. h. die Förderung von kritischem Denken] und nach Anerkenntnis der Tatsache, daß es Wissenschaftler gibt, die die modere Evolutionstheorie kritisieren, hat das Gericht den Aufkleber nichtsdestoweniger für verfassungswidrig erklärt, weil einige Bürger irrigerweise annehmen könnten, daß der Aufkleber die Religion fördern sollte – obwohl der Richter zugab, daß er dieses nicht tat ...

Unglücklicherweise hat der Richter offensichtlich eine sehr niedrige Meinung von der Intelligenz seiner Mitbürger. Wenn der Richter in der Lage ist zu erkennen, daß der Schulbezirk den Aufkleber mit der legitimen säkularen Zielsetzung der Förderung einer kritischen Diskussion über Evolution einführte, warum sollte das den Bürgern von Cobb County nicht möglich sein?“

Auf der anderen Seite meinte Michael Manley, der Anwalt der klagenden Eltern: „Dies ist ein großer geschichtlicher Tag und ein großer Tag für die Freiheit in unserer Nation.“ Nach Manley wird nun den Schülern von Cobb County „erlaubt, Wissenschaft frei von religiösen Dogmen zu erlernen“.

In Wirklichkeit bedeutet die Entscheidung, daß die Schüler in Cobb County doch zu Opfern von Dogmen werden. Ihnen wird ein unkritischer Glaube an die Evolution Darwins aufoktroyiert, durch ein Umfeld, wo freie Nachforschungen und kritisches Denken nicht einmal als Vorschlag erlaubt sind.

Am 17. Januar beschloß der Schulrat, die Entscheidung von Richter Cooper anzufechten. Der Fall geht jetzt zum US-Berufungsgericht in Atlanta.

– GN Juli-August 2005 PDF-Datei dieser Ausgabe

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