Hebt der Neue Bund Gottes Gesetz auf?

Hebt der Neue Bund das Gesetz Gottes auf? Ist es im Neuen Bund nicht länger notwendig, die Zehn Gebote zu halten? Im traditionellen Christentum stößt man auf diese Sichtweisen, mit denen wir uns in diesem Themenpapier näher befassen werden. In Hebräer 10, Vers 16 lesen wir: „Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen . . . Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn will ich es schreiben.“

Noch wichtiger ist der wahre Zweck der Bünde Gottes – es gab bzw. gibt mehr als einen Bund – und ihre Bedeutung im übergeordneten Plan unseres Schöpfers für die Menschheit. Es ist wichtig, dass wir ihre wahre Bedeutung verstehen.

Wie viele bekennende Christen wissen überhaupt, dass sich die Struktur der Bibel an einer Reihe göttlicher Bünde orientiert? Diese Bünde können wir Verträge bzw. Vereinbarungen nennen. Sie offenbaren und beschreiben die Art Beziehung, die Gott zu jedem Menschen haben will. Sie offenbaren auch Gottes Verheißungen, und sie definieren die Bedingungen, die jeder erfüllen muss, um diese Verheißungen zu erhalten.

Gottes Bünde sind die Grundlage seines göttlichen Vorhabens, das Denken und Handeln aller Menschen zu formen. Gott hat ein genaues Ziel vor Augen. Das letztendliche Ziel seines Vorhabens ist eine göttliche Familie – Söhne und Töchter, die denselben gerechten Charakter haben, den auch Jesus Christus in der Zeit seiner menschlichen Existenz unter den Menschen hatte.

Dieser Charakter kann nur mittels eines wechselseitigen Prozesses zwischen dem einzelnen Menschen und Gott entstehen. Es ist daher ein sehr persönlicher Prozess.

Warum Entscheidungsfreiheit?

Damit wir diesen göttlichen, heiligen und gerechten Charakter bilden können, gibt Gott uns Entscheidungsfreiheit. Diese von Gott gegebene Entscheidungsfreiheit bedeutet die Möglichkeit, durch unsere eigenen Erfahrungen zu lernen, dass wir nicht alle negativen Resultate unserer schlechten Entscheidungen voraussehen können. Nur wenn wir uns auf Gottes Führung verlassen, können wir die Konsequenzen schlechter Entscheidungen vermeiden.

Die erste falsche Wahl in der Geschichte des Menschen wurde von unseren Ureltern Adam und Eva getroffen. Sie mussten unter zwei grundlegenden Optionen eine Entscheidung treffen. Auf der einen Seite stand ihnen die Möglichkeit zur Auswahl, sich in ihrem Denken und ihrer Lebensführung ganz von Gott führen zu lassen, oder sie konnten experimentieren und aufgrund eigener Erfahrungen die scheinbar beste Lebensweise selbst bestimmen.

Sie entschieden sich für den Weg eigener Erfahrungen, anstatt sich ganz auf Gottes Unterweisung, Führung und Hilfe zu verlassen. Alle ihre Nachkommen folgten in ihren Fußstapfen und ernteten das gleiche traurige Resultat.

Gottes Bünde offenbaren seinen Plan, das gefährliche Muster unserer Entscheidungen, die uns Schaden zufügen, umzukehren. In diesen Bünden verspricht Gott seine göttliche Hilfe und seinen Segen denen zu erteilen, die sich von ganzem Herzen an ihn wenden, um die notwendige Führung für ihr Leben zu erhalten. Ein Teil des Segens ist geistlich und wird uns in aller Ewigkeit zugutekommen, doch ein Teil „greift“ bereits in diesem zeitlich befristeten physischen Leben.

Die Verheißung eines neuen Herzens

Gottes neuester und wichtigster Bund gründet sich auf seine Verheißung bzw. seine unveränderliche Verpflichtung, in denen, die sich ihm bedingungslos zuwenden, ein neues Herz zu schaffen. Warum ist das Eingreifen Gottes notwendig, damit unser Herz verändert wird? Ganz einfach deshalb, weil der Mensch bei seiner Erschaffung unvollständig war.

Gott schuf uns mit einer erstaunlichen Fähigkeit zum kreativen Denken, mit intellektuellen Fähigkeiten, die die Kreativität aller anderen Kreaturen weitaus übersteigen. Dieses einzigartige Talent zum Schaffen dessen, was wir uns vorstellen, folgt dem Muster des Schöpfers selbst bzw. seiner schöpferischen Fähigkeit (1. Mose 1,27). Trotzdem fehlt uns eine geistige Dimension, die wir brauchen, um unsere Gedanken in richtiger Weise zu lenken und damit auch die daraus resultierenden Taten kontrollieren zu können. Die Bibel offenbart die Absicht Gottes, diese zusätzliche Fähigkeit in uns zu schaffen.

Er verspricht uns das Wissen, Verständnis und die Kraft zu geben, um unserer Gedanken, Gefühle und unseres Verhaltens Herr zu werden, wenn wir uns für die Zusammenarbeit mit ihm entscheiden. Wir brauchen seine Hilfe dringend! Die traurige Bilanz der Geschichte offenbart das beständige Unvermögen des Menschen, ohne Gottes Hilfe richtige Entscheidungen zu treffen oder eine richtige innere Haltung zu haben.

Anstatt uns von Gott führen zu lassen, webt ein jeder von uns sein eigenes Netz an Gedanken und Verhaltensmustern, woraus eine widersprüchliche Mischung von Gut und Böse entsteht. Nicht alles, was wir denken und tun, ist falsch. Noch ist es immer richtig. Wie Adam und Eva ernten auch wir die Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.

Ob unser Leben nur materiell und zeitlich begrenzt sein oder ewig andauern wird, hängt davon ab, ob wir es unserem Schöpfer erlauben, unser Herz und unsere Gesinnung zu verändern.

Diesbezüglich sagte Gott dem alten Israel: „Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, damit du das Leben erwählst und am Leben bleibst, du und deine Nachkommen“ (5. Mose 30,19; alle Hervorhebungen durch uns).

Von Anfang an wollte Gott, dass alle Menschen den Weg gehen, der zu ewigem Leben führt. Bis jetzt hat jedoch nur ein einziger Mensch der Stimme Gottes gehorcht und ist diesem Weg ohne Abweichung gefolgt – Jesus Christus. Alle anderen haben das Ziel verfehlt (Römer 3,23).

Mit seinem Tod am Kreuz machte Jesus die Einführung des Neuen Bundes möglich. Deshalb sagte er am Abend vor seinem Tode: „Ebenso nahm er nach dem Essen den Becher mit Wein und sagte: Dieser Becher ist [symbolisch gesehen] Gottes neuer Bund, der in Kraft gesetzt wird durch mein Blut, das für euch vergossen wird“ (Lukas 22,20; Gute Nachricht Bibel).

Im Neuen Bund fasst Gott alle mit größter Sorgfalt geplanten Details zur Errettung der Menschen zusammen. Damit wir an dieser Errettung teilhaben können, ist es unerlässlich, dass wir die Bedeutung und den Zweck des von Jesus eingeführten Neuen Bundes verstehen. Viel zu viele bekennende Christen verdrehen die Aussagen der Bibel zum Neuen Bund. Legen wir nun diese Fehler und Missverständnisse offen.

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