72 Stunden bis zum Chaos

72 Stunden bis zum Chaos © Federal Emergency Management Agency
Wie schnell würden Menschen anfangen zu stehlen oder gewalttätig zu werden, wenn es wieder eine Weltwirtschaftskrise wie die in den 1930er Jahren gäbe?

Was lehren uns Katastrophen über uns und unsere Gesellschaft? Ist unsere Moral das, was sie sein sollte?

Von Gary Petty

Im Jahr 2005 half ich ehrenamtlich in einer Notunterkunft für viele Menschen, die vor dem Hurrikan Katrina geflüchtet waren. Wir versuchten desorientierte, hungrige, ängstliche Leute zu trösten, die von ihren Hausdächern in New Orleans gerettet worden waren und nach San Antonio in Texas gebracht wurden.

Eine junge Frau saß auf einem Feldbett und starrte vor sich hin. Offensichtlich unter Schock ignorierte sie all die hektischen Aktivitäten um sich herum. Ich hielt bei ihr an, beugte mich über sie und fragte sie, ob ich ihr helfen könnte. Sie sah mich mit Augen voller Verzweiflung an und fragte: „Was ist mit meinem Baby geschehen?“

Ich habe nie herausgefunden, was aus dieser Frau geworden ist oder ob sie ihr Baby gefunden hat. Seit jener Zeit habe ich oft darüber nachgedacht, wie das menschliche Leben durch die zerstörerische Kraft von Naturkatastrophen degradiert werden kann. Noch schlimmer ist die Tatsache, wie leicht es den Menschen unter solchen Umständen fällt, sich gegenseitig zu entwürdigen.

Es ist extrem wichtig, dass wir die richtige Perspektive beibehalten.

Unsere dünne gesellschaftliche Fassade

Die ehrenamtliche Arbeit in einer Notunterkunft für die Opfer von Hurrikan Katrina lieferte ein gutes Beispiel dafür, wie unsere gesellschaftliche Fassade das Potenzial für Chaos übertüncht. Es gab viele ermutigende Beispiele von freiwilligen Helfern, die einfach nur kamen und sich einsetzten, manchmal ohne irgendwelche Anleitung. Sie entluden Essen und Wasser von Lastwagen, stellten Feldbetten auf und halfen müden und hungrigen Flüchtlingen.

Es war aber unmöglich, auf das volle Ausmaß der menschlichen Tragödie vorbereitet zu sein, die sich allmählich in der Notunterkunft zeigte. Nachdem sie ihr Zuhause und ihr Eigentum verloren hatten, wurden die Flüchtlinge mit Bussen zur Notunterkunft gebracht. Sie legten ihre verschmutzte Kleidung ab und konnten sich duschen und danach etwas aus der gespendeten Gebrauchtkleidung aussuchen. Dann bekamen sie eine Flasche Wasser und eine Scheibe Pizza.

Bei dem Bemühen um das Stillen grundlegender menschlicher Bedürfnisse gab es einen Anflug von Chaos. Die Menschen fühlten sich verloren, verwirrt und verärgert. „Wo bin ich?“ „Warum haben die Deiche versagt?“ „Warum haben die Regierung unseres Bundesstaats und die Bundesregierung uns im Stich gelassen?“ „Wann kann ich nach Hause gehen?“ „Was ist mit meinem Baby?“

In einem Fall bewachte ein Polizist einen Lagerraum, in dem u. a. Decken gestapelt waren. Er hatte die Anweisung, keine Flüchtlinge in den Raum zu lassen. Eine kleine Gruppe von Männern forderte Decken für ihre frierenden Kinder. Der Polizist verweigerte das. Die Auseinandersetzung drohte in Gewalt umzuschlagen, bis ein freiwilliger Helfer erklärte, dass die Decken gebraucht waren und erst auf Läuse untersucht werden mussten.

Eines Tages erhielt ich einen Anruf von einer befreundeten Beamtin, die in einer anderen Stadt auch als Helferin in einer Notunterkunft eingesetzt war. Ihre Stimme zitterte, als sie mir berichtete, dass einige Flüchtlinge sich Waffen verschafft hätten. Dort herrschte Angst vor Unruhen. Es dauerte also nicht sehr lange, bis zivilisiertes Verhalten verloren ging. Dafür mussten nur die grundlegenden Elemente der Zivilisation fehlen, wie Nahrung, Wasser, Kleidung und eine eigene Unterkunft.

Wie lange würde es in Ihrer Nachbarschaft dauern, wenn es eine Woche lang keinen Strom gäbe und auch keine Anzeichen dafür, dass das Problem gelöst werden wird, bis die Menschen die Dinge in die eigenen Hände nehmen? Wie schnell würden Menschen anfangen zu stehlen oder gewalttätig zu werden, wenn es wieder eine Weltwirtschaftskrise wie die in den 1930er Jahren gäbe?

Leider vermitteln Naturkatastrophen oft einen Eindruck davon, wie dünn die Fassade unserer Zivilisation wirklich ist. Unter der schwachen Außenschicht brodelt das Chaos. Wir sehen täglich, wie dünn diese Schicht ist durch Kriege, Verbrechen und Unterhaltungssendungen voller Gewalt. Das sind alles Beispiele dafür, wie sehr sich die Menschen gegenseitig abwerten. In Stresssituationen kann die Herabwürdigung anderer schnell in gewalttätige Anarchie umschlagen.

Eine vor einigen Jahren in Großbritannien durchgeführte Studie kam zu dem Schluss, dass es sich bei Großbritannien um eine Nation handelte, die nur „neun Mahlzeiten von der Anarchie“ entfernt war. Nach einem Bericht der Daily Mail würde das Fehlen von nur „neun Mahlzeiten – drei ganze Tage ohne Nahrungsmittel in den Regalen der Supermärkte – ausreichen, um die öffentliche Ordnung zusammenbrechen zu lassen und die britischen Straßen ins Chaos zu stürzen“.

Der Bericht fuhr fort: „Eine weit hergeholte Warnung an eine Nation der Ersten Welt wie Großbritannien? Keineswegs. Denn das ist genau das, was sich in den USA nach Hurrikan Katrina ereignete. Die Menschen plünderten, um sich und ihre Familien zu ernähren“ (Rosie Boycott, „Nine Meals From Anarchy – How Britain Is Facing a Very Real Food Crisis“, 7. Juni 2008).

Mit anderen Worten: Großbritannien ist – wie alle zivilisierten Länder – nur 72 Stunden vom Chaos entfernt.

Wie schnell würden Menschen damit beginnen, einander zu erniedrigen, um das Stehlen von Geld, Nahrung, Kleidung oder einer Decke zu rechtfertigen?

Abgestumpft gegenüber der Sittenlosigkeit

Hier ist ein weiteres europäisches Beispiel für unseren dünnen Anstrich von Zivilisation. Die Prostitution war schon immer in der Geschichte eine traurige gesellschaftliche Realität, eine hässliche Seite der menschlichen Natur. Die Prostitution entwürdigt sowohl die Einrichtung der Ehe als auch die Weiblichkeit. Es ist für eine Frau erniedrigend, ihren Körper wie eine Ware zu verkaufen, die ohne Rücksicht auf ihren menschlichen Wert „konsumiert“ wird.

Im November 2012 hat die Stadt Zürich in der Schweiz „Sexboxen“ legalisiert. Der Telegraph berichtet, dass diese „garagenähnlichen Boxen Dächer und Wände als Sichtschutz haben und für Autos leicht zugänglich sind“. Michael Herzig, ein Mitarbeiter des Züricher Sozialamtes, sagte: „Die Frauen sind so besser vor Übergriffen geschützt und es bedeutet auch mehr Umsatz für sie. Da die Frauen direkt bei den Sexboxen stehen, gibt es keine ,Fahrzeiten‘ für sie, sodass sie mehr Kunden bedienen können. Es ist ein besseres Geschäftsmodell, als auf der Straße zu stehen“ (Matthew Day, „Zürich to Open Drive-In Sex Boxes“, 29. November 2012).

Die Schweiz gilt als hochzivilisiertes Land und ihre Einwohner sind stolz auf ihre Toleranz und Menschlichkeit. Manche Züricher halten es aber anscheinend nicht für entwürdigend, wenn eine Frau ihren Körper in einer von der Regierung zur Verfügung gestellten „Sexbox“ verkauft!

Geschichten wie diese sind verstörend – oder sollten es zumindest sein. Aber durch Filme, Fernsehen, Radio, Musik und Nachrichten rund um die Uhr sind wir gegenüber den großen moralischen Fragen unserer Zeit desensibilisiert worden.

Wir müssen hier auf der Hut sein. Denn alle großen moralischen Fragen stehen im Zusammenhang mit Gottes Zweck für die Menschheit und dem Wert jedes einzelnen Menschen. Alle moralischen Belange haben letztendlich mit unserem Wert als Mensch zu tun.

Sind uns moralische Werte überhaupt noch wichtig?

Warum sollten wir uns überhaupt Gedanken über die großen moralischen Fragen unserer Zeit machen? Solange die anderen uns in Ruhe lassen, sollten wir einfach nur miteinander auskommen und uns nicht gegenseitig verurteilen, nicht wahr?

Viele Menschen haben allgemein das Gefühl, dass das einzige Übel darin besteht, anderen gegenüber intolerant zu sein. Von dieser Perspektive aus gesehen gibt es nur sehr wenige wirklich böse Taten, außer vielleicht dem Verbreiten der Vorstellung, dass es so etwas wie absolut Gutes und Böses gäbe. Das wird von manchen sogar als intoleranter Extremismus gesehen.

Es gibt aber eine Eigenschaft Ihrer menschlichen Natur, die Sie verstehen müssen. Normalerweise haben Sie das Bedürfnis, sich als im Grunde guter Mensch zu fühlen. Sie möchten hinsichtlich Ihrer Entscheidungen und Ihres Verhaltens eine gewisse Selbstachtung bewahren.

Wenn es Ihnen wichtig ist, als guter Mensch gesehen zu werden, was ist dann der Maßstab für Ihre Wertvorstellungen? Nach welchen Kriterien entscheiden Sie, was gut und böse ist? Wie hungrig müssen Sie werden, bevor Sie Ihren Nachbarn wegen einem Bissen Nahrung bedrohen oder bestehlen? Von Chaos umgeben, ausgelöst durch eine Naturkatastrophe, wie lange würde es dauern, bevor Sie zum Barbaren werden? Nur 72 Stunden?

Das Bedürfnis, sich als moralischer Mensch zu sehen, hat viele dazu gebracht, eine sehr verdrehte Vorstellung von Moral zu entwickeln. Nehmen wir das folgende Fallbeispiel. In Kalifornien hatte ein mit lebenden Fischen beladener Lastwagen auf dem Weg zur Verkaufsstelle einen Unfall. Etwa 800 Kilogramm Barsche wurden über die Straße verstreut und starben. Laut einer Meldung der Associated Press forderte die Organisation „People for the Ethical Treatment of Animals“ (PETA, zu Deutsch: „Menschen für den ethischen Umgang mit Tieren“), dass ein Denkmal an der Unfallstelle errichtet werden sollte, „um die Autofahrer daran zu erinnern, dass alle Tiere – ganz gleich ob sie Menschen, Dachshunde oder Barsche sind – ihr Leben wertschätzen und Schmerzen empfinden“.

Ein Sprecher der PETA verkündete: „Sie [die Barsche] befanden sich auf dem Weg geschlachtet zu werden, was natürlich ziemlich infernalisch ist. Unterwegs einen Unfall zu erleiden und in der Mitte der Straße liegen gelassen zu werden, ist unvorstellbar.“

Für manche Menschen stellen also der Unfalltod von Fischen und deren Verwendung als Nahrung eines der großen moralischen Themen unserer Zeit dar. Ich bin nicht für Grausamkeit gegenüber Tieren, aber das Leben von Fischen dem Wert des menschlichen Lebens gleichzusetzen, entstammt den gleichen pervertierten Moralvorstellungen wie denjenigen, die Sklaverei, Abtreibung, Euthanasie und Völkermord fördern.

Das mag hart klingen, führt uns aber auf den zentralen Aspekt echter Moral zurück: Was ist der Zweck und der Wert eines menschlichen Lebens?

Wahre Werte und eigene Werte

Die Botschaft, dass die Bibel von Gott inspiriert worden ist, um den Menschen unverrückbare moralische Werte zu vermitteln, wird von weltlichen Humanisten, dem „aufgeklärten“ Bildungswesen unserer Zeit und leider auch von vielen Kanzeln aus lächerlich gemacht.

Die Bibel offenbart, dass der Schöpfergott seinen Sohn gesandt hat, um uns vom Bösen zu erlösen und den Weg der Güte und des Glücks zu lehren. Der Hebräerbrief sagt: „Weil nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hat auch er’s gleichermaßen angenommen, damit er [Jesus Christus] durch seinen Tod die Macht nähme dem, der Gewalt über den Tod hatte, nämlich dem Teufel, und die erlöste, die durch Furcht vor dem Tod im ganzen Leben Knechte sein mussten.“

Jesus Christus kam als ein Mensch auf die Erde, weil wir „Kinder“ sind. Kinder wessen? Kinder Gottes! Die große moralische Wahrheit unserer Zeit und aller Zeiten ist, dass Gott Menschen geschaffen hat, weil er eine Familie schaffen will. Dazu wurden Sie geboren! Diese Wahrheit muss all Ihre moralischen Entscheidungen prägen.

Sie wurden „nach Gottes Bild“ geschaffen (1. Mose 1,27). Sie sind dazu bestimmt, die gleichen Wertvorstellungen wie Ihr Schöpfer zu haben. Wenn Sie eine rechte Beziehung mit Gott haben, werden Sie ein echtes Bewusstsein eines soliden moralischen Selbstwertgefühls haben.

Wenn Ihnen aber die richtige moralische Orientierung fehlt, werden Sie sich Ihre eigenen Wertvorstellungen schaffen, damit Sie sich als „gut“ empfinden können. Mit der Erschaffung unserer eigenen Moralität übertünchen wir unser potenzielles Barbarentum mit einer sehr dünnen Fassade, so wie es die Gesellschaft tut.

Ein Denkmal für tote Fische zu errichten ist für einige ein moralisches Unterfangen. Wer kein Verständnis für den einzigartigen Zweck des menschlichen Lebens hat, empfindet das vielleicht als spirituelles Engagement. Das „Recht“ einer Frau, „über ihren eigenen Körper zu bestimmen“, indem sie ihren ungeborenen Fötus abtreibt, mag befreiend und moralisch erhaben wirken – zumindest bis man das Wort „ Fötus“ durch die Worte „nach Gottes Bild geschaffenes Kind Gottes“ ersetzt.

Oftmals ist das, was sich Menschen als ihre Moral ausdenken, die Fassade, die unser potenzielles Barbarentum zudeckt. Gott will aber, dass wir den wahren Charakter der Liebe entwickeln.

Der Apostel Paulus schrieb: „Das aber sollst du wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintreten werden. Denn die Menschen werden sich selbst lieben [das heißt, extrem selbstsüchtig sein], geldgierig sein, prahlerisch, überheblich, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht [die Philosophie verfolgend: ,Wenn es sich gut anfühlt, dann tue es‘], gewalttätig, dem Guten feind, Verräter, leichtsinnig, aufgeblasen; sie lieben das Vergnügen mehr als Gott; dabei haben sie den äußeren Schein von Gottesfurcht, deren Kraft aber verleugnen sie. Von solchen wende dich ab!“ (2. Timotheus 3,1-5).

Eine selbst gemachte Moral kann den Menschen ein gewisses Selbstwertgefühl vermitteln. Dabei mag man sich sogar als spirituell sehen. Als diejenigen, die sich selbst lieben, ist unser hausgemachtes Empfinden für Gut und Böse lediglich ein dünner Anstrich für eine leere Form der Frömmigkeit.

Nur der Schöpfer des Lebens kann letztendlich bestimmen, was entweder gut für das Leben ist oder zerstörerisch. Gott will Sie vor den zerstörerischen Folgen falscher moralischer Entscheidungen bewahren. Er möchte Sie vor dem Chaos in der Welt bewahren, indem er Sie vor falschen Moralvorstellungen schützt.

Die wahre Grundlage für moralische Entscheidungen

Wo finden wir Gottes Anweisungen für die grundlegendsten moralischen Entscheidungen in unserem Leben? Wo in der Bibel lernen wir, unser Empfinden für Richtig und Falsch von einem bloßen Anstrich in ein wahrhaft moralisches Fundament zu verwandeln?

Durch zwei kurze Bibelabschnitte können Sie die Wertvorstellung, die Gott in Ihrem Leben sehen will, erkennen.

Ein Mann kam zu Jesus und fragte ihn: „Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz? Jesus aber antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten“ (Matthäus 22,36-40).

Sie werden niemals verstehen, wer Sie sind, bis Sie verstehen, wer Ihr Schöpfer ist und warum Sie existieren. Bis Sie sich Ihrem Schöpfergott von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Verstand unterwerfen, werden Sie damit fortfahren, falsche Vorstellungen von Richtig und Falsch zu entwerfen, damit Sie sich als gut sehen können – und Ihr Leben wird dem Potenzial für Chaos ausgesetzt bleiben. Dieses Gebot ist die am meisten missachtete Lehre Jesu Christi. Sie mögen Gott lobpreisen, zu ihm singen und sich zu ihm bekennen, sind aber alle Ihre Gedanken darauf ausgerichtet, ihm als Ihrem Vater gehorsam zu sein?

Der zweite Bibelabschnitt, der Ihnen als Orientierung für einen moralischen Maßstab dienen kann, findet sich in 2. Mose 20, Verse 1-17 (und wird in 5. Mose 5,1-22 wiederholt). In diesen Versen finden wir die einzige Rede in der gesamten Menschheitsgeschichte, die Gott vor einer ganzen Nation gehalten hat, als er ihr seine grundlegende Wertvorstellung dargelegt hat. Wovon handeln diese Verse? Hier finden wir die Zehn Gebote.

Wissen Sie eigentlich, was in ihnen aufgelistet ist? Wie steht es mit dem zweiten Gebot, das verbietet, Bildnisse bei der Anbetung Gottes zu verwenden? Knien Sie vor Statuen von Jesus und Maria nieder?

Was ist mit dem vierten Gebot, das die Sabbatruhe am wahren siebten Tag anordnet? Wenn Sie den Sonntag (den wahren ersten Tag der Woche) als Ihren Tag der Anbetung halten, dann haben Sie eine von Menschen gemachte Wertvorstellung akzeptiert.

Wie steht es mit dem Gebot gegen „falsches Zeugnis“? Sind Sie in Ihren Geschäftsbeziehungen immer ehrlich? Die Zehn Gebote verbieten auch die Begierde. Wissen Sie überhaupt, was das bedeutet?

Sehen Sie, der Grund, warum wir eine Fassade von zivilisiertem Leben haben, ist in vielen Fällen, dass wir unter einer Fassade von Religion und Moral leben. Es wird Zeit, dass Sie Ihre moralische Orientierung einmal genau unter die Lupe nehmen und Gottes Zweck für Ihr Leben entdecken!

Eine Geschichte zweier Kaufhäuser

Die Notunterkunft für Evakuierte von Hurrikan Katrina, die ich zuvor erwähnte, wurde in einem verlassenen Kaufhaus eingerichtet. Eine Woche später wichen der Schock und die Erschöpfung der Flüchtlinge der Sorge um ihre Zukunft. In der Notunterkunft wurden drei Mahlzeiten am Tag serviert und es gab reichlich gebrauchte Kleidung. Hunderte von Menschen schliefen auf Feldbetten, liefen durch die Straßen in der Umgebung der Notunterkunft oder schauten amerikanischen Football auf gespendeten Fernsehern. Viele zeigten Anzeichen einer zunehmenden Langeweile.

Eine kurze Zeit nach dieser ersten Nacht in der Notunterkunft ging ich durch ein anderes Kaufhaus. Es war ein exklusives Geschäft, das gerade seine Eröffnung feierte. Geiger spielten Musik, während gut gekleidete Kunden Gutscheine für kostenlose Rosen erhielten und Schlange standen, um 300 US-Dollar für schicke Lederhandtaschen auszugeben. Eine kesse Verkäuferin fragte mich, ob ich den Dufthauch eines modischen Rasierwassers ausprobieren wollte.

Was für ein Gegensatz! Ich konnte da nur an den Geruch der Menschen denken, die auf schwülen Dachböden gefangen waren, als sie versuchten, den anschwellenden Fluten von Katrina zu entkommen. Dann kam mir der Gedanke in den Sinn, dass ich hier in Wirklichkeit durch die Fassade der Zivilisation spazierte – nicht weit vom Chaos des anderen Kaufhauses entfernt.

Die größte moralische Wahrheit aller Zeiten ist die Realität, dass Gott eine Familie erschafft. Das ist die Bestimmung unseres Lebens! Lassen wir Gott und seine Wertvorstellung zum Mittelpunkt unseres Lebens werden. So bleiben wir vor dem Potenzial des moralischen Chaos bewahrt, ganz gleich, was wir in der Zukunft erleben.

Zu diesem Thema empfehlen wir Ihnen unsere kostenlose Broschüre Die Zehn Gebote, die Sie bei uns bestellen oder im Internet als PDF-Datei herunterladen können.

– Gute Nachrichten November-Dezember 2013 PDF-Datei dieser Ausgabe

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