Berichte aus aller Welt:
Brennpunkt – Indien und Pakistan

Brennpunkt: Indien und Pakistan © Shaun Venish
Vor ein paar Jahren überraschten Indien und Pakistan — Länder, die nicht in der Lage sind, ihre eigene Bevölkerung ausreichend mit Nahrung zu versorgen — die Welt mit ihren Kernwaffentests.

„Trotz jahrelanger Überwachung durch ausländische Geheimdienste haben die fünf indischen Atomtests die restliche Welt kalt erwischt“, stand im Juni 1998 in der Fachzeitschrift Strategic Comments [„Strategische Kommentare“] zu lesen. So viel also zur politischen Stabilität in einer unsicheren Welt.

Die beiden Nachbarn Indien und Pakistan haben mit ihren erfolgreichen Atomwaffenversuchen und ihrem gegenseitigen Säbelrasseln eine Phase relativer Ruhe in der Weltpolitik beendet. Das Gespenst eines neuen Krieges zwischen den beiden Ländern wirkt um so furchterregender, als tief verwurzelte Glaubensgegensätze ihre Rivalität schüren.

Es ist nicht lange her, daß die Berliner Mauer fiel und das kommunistische Sowjetimperium faktisch zusammenbrach. Mitgerissen von der Euphorie, die damals wenigstens im Westen herrschte, sahen manche Beobachter eine neue Weltordnung heraufziehen, die durch ein noch nie dagewesenes Maß an internationaler Zusammenarbeit gekennzeichnet werden sollte. Bald hatten 150 Staaten einen recht umfassenden Vertrag geschlossen, der ein Verbot von Atomwaffenversuchen zum Gegenstand hatte.

Die neue Entwicklung läßt aber die Hoffnung auf ein Ende der nuklearen Bedrohung schwinden. Je mehr Länder in den Besitz dieser höllischen Waffen gelangen, desto gefährlicher wird es in unserer Welt werden. Der Westen hat gute Gründe dafür, die Verbreitung von Atomwaffen einschränken zu wollen. Aber er wird wohl nicht verhindern können, daß sich Staaten wie Libyen, der Iran, der Irak und vielleicht auch Nordkorea ein Atomwaffenarsenal zulegen.

Ein ernüchterndes Pressegespräch

Letztes Jahr lud der Verband ausländischer Journalisten in London zu einem Vortrag ein, in dem Gerald Segal, Leiter des Internationalen Instituts für Strategische Studien, über die nukleare Bedrohung sprach, die von der jüngsten Entwicklung im indischen Subkontinent ausgeht.

Die sichtbaren Fortschritte, die vorher bei der Einschränkung der nuklearen Bedrohung erzielt worden seien, so Segal, hätten einen schweren Rückschlag erlitten. Die Vereinigten Staaten von Amerika, Rußland und Großbritannien hätten bereits die Zahl ihrer Atomwaffen erheblich reduziert, und Südafrika und Brasilien seien sogar ganz aus dem nuklearen Wettlauf ausgestiegen.

Die neuesten Kernwaffenversuche seien ein „Warnruf“ an uns alle. Es komme jetzt darauf an, nichts Unüberlegtes zu tun, da das die Wahrscheinlichkeit des menschlichen Überlebens verringern könne.

Manche Zuhörer waren überrascht, diese deutlichen Worte zu hören und zu erfahren, daß Indien Kernwaffen entwickelt, weil es sich von China bedroht fühlt. Auf lange Sicht habe Indien weitaus mehr Furcht vor China als vor Pakistan, sagte Segal. Zahlreiche Analytiker und Beobachter haben China bereits als die nächste Supermacht bezeichnet.

Ein weiterer Beweggrund dürfte auch der Wunsch Indiens nach größerem politischen Ansehen sein. Die Zeitschrift Strategic Comments stellte dazu fest: „Wenn die Inder Wasserstoffbomben besitzen wollen, dann hat das zwei Gründe: Erstens sind sie ungleich destruktiver als Atombomben, die – wie die Hiroschima-Bombe – auf Kernspaltung beruhen, und zweitens werden sie Indien ein höheres Ansehen in der Welt verschaffen. Der Besitz solcher Waffen werde das Land weit über Pakistan erheben und auf eine Ebene mit den fünf anerkannten Kernwaffenstaaten [USA, Rußland, Großbritannien, Frankreich und China] stellen. Diese Staaten sind auch ständige Mitglieder des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen, und Indien sieht es als sein Recht an, in dieses Gremium aufgenommen zu werden.“

Eine wachsende Gemeinschaft

Die Zahl der Atomwaffenstaaten nimmt zu. Fünf sind von der Fachwelt offiziell anerkannt, aber in Wirklichkeit sind es mit Indien und Pakistan bereits sieben. Segal und andere Analytiker vermuten, daß auch andere Staaten, wie zum Beispiel Israel, bereits im Besitz von Kernwaffen sind.

Je mehr Länder zu Kernwaffenstaaten werden, desto mehr Länder fühlen sich genötigt, gleichzuziehen. Das sagen Ihnen schon der gesunde Menschenverstand und der Selbsterhaltungstrieb. Daher wird es der Weltgemeinschaft schwerfallen, das atomare Wettrüsten in den Griff zu bekommen.

Die wirtschaftliche Not in Pakistan könnte dazu führen, daß das Land den Iran und den Irak – zu einem saftigen Preis, versteht sich – mit atomarem Wissen versorgt. Sollte der Westen Pakistan mit wirtschaftlichen Sanktionen strangulieren, könnte es vorkommen, daß Pakistan sein Wissen an gefährlich und politisch instabile Regimes verkauft. Damit ist der Westen in einer Zwickmühle. Er wird sich wahrscheinlich mit der Möglichkeit befassen müssen, Sanktionen gegen Pakistan verhängen zu müssen, damit Islamabad von seinem Atomwaffenprogramm abläßt. Wenn aber diese zu weit gehen, können sie „den Schuß nach hinten“ bedeuten.

Die neuen Kampfhandlungen zwischen Indien und Pakistan bezeugen erneut die bedrohliche Lage in diesem Teil der Welt. Zwei Nachbarn, deren bilaterale Beziehungen in der Zeit seit dem britischen Rückzug aus Indien mehrmals von Kriegen überschattet wurden, besitzen Atomwaffen und sind keiner übergeordneten Schutzmacht oder Allianz Rechenschaft schuldig. Die Gefahr, daß Kernwaffen zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg bei einem bilateralen Krieg zwischen diesen beiden Ländern zum Einsatz kommen, ist bestimmt nicht geringer als in der Zeit des „kalten Krieges“. Ob China dann nur Zuschauer bleiben könnte, scheint sehr fraglich.

Niemand möchte vor solche Probleme gestellt werden. Irgendwo ist etwas schiefgegangen. Gibt es denn keine Quelle, die uns die Bedeutung solcher einschneidenden Entwicklungen erklärt und uns zeigt, womit wir in zehn, zwanzig und fünfzig Jahren zu rechnen haben?

Eine gut bekannte, aber wenig beachtete Quelle

Erstaunlicherweise geht die Bibel, eine Sammlung von Schriften, die 2000 und mehr Jahre alt sind, auf die nukleare Bedrohung und andere Probleme unserer heutigen Welt ein. Konkret warnt sie uns vor einer Zeit noch nie dagewesener Gefahren, die in der ganzen Welt für Angst und Schrecken sorgen werden. Welterschütternde Ereignisse und Entwicklungen wurden sogar von mehreren biblischen Autoren angekündigt.

So schrieb Daniel, ein biblischer Prophet, um 535 v. Chr.: „Zu jener Zeit wird Michael [ein Erzengel], der große Engelfürst, der für dein Volk eintritt, sich aufmachen. Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit“ (Daniel 12,1, Hervorhebung von uns).

Vorher hatte der Prophet Jeremia die folgende Warnung verfaßt: „Forschet doch und sehet, ob dort Männer gebären! Wie kommt es denn, daß ich sehe, wie alle Männer ihre Hände an die Hüften halten wie Frauen in Kindsnöten und alle Angesichter so bleich sind? Wehe, es ist ein gewaltiger Tag, und seinesgleichen ist nicht gewesen, und es ist eine Zeit der Angst für Jakob; doch soll ihm daraus geholfen werden“ (Jeremia 30,6-7).

Vor der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts konnte die Menschheit die grauenhafte Tragweite dieser Worte nicht verstehen. Und doch wird diese Aussage Jeremias durch eine Warnung Jesu Christi noch gesteigert: „Denn es wird dann eine große Drangsal sein, wie von Anfang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und auch keine sein wird. Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden [am Leben bleiben]; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden“ (Matthäus 24,21-22; Zürcher Bibel).

„Darum wachtet!“

Da sich das heutige Christentum von dem Glauben und den Erwartungen der ersten Christen stark unterscheidet, ist obige eindringliche Warnung Jesu vielen Christen unbekannt. Jesus sprach in klaren Worten von einer Zeit, in der die Zukunft der Menschheit auf dem Spiel steht. Deshalb enthält die Bibel diese Ermahnung Jesu für seine Nachfolger: „So seid allezeit wach und betet, daß ihr stark werdet, zu entfliehen diesem allen, was geschehen soll, und zu stehen vor dem Menschensohn“ (Lukas 21,36).

Die Zeitschrift Gute Nachrichten ist dem Ziel verpflichtet, den heute weitgehend unbekannten ursprünglichen Glauben der ersten Christen zu verbreiten. Dazu gehört diese Warnung Jesu, aber auch seine Voraussage einer positiven Zukunft für alle Menschen in einer wunderbaren Welt von morgen.

– Gute Nachrichten September-Oktober 1999 PDF-Datei dieser Ausgabe

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