Das Evangelium und der Thron des Königs David

König Davids Thron © House of Lords/Annabelle Moeller
Die Ursprünge der britischen Monarchie sind viel älter, als vielen bekannt ist. Sie ist mit den Verheißungen Gottes bezüglich der Dynastie des biblischen Königs David verknüpft.

Die Ursprünge der britischen Monarchie sind viel älter, als vielen bekannt ist. Denn auch wenn es unglaublich erscheinen mag, ist sie mit den Verheißungen Gottes bezüglich der Dynastie des biblischen Königs David verknüpft. Diese sollte bis in unsere Tage und auch da­rüber hinaus Bestand haben.

Von Darris McNeely

Was bewegte Millionen Menschen auf der ganzen Welt dazu, die Beerdigung von Königin Elisabeth II. zu verfolgen, einer 96-jährigen Frau, die 70 Jahre lang regiert hatte? Was fasziniert die Menschen in einer modernen Welt an der Person, die die Krone Großbritanniens trägt? Sind Könige und Königinnen nicht veraltet und in unserer technologisierten Welt fehl am Platz?

Verbirgt sich hinter dieser uralten Institution, die als britische Monarchie bekannt ist, vielleicht mehr als nur Berühmtheit und Glamour?

Die britische Monarchie ist eine der ältesten der Welt. Sie geht auf die frühen normannischen und englischen Könige sowie auf die Herrscher von Schottland zurück. Es handelt sich um eine konstitutionelle Monarchie, das heißt, der Herrscher hat keine absolute Macht. Diese Monarchie hat jedoch eine Geschichte und einen Mythos, der sie unter allen bestehenden Monarchien einzigartig macht.

Die Aufmerksamkeit, die Faszination und die emotionale Wirkung des Ablebens der Königin weisen auf etwas hin, das weit über diese Zeit hinausgeht. Sobald wir die ganze Geschichte verstehen, sehen wir, dass hinter der königlichen Familie viel mehr steckt als nur Reichtum, Ruhm, Privilegien und Berühmtheit. Es gibt eine Verbindung zu Gott, zur biblischen Geschichte, zu entscheidenden Erkenntnissen über unsere heutige Welt und zu Prophezeiungen, die in Zukunft noch erfüllt werden.

Auf den Spuren des Königs David

Nur wenige Tage nach dem Tod von Königin Elizabeth II. verfasste die britische Journalistin Melanie Phillips eine Kolumne, in der sie die entscheidende Rolle der britischen Monarchie für die Einheit des Vereinigten Königreichs betrachtete. Als die Menschenmassen auf die Straßen strömten, um ihre Ergebenheit gegenüber der verstorbenen Monarchin zu zeigen, schrieb Phillips:

„Die Verehrung hat eine religiöse Bedeutung. Im weitgehend säkularen, gottlosen Großbritannien enthält diese Beziehung zwischen dem Volk und der Krone ein starkes sakrales Element. Der Monarch in Großbritannien ist einem höheren König geweiht . . . Der Eid, den er leistet, gilt nicht dem Volk, sondern Gott. Deshalb ist seine Pflicht, dem Volk zu dienen, unumstößlich. Darum hat der Monarch eine einigende Kraft, die das Volk zu einer geeinten Nation zusammenschweißt. Die königliche Familie hilft, das Land zu einer Art nationaler Familie zu formen“ („The Momentous Task for King Charles III“, 16. September 2022).

Anschließend stellte Phillips eine bemerkenswerte Verbindung zu einer biblischen Aussage her: „Nur wenige wissen auch, dass die britische Monarchie dem alten Israel nachempfunden ist. Deshalb wird der Monarch gesalbt; deshalb wurde Händels ‚Zadok the Priest‘, dessen Worte aus dem ersten Buch der Könige stammen, [bei Krönungen] gesungen . . . Einige britische Monarchen haben in der Vergangenheit sogar behauptet, dass ihre Linie auf König David zurückgeht“ (alle Hervorhebungen durch uns).

Die Journalistin verbindet aktuelle Ereignisse – den Tod von Königin Elizabeth und die Krönung von König Charles – mit den Elementen der langen Geschichte der britischen Monarchie und letztlich mit der Bibel und der Geschichte Israels sowie seines berühmtesten Regenten, König David.

Für ein besseres Verständnis des Führungswechsels im Vereinigten Königreich und in den anderen Nationen des Commonwealth ist diese Erklärung von entscheidender Bedeutung. Sie ist die Grundlage für eine biblische Perspektive auf die Welt, eine biblische Weltsicht, wie wir sie nennen. Mit der Bibel als Leitfaden können wir die moderne Welt verstehen und wissen, was auf die Nationen zukommt, insbesondere auf die englischsprachigen Nationen Großbritannien, Amerika, Kanada, Australien und Neuseeland.

Das Leben und der Tod von Königin Elisabeth und die anschließende Krönung eines neuen Monarchen sind ein lebendiges Zeugnis dafür, dass Gottes Verheißungen und Bündnisse mit den biblischen Patriarchen auch in der heutigen Welt Gültigkeit haben. Diese Verheißungen prägen nach wie vor das Weltgeschehen und werden in Zukunft noch größere Auswirkungen haben.

Es ist kein historischer Zufall, dass die englischsprachigen Nationen der Welt den größten Teil des weltweiten Reichtums erwirtschaftet haben und immer noch einen bedeutenden Einfluss auf unsere Welt ausüben. Vielmehr hat es mit dem Ziel Gottes zu tun, das er in der Geschichte verfolgt. Diese Einsicht gehört zur guten Nachricht über das Reich, das Jesus Christus auf die Erde bringen wird – das Reich Gottes.

Verheißungen, was Jesus sein und tun würde

Im Lukasevangelium lesen wir von der Ankündigung eines Engels an Maria, dass sie einen Sohn gebären wird. Er sollte der Sohn Gottes sein und Jesus heißen. Seine Bestimmung wäre es, den berühmten Thron Davids, des größten Königs Israels, zu erhalten.

Diese Ankündigung ist Teil des Evangeliums oder der frohen Botschaft vom Reich Gottes und dessen König, dem Schlüssel zum Eintritt in dieses Reich, Jesus Christus. Sie umfasst alles, worauf Israel gehofft hatte. Das Evangelium ist die Antwort auf die Botschaften aller Propheten, die es zuvor gegeben hatte. Voll und ganz verstanden, weist es auf das zukünftige Eingreifen in die Angelegenheiten dieser Welt bei Christi Wiederkunft hin. Beachten Sie, was der Engel kundtat:

„Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria . . . Und der Engel sprach zu ihr: . . . Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben“ (Lukas 1,26-33).

Diese Verkündigung ist der Kern der Evangeliumsbotschaft. Der Messias, der von einer Jungfrau geboren wurde, würde „der Sohn des Höchsten“ sein und in Erfüllung vieler Prophezeiungen würde ihm die ewige Herrschaft über sein Königreich verliehen werden. Dies ist das Evangelium, die gute Nachricht von Jesus Christus als König der Könige.

Der Thron seines Vaters David

Ja, das ist der Messias, Jesus Christus von Nazareth, der prophezeite König Israels, der über alle Völker herrschen wird. Und als Teil der Zusicherung dieser Prophezeiungen sagte Gott, dass Davids Thron alle Generationen überdauern würde. Der Thron ist niemals untergegangen. Er hat weiterhin über die israelitischen Völker regiert. Das zeugt von dem, was noch kommen wird.

Das Reich Gottes ist ein buchstäbliches Reich, das Christus bei seiner Wiederkunft über alle Völker errichten wird. Auch die Verkündigung an Maria durch den Engel Gabriel war eine Prophezeiung. Wir sollten erkennen, dass der königliche Thron, auf dem Jesus Christus regieren wird, eine Fortsetzung des Throns von König David sein wird, der, wie in Ihrer Bibel beschrieben, über die Nation Israel regierte.

Was war das für ein Thron, auf dem David saß? David war der zweite irdische König, der nach Saul über ganz Israel herrschte. Dabei wird oft vergessen, dass Gott der erste und wahre „König“ der Stämme Israels war. Die Israeliten wollten einen König wie die anderen Völker, und sie gingen zum Propheten Samuel und baten ihn, ihnen einen König zu geben.

„Samuel war nicht damit einverstanden, dass sie einen König haben wollten. Er wandte sich an den Herrn, aber der antwortete ihm: Erfülle ihnen nur ihren Wunsch! Nicht dich lehnen sie ab, sondern mich. Ich soll nicht länger ihr König sein! Seit ich sie aus Ägypten herausgeführt habe, sind sie mir immer wieder untreu geworden und haben sich anderen Göttern zugewandt. Das ist bis heute so geblieben. Jetzt ergeht es dir ebenso“ (1. Samuel 8,6-8; vgl. auch 12,12; Gute Nachricht Bibel).

Seitdem Gott Israel aus der ägyptischen Knechtschaft befreit hatte, regierte Gott über Israel. Auch wenn Gott ihnen auf ihren Wunsch hin einen leibhaftigen König gab, so war es doch immer noch sein Thron – wenngleich er ihn teilweise an einen zeitweiligen irdischen Herrscher übergab.

Gott wählte zunächst Saul aus, setzte ihn dann aber wegen Ungehorsams ab und wählte David. Weil David ein Mann nach Gottes eigenem Herzen war, versprach Gott ihm eine dauerhafte Dynastie. Man beachte, was Gott sagte: „Und der Herr verkündigt dir [David], dass der Herr dir ein Haus [regierende Dynastie] bauen will . . . Ich will dir einen Nachkommen erwecken, der von deinem Leibe kommen wird; dem will ich sein Königtum bestätigen. Der soll meinem Namen ein Haus bauen, und ich will seinen Königsthron bestätigen ewiglich . . . Aber dein Haus und dein Königtum sollen beständig sein in Ewigkeit vor dir, und dein Thron soll ewiglich bestehen“ (2. Samuel 7,11-16; Lutherbibel 2017).

An anderer Stelle wird dieser Bund mit dem Haus Davids als „Salzbund“ bezeichnet (2.Chronik 13,5) – „Salz“ als Symbol der Beständigkeit. Diese Zusage wird in Psalm 89, Verse 4-5 bzw. 26-28 und durch den Propheten Jeremia (Jeremia 33,17-26) wiederholt.

Manche werden sagen, dass Jesus all dies erfüllt hat. Aber das stimmt nicht! Jesus hat bei seinem ersten Kommen nicht den Thron bestiegen, sondern er verglich sich mit einem Edelmann, der „in ein fernes Land [zog], um ein Königtum zu erlangen und dann zurückzukommen“ (Lukas 19,12).

Die Juden und auch Jesu Jünger glaubten, das Reich würde noch zu ihren Lebzeiten wiederhergestellt werden. Aber das war nicht der Fall. Vielmehr wird dies erst in einer noch zukünftigen Zeit geschehen. Bei seiner Wiederkunft wird Christus unter völlig anderen Umständen auf dem Thron seines Vorfahren David sitzen. Es wird sein rechtmäßiger Thron sein, der gemäß einer Verheißung für ihn reserviert ist. Als Teil der Familie Gottes, der die Israeliten durch das Meer führte, war Jesus der geistliche Fels, der sie begleitete und auf dem das Volk gegründet war (1. Korinther 10,4).

Ein lebender Zeuge

Was geschah also mit der davidischen Dynastie? Gott sagt, dass der Bund für immer galt. Dies wird durch Prophezeiungen erklärt, welche Jeremia und Hesekiel gegeben wurden. Sie sind Teil einer zusammenhängenden Reihe biblischer Ereignisse, Prophezeiungen und Verheißungen. Diese haben einen festen Bezug zu Gottes dauerhafter Treue zu Abraham, seinen Nachkommen sowie zu allen Völkern der Erde und allen Menschen.

Betrachtet man sie aus der biblischen Perspektive, vermitteln sie Einblicke in das Evangelium, in dem Gott, der Vater, sein Ziel durch Christus erfüllt. Gott, der alles in Christus zusammenführt, hat den Geschichtsablauf mit all seinen Irrungen und Wirrungen so gelenkt, dass die wichtigen Bestandteile seiner Verheißungen und seines Wortes erhalten blieben.

Aus diesen Bibelstellen können wir schließen, dass irgendjemand, der seine Abstammung bis zu König David zurückverfolgen kann, irgendwo auf dem Thron Davids sitzen wird bzw. Anspruch darauf hat. Dies gilt für jede Generation, bis Christus wiederkommt, um ihn für sich selbst zu beanspruchen. Aus dem Lukasevangelium geht hervor, dass Christus der endgültige Anwärter ist: „Er wird groß sein und wird Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihn auf den Thron seines Ahnherrn David erheben“ (Lukas 1,32; Gute Nachricht Bibel).

Aber die Prophezeiungen können nicht erfüllt werden, wenn es Davids Thron nicht mehr gibt. Dieser Thron muss heute irgendwo existieren. Christus wird kommen, seine Füße werden auf dem Ölberg stehen und er wird von Jerusalem aus auf dem Thron seines Vaters David regieren. Gott hat sich mit der Rotation der Erde um ihre eigene Achse daran gebunden, diese Verheißungen zu erfüllen.

Die Tatsache, dass einige britische Monarchen, darunter Königin Victoria (die von 1837 bis 1901 mehr als 63 Jahre lang regierte), glaubten, die britische Monarchie stamme von König David ab, ist eine überzeugende Geschichte, auch wenn dies oft bestritten wird. Jahrzehntelang konnte man in britischen Buchhandlungen eine Ahnentafel der britischen Könige kaufen, die bis auf David zurückführte. Viele Menschen, die der königlichen Familie angehörten oder mit ihr verbunden waren, glaubten daran. Dabei handelt es sich um einen Teil des Gefüges, das die Bibel mit der zeitgenössischen Geschichte verbindet. Wer es versteht, erhält eine neue Dimension des besseren Verständnisses, um die moderne Welt zu erklären.

Das Evangelium Gottes enthält die Verheißung, durch seinen Sohn Jesus Christus von Nazareth allen Völkern und Nationen das geistliche Heil zu bringen. Alle Verheißungen Gottes in Bezug auf seine Diener, auf die Propheten und auf seinen Sohn sind zuverlässig und treu. Er erfüllt sie bis ins kleinste Detail, auch wenn unsere irdischen Geschichtsbücher und Aufzeichnungen nicht jedes Ereignis mit der Genauigkeit moderner Methoden und Kriterien wiedergeben. Die Verheißungen Gottes an David sollten wir als Wahrheit annehmen, denn entweder sind sie wahr oder nicht.

Warum ist das wichtig? Als Jesus im Begriff war, in den Himmel aufzufahren, hatten seine Jünger eine wichtige Frage an ihn: „Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her?“ (Apostelgeschichte 1,6; Einheitsübersetzung). Eine wichtige Kernbotschaft, die die Jünger seit ihrer Zeit mit Christus verstanden hatten, war also die Wiederherstellung des Reiches Israels und die Verherrlichung des Throns durch ihn. Seine Antwort bestand nicht darin, diesen wesentlichen Punkt zu verneinen. Er erklärte ihnen, dass sie die Zeit, in der dies geschehen würde, nicht kennen sollten und dass sie als Zeugen Christi auftreten sollten (Verse 7-8).

Eines Tages wird Christus auf die Erde zurückkehren und sich auf den Thron seines Vaters David setzen. Dieser Thron existiert noch immer. Der Thron Großbritanniens ist ein wichtiger Zeuge für Gottes Absicht in der heutigen Welt. Christus sitzt zur Rechten des Vaters im Himmel und wartet auf die Zeit, um wiederzukommen und ein Reich der Gerechtigkeit zu errichten – ein Reich, das keinem anderen Volk überlassen wird, ein Reich, das sich von jedem heutigen Reich unterscheidet. Deshalb können wir darauf vertrauen, dass Gott treu bleibt und seine Verheißungen an alle Völker erfüllt.

Was ist mit Israel?

Die dauerhafte Treue Gottes zu Abraham wird ihren Höhepunkt erreichen, wenn Jesus Christus im kommenden Reich auf diesem Thron Davids sitzt. Dann wird Israel als ein Volk wiederhergestellt werden, das Christus dazu benutzen wird, alle anderen Völker den Weg des Heils zu lehren.

Diese entscheidende Wahrheit erklärt, aus welchen Gründen heute ein unverhältnismäßiger erheblicher Teil des Reichtums der Welt in den großen englischsprachigen Ländern zu finden ist. Gott versprach Abraham, dass seine Nachkommenschaft eine Vielzahl von Völkern umfassen würde – eine Verheißung, die Jakob als Volk und Völkergemeinschaft zugesichert wurde (1. Mose 35,11). Jakob gab diese Verheißungen an seinen Sohn Josef weiter und versprach, dass Jakobs Nachkommen am Ende des Zeitalters ein „fruchtbarer Baum“ sein würden (1. Mose 49,22; „Hoffnung für alle“-Bibel).

Gott hat dies getan, er hat sein Wort gehalten, und das ist ein Zeichen – eine Garantie – dafür, dass er es allen Völkern und Nationen gleichtun wird. Wenn der Schleier der Verblendung von den Völkern gelüftet wird, werden sie den Weg Gottes kennenlernen:

„Es kommt eine Zeit, da wird der Berg, auf dem der Tempel des Herrn steht, unerschütterlich fest stehen und alle anderen Berge überragen. Alle Völker strömen zu ihm hin. Überall werden die Leute sagen: Kommt, wir gehen auf den Berg des Herrn, zu dem Haus, in dem der Gott Jakobs wohnt! Er soll uns lehren, was recht ist; was er sagt, wollen wir tun! Denn vom Zionsberg in Jerusalem wird der Herr sein Wort ausgehen lassen“ (Jesaja 2,2-3; Gute Nachricht Bibel).

Das Evangelium der Erlösung wird von Jerusalem aus verkündet werden. Eine Zeit der Wiederherstellung der Segnungen für Israel wird kommen. Auf die große Frage, die der Apostel Paulus über sein Volk stellte, wird es eine Antwort geben.

Paulus wusste, dass die zehn Stämme, die das Nordreich Israel bildeten, Jahrhunderte zuvor gefangen genommen worden waren und nun unter den Völkern verstreut lebten, was auch für viele in den beiden Stämmen galt, die das Südreich Juda bildeten. Aus diesem Grund richtete der Apostel Jakobus seinen Brief „an die zwölf Stämme in der Diaspora“ (Jakobus 1,1; Einheitsübersetzung).

Paulus, ein ehemaliger Pharisäer, hatte das Evangelium zu den Juden gebracht, und sie lehnten die Botschaft größtenteils ab. Im Römerbrief klagt Paulus darüber, dass er am liebsten verflucht werden würde, wenn dadurch seine israelitischen Mitbürger gerettet werden könnten (Römer 9,3).

Er schrieb: „Liebe Brüder und Schwestern, ich wünsche mir sehnlichst und bitte Gott inständig, dass auch mein Volk gerettet wird. Denn ich kann bezeugen, dass die Israeliten Gott dienen wollen, mit viel Eifer, aber ohne Einsicht. Sie haben nämlich nicht erkannt, wie sie Gottes Anerkennung finden können, und versuchen immer noch, durch ihre eigenen Bemühungen vor ihm zu bestehen. Deshalb lehnen sie ab, was Gott ihnen schenken will“ (Römer 10,1-3). Für Israel als Ganzes ist das Heil noch nicht gekommen. Dies wird aber in der Zeit der Herrschaft Christi auf Erden geschehen.

Gott wird Israel in die Position zurückversetzen, die er immer beabsichtigt hat – eine Nation, die ein Licht für die Welt ist. „Ich habe euch die Gebote und Weisungen gelehrt, die ich vom Herrn, meinem Gott, empfangen habe. Ihr sollt danach leben, wenn ihr in das Land kommt, das er euch schenken will. Haltet euch an diese Gebote und befolgt sie; dann werden die anderen Völker sehen, wie weise und klug ihr seid. Wenn sie von euren Gesetzen hören, werden sie sagen: Dieses große Volk besitzt Weisheit und Verstand!“ (5. Mose 4,5-6; „Hoffnung für alle“-Bibel).

In der zukünftigen Welt wird Gott Israel benutzen, um alle Völker der Erde zu unterweisen! Man beachte, wie Paulus dies herausstellt:

„War es nun Gottes Absicht, dieses Volk fallen zu lassen, weil sie sich von Christus abgewandt haben? Nie und nimmer! Weil das Volk Israel die rettende Botschaft abgelehnt hat, wurde der Weg bereitet, um den übrigen Völkern diese Botschaft zu bringen. Auf diese Weise wollte Gott sie eifersüchtig machen und dazu bewegen, dem Beispiel der anderen Völker zu folgen.

Bedenken wir aber, welchen Segen schon die ablehnende Haltung und die Schuld Israels allen anderen Völkern brachte, wie groß wird erst der Segen sein, wenn das ganze Israel für Christus gewonnen ist!

Denen von euch, die keine Juden sind, möchte ich sagen: Ich bin stolz darauf, dass Gott mich als Apostel gerade für die nichtjüdischen Völker berufen hat, um ihnen die rettende Botschaft zu verkünden. Vielleicht eifern dadurch auch einige aus meinem Volk eurem Beispiel nach, so dass sie doch noch gerettet werden.

Denn kam es schon zur Versöhnung der Völker mit Gott, als er sich von Israel abwandte, wie herrlich muss es werden, wenn Gott sich seinem Volk wieder zuwendet! Dann werden die Toten zu neuem Leben erwachen“ (Römer 11,11-15; ebenda).

Paulus verstand, dass Israel Gott für eine vorübergehende Zeit und zu einem bestimmten Zweck zurückgewiesen hatte. Während dieser Zeit kam Jesus Christus, der abgelehnt von seinem eigenen Volk starb, damit die Tür der Erlösung für die Nichtjuden geöffnet werden konnte.

So wie das Werk der geistlichen Erlösung mit Israel nicht abgeschlossen ist, so ist es auch mit allen Völkern der Welt noch nicht vollendet. Wenn das Volk Israel wiederhergestellt wird, dann werden die Völker der Welt das volle Evangelium Gottes kennenlernen. Eine Zeit der Rettung für die ganze Welt wird beginnen.

Paulus wusste auch, dass Gott sein Volk Israel nicht verstoßen hatte. Er wusste, dass sich ihre Hoffnung auf das ewige Leben erfüllen würde (Apostelgeschichte 26,6-7). Wenn Jesus von Nazareth auf dem Thron sitzt, den er David gegeben hat, wird Gott Israel das Reich wiedergeben. Von diesem Thron aus wird endlich Gerechtigkeit gelehrt werden, und zwar durch den König der Gerechtigkeit. Denn Gott hat in der Tat noch einiges mit seinem Volk Israel zu regeln.

Auch heute ist Gott nicht untätig, wenn es darum geht, Zeugnis von seiner Treue und seiner Absicht zu geben, seinen großen Plan zur Errettung aller Völker zu erfüllen. Eine moderne Monarchie, die auf einem legendären Thron sitzt, dessen Wurzeln bis zum alten Israel und König David zurückverfolgt werden können, ist ein Zeugnis, das Gott uns gegeben hat.

Spott, Leugnung und Ablehnung von Fakten ändern nichts an dieser Wahrheit. Gottes Wort ist wahr! Einige verweisen auf die Schwächen und Fehler der britischen Monarchie, sowohl in der Vergangenheit, so weit man auch zurückgehen mag, als auch in der Gegenwart . Die Mitglieder der königlichen Familie sind in der Tat menschlich und manche haben schwere Fehler begangen.

Doch so war es auch bei König David und vielen seiner Nachkommen, die im alten Juda regierten. Einige von ihnen waren schamlos böse. Trotzdem hat Gott die davidische Monarchie bewahrt und sich in allen Einzelheiten treu an seine Absichten gehalten. Wir haben ein Zeugnis! Die Heilige Schrift weist uns darauf hin!

Wie Melanie Phillips in ihrem oben zitierten Artikel sagte: „Einige britische Monarchen haben in der Vergangenheit sogar behauptet, dass ihre Linie auf König David zurückgeht.“ Es gibt einen Grund, warum sie das taten. Mehr Informationen hierzu finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Amerika und Großbritannien: Was sagt die Bibel über ihre Zukunft?, die wir Ihnen auf Anfrage gern zusenden.

– Gute Nachrichten Mai-Juni 2023 PDF-Datei dieser Ausgabe

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