„Schenkt uns den Frieden!“

Der Kosovo-Krieg: "Schenkt uns den Frieden!" © Wikimedia Commons/Public Domain
Der Kosovo-Krieg als erster Waffengang der NATO überraschte viele Menschen. Bei den Zerstörungen, wie hier in Belgrad, war der Ruf nach Frieden unüberhörbar und nur zu verständlich.

Der erste Weltkrieg, der auf dem Balkan begann, prägte den Anfang dieses Jahrhunderts. Das 20. Jahrhundert geht bald zu Ende, und der Balkan bleibt immer noch ein ungelöstes Krisengebiet.

Von Melvin Rhodes und Paul Kieffer

Mit ihrer Schlagzeile drückte eine Bonner Zeitung am 3. Juni die Hoffnung vieler Menschen auf das Ende des Kosovo-Kriegs aus: „Schenkt uns den Frieden!“ Der Appell war an die fünfzehn EU-Staatschefs gerichtet, deren Kölner EU-Gipfel an jenem Donnerstag begann. Nach mehr als 60 aufeinanderfolgenden Tagen des NATO-Bombardements gegen Jugoslawien war der Wunsch nach Frieden verständlich. Tatsächlich wurde während der EU-Konferenz in Köln ein Durchbruch erzielt, dem weitere zähe Verhandlungen, ein Beschluß des UNO-Sicherheitsrates, der anfängliche Abzug der Serben aus dem Kosovo und dann endlich die Einstellung der NATO-Bombeneinsätze gegen Jugoslawien folgten.

Was für viele Europäer unvorstellbar zu sein schien, wurde in den frühen Abendstunden des 24. März wieder Wirklichkeit: Krieg in Europa. Die ersten Tage des Kosovo-Konfliktes ließen besorgte Bürger und Politiker Europas die Frage stellen, ob nicht das 20. Jahrhundert in Europa in ähnlicher Weise zu Ende gehen könnte, wie es angefangen hatte. Das prägende Ereignis für Europa in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts begann nämlich mit einem Konflikt auf dem Balkan, ausgelöst durch einen nationalistisch gesinnten serbischen Attentäter. Die automatischen Mechanismen der Bündnispolitik nahmen damals ihren scheinbar unaufhaltsamen Lauf: Der Erste Weltkrieg war das Resultat.

In den ersten Tagen des neuesten Balkan-Konfliktes war die Sorge um eine Ausweitung des Krieges groß. Rußland verurteilte die Luftangriffe der NATO und verkündete, es würde einen Kampfeinsatz von NATO-Bodentruppen im Kosovo nicht unbeantwortet lassen. Nach einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Boris Jelzin teilte ein russischer Innenpolitiker westlichen Reportern mit, russische Atomsprengköpfe würden wieder auf Ziele im Westen programmiert. Diese Meldung wurde sehr schnell dementiert, zeugte aber trotzdem von der gereizten Atmosphäre, die die NATO-Einsätze gegen Jugoslawien ausgelöst hatten.

Nun sind die Kampfhandlungen gegen Jugoslawien eingestellt, eine Friedenstruppe ist in das Kosovo eingerückt, und die Rückkehr der vertriebenen Kosovo-Albaner hat begonnen. Offiziell wird nicht mehr gekämpft, aber – wie viele Kommentatoren festgestellt haben – das heißt noch lange nicht, daß es wirklich Frieden gibt. An dem Tag, als die NATO ihre Luftangriffe gegen Jugoslawien offiziell für beendet erklärte, sagte US-Präsident Bill Clinton anläßlich eines Besuchs in Bonn: „Wir befinden uns an einem bemerkenswerten Augenblick, wo wir eine Auseinandersetzung für uns entschieden haben, aber den Frieden noch gewinnen müssen.“

Diesen Frieden für das Kosovo wird es erst dann geben, wenn er in die Herzen der Menschen – Kosovo-Albaner und Serben gleichermaßen – einkehrt. Die jetzige Situation gleicht eher einem Waffenstillstand, der herbeigezwungen wurde. Schon jetzt ist eine jahrelange Präsenz von Friedenstruppen auf dem Balkan voraussehbar. Was dann passiert, wenn der Tag ihres Abrückens kommt, weiß heute niemand mit letzter Sicherheit. Die Geschichte zeigt jedoch zur Genüge, daß Auseinandersetzungen dieser Art auch nach Jahrzehnten – ja, Jahrhunderten – ihre Nachwirkungen haben und immer wieder Stoff für ein Wiederaufreißen alter Wunden liefern.

Trotz der guten Absichten der NATO wiederholen sich jetzt im Kosovo die Ereignisse der letzten Jahre in Kroatien und Bosnien-Herzegowina. Die Rückkehr der vertriebenen Albaner in das Kosovo bedeutete nämlich für viele serbische Bewohner der Region eine Flucht nach Serbien. Aus Angst vor Racheakten zogen sie im Zuge des jugoslawischen Militärrückzugs nach Norden. Mit dem „Frieden“ im Kosovo hat das Morden dort leider nicht aufgehört.

Über uns Menschen stellte einst der biblische Prophet Jesaja fest: „... den Weg des Friedens kennen sie nicht“ (Jesaja 59,8). Dieser weise Spruch gilt auch heute noch, wie man am Kosovo-Konflikt erkennen kann. Dabei liegt es nicht am Wollen, sondern am Können. Der Mensch will den Frieden, weiß aber nicht, wie man ihn findet bzw. herbeiführt, oder will ihn nach solchen Vorstellungen haben, die für andere Menschen eine Benachteiligung bedeuten.

Auch die besten Absichten des Menschen in Sachen Frieden schlagen fehl, wie es die Geschichte und die Bibel bestätigen: „Manchem scheint ein Weg recht; aber zuletzt bringt er ihn zum Tode“ (Sprüche 14,12). Der Balkan in diesem Jahrhundert liefert ein Beispiel dafür.

Beispiel des Balkans

In diesem Jahrhundert wurden zwei Weltkriege geführt, um „alle Kriege zu beenden“ und um „die Welt für die Demokratie sicher zu machen“. Dabei bedeuteten die Bemühungen des Menschen um den Frieden verwirrende Bündniswechsel auf dem Balkan.

In beiden Weltkriegen unterstützten die USA und Großbritannien, mit Hilfe der Franzosen und Russen, Serbien. In den beiden Weltkriegen kämpften Serben gegen Deutsche. Beim jetzigen Kosovo-Konflikt kämpfte die von Amerika angeführte NATO gegen Serbien, das immer noch von den Russen unterstützt wurde, wenn auch nicht militärisch. Dieses Mal waren aber die Deutschen mit den Amerikanern und Briten verbündet. Die Volksrepublik China hat die Seiten gewechselt, von der Unterstützung Albaniens gegenüber Jugoslawien vor etwa zehn Jahren zur Unterstützung Serbiens, die vorherrschende Macht in Jugoslawien.

Vor zehn Jahren war es den Amerikanern und Briten fast unmöglich nach Albanien zu reisen, obwohl das angrenzende Jugoslawien von einem blühenden Touristenhandel profitierte, der die westlichen Besucher anzog. In den vergangenen Wochen waren US-amerikanische und britische Truppen in Albanien stationiert und stellten eine Art Schutz für Albanien gegen jugoslawische Übergriffe dar, besonders in den Grenzregionen zum Kosovo.

Die Entwicklungen auf dem Balkan im letzten Jahrzehnt sind unmittelbar im Zusammenbruch des Kommunismus begründet. Unter der Herrschaft der Sowjetunion war Osteuropa kommunistisch. Jugoslawien, das keine gemeinsame Grenze mit der Sowjetunion hatte, machte 1948 seinen Anspruch auf Eigenständigkeit geltend und verfolgte eine vom Warschauer Pakt unabhängige sozialistische Politik.

Präsident Josip Broz Tito (1892-1980) war der Gründer des kommunistischen Nachkriegs-Jugoslawien und schaffte es, die verschiedenen ethnischen Gruppen in seinem Land bis zu seinem Tod zusammenzuhalten.

Weniger als zehn Jahre nach Titos Tod griff jedoch eine Revolution in Osteuropa um sich mit dem Resultat, daß die Kommunisten ihre Macht verloren oder zur Änderung ihrer Philosophie gezwungen wurden, um an der Macht zu bleiben. Ehemals kommunistische Länder öffneten sich dem Einfluß des Westens, und ihre Völker erlebten den Geschmack der Freiheit. Ethnische Volksgruppen, die unter kommunistischer Herrschaft in einer Nation zusammenlebten, strebten die Eigenständigkeit an. Ein friedliches Beispiel dafür war die Aufteilung der ehemaligen Tschechoslowakei. In der Bundesrepublik Jugoslawien sah der Prozeß der Aufteilung leider anders aus.

Dort waren die Kroaten die ersten, die sich von der jugoslawischen Föderation zu trennen versuchten. Als erstes westliches Land erkannte Deutschland Kroatien offiziell an. Jugoslawien war aber die Sezession Kroatiens keineswegs genehm, und ein Krieg brach zwischen den orthodoxen Serben und den katholischen Kroaten aus. Durch eine weitere Forderung der muslimischen Bosnier nach Unabhängigkeit breitete sich der Krieg weiter aus. Um im Kosovo Herr der Situation der bleiben, beschloß die Regierung Einschränkungen wie z. B. die Absetzung von Albanisch als Unterrichtssprache in öffentlichen Schulen. Dennoch vermehrten sich dort die Spannungen.

Wir können die Schuld für diese Schwierigkeiten aber nicht gänzlich auf den Sturz des Kommunismus schieben. Tatsächlich liegen die Spannungen unter den ethnischen Gruppen auf dem Balkan um mehrere hundert Jahre zurück.

Die ethnischen Spannungen wurden durch die jahrhundertelange Herrschaft unter dem Osmanischen Reich und den katholischen Habsburgern von Österreich zum Einhalt gebracht, beide Reiche fingen im 19. Jahrhundert an zu zerbröckeln. Mit den immer größer werdenden Forderungen nach Freiheit für jede ethnische Gruppe kamen die Spannungen auf dem Balkan wieder auf. Die verschiedenen Völker dieser Gegend hatten sich über Jahre hinweg unter ihren fremden Herrschern vermischt, waren aber weit davon entfernt, ein Schmelztiegel zu sein. Jetzt stellten sie dann plötzlich fest, daß sie nicht mehr länger nebeneinander in Frieden leben konnten, da keine eindeutig gezogene Grenze die Gruppen voneinander trennte.

Nach dem Ersten Weltkrieg schufen die siegreichen Mächte die Bundesrepublik Jugoslawien, welche diese verschiedenen Volksgruppen unter einer Nation zusammenbringen sollte. Dieses zerbrechliche Arrangement währte nicht lange. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Jugoslawien von Deutschland erobert. In der Zeit der deutschen Besatzung trat Tito, in Kroatien geboren und ein Führer der Widerstandsbewegung, die versuchte, die Unabhängigkeit wiederherzustellen, auf die Bildfläche. Mit der Niederlage der Deutschen gewann Tito die Macht und regierte das Land dann bis zu seinem Tode 1980 mit strenger, aber teilweise auch mildtätiger Hand. (Während seiner Herrschaft durften viele Jugoslawen als Gastarbeiter in Westeuropa arbeiten.) Es gelang ihm, die verschiedenen Nationalitäten zusammenzuhalten.

Nicht einmal zehn Jahre später fielen überall in Osteuropa die kommunistischen Regime. Der Fall des Totalitarismus in der gesamten Region ermutigte das Wiederaufleben nationalistischer Gedanken und ließ jede ethnische Gruppe nach Freiheit streben. Am Ende zerfiel die Sowjetunion in ihre Bestandteile. Jugoslawien fing an, das gleiche Schicksal zu erleiden. Erbitterte Kriege wurden über Kroatien und Bosnien geführt. Dann kam das Kosovo und die aktuelle Krise.

Das Kosovo: ein schwieriger Fall

Vor ein paar Monaten bestand die Bevölkerung des Kosovos zu 90 Prozent aus ethnischen Albanern. Die Serben machten nur 10 Prozent der Bevölkerung des Kosovos aus. Für die Menschen in den westlichen Demokratien schien es ein gangbarer Weg zu sein, den Kosovo-Albanern ein großes Maß an Selbstverwaltung in ihrer Provinz zu ermöglichen.

Die Provinz Kosovo ist aber von größter politischer Wichtigkeit für die Bundesrepublik Jugoslawien und für die Serben. Über 200 Jahre lang, bis 1389, war Serbien ein mächtiges Königreich auf dem Balkan. Seine Macht und Einigkeit hing – wie heute – zum großen Teil von der Persönlichkeit seiner Führer ab. Das Territorium seines letzten großen Königs, Stefan Duschan, der von 1331 an regierte, umfaßte große Teile des Balkans. Bevor er 1335 starb, konnte der größte der serbischen Könige sich selbst als den „Herrscher der Serben und Griechen, der Bulgaren und Albaner“ beschreiben. Zu seinem Königreich gehörte auch das heutige Bosnien und Mazedonien.

Wie auch bei Präsident Tito 600 Jahre später begann das Königreich nicht lange nach seinem Tod auseinanderzufallen und teilte sich in kleine Fürstentümer und sich streitende Clans auf. Das Gebiet war reif für eine Invasion und Fremdherrschaft. Das islamische Reich der Osmanen drang mehr und mehr auf dem Balkan vor, und am 15. Juni 1389 besiegte der osmanische Sultan Murad I. die serbischen Streitkräfte bei der Schlacht auf dem Amselfeld im Kosovo. Jahrhunderte der Fremdherrschaft begannen. Bis heute hat das Kosovo seinen besonderen Platz in den Herzen der Serben.

Es gibt noch einen weiteren komplizierenden Faktor. Am Ende des Zweiten Weltkriegs bestand die Hälfte der im Kosovo lebenden Bevölkerung aus Serben, die andere Hälfte aus Albanern. Während der letzten 50 Jahre war die Geburtsrate der Letzteren um ein Vielfaches angestiegen mit dem Ergebnis, daß zu Beginn des aktuellen Konflikts die Serben nur noch 10 Prozent der Bevölkerung in der Provinz Kosovo ausmachten.

Wer kann den Frieden schenken?

Die ethnischen und religiösen Spannungen auf dem Balkan mit ihrer Jahrhunderte umfassenden Geschichte sind nicht die einzigen dieser Art auf unserer Welt. Ähnliche Beispiele können für Nordirland, den Nahen Osten, Afrika, Asien usw. angeführt werden. In diesen Konflikten gab und gibt es zwar immer auch Phasen, in denen nicht mit Waffen gestritten wird, in denen man versucht, Frieden zu schaffen. Frieden umfaßt jedoch mehr als nur das Nichtkämpfen.

Die Massendeportation von Kosovo-Albanern und die in den ersten Tagen nach dem Einzug der Kfor-Friedenstruppen im Kosovo aufgedeckten Massengräber, die auf ethnische Säuberungsmassaker hinweisen, erinnern an ähnliche Tragödien, die mehrfach in diesem Jahrhundert stattfanden – auch in Europa. Der britische Außenminister Robin Cook verglich die ethnische Säuberung im Kosovo hinsichtlich ihrer „Begründung“ mit dem Holocaust. Den kürzlich verübten und den früheren Greueltaten läge dieselbe „giftige Doktrin“ der Rassenüberlegenheit zugrunde, meinte Außenminister Cook in einem Interview mit dem britischen Rundfunksender BBC.

Das Wiederaufleben ethnischer und religiöser Spannungen in Europa zeigt, daß der Mensch zwar durch Macht oder die Androhung bzw. Anwendung von Gewalt die offene Austragung von Feindseligkeiten zumindest vorübergehend unterbinden, die wirklichen Ursachen für die Differenzen jedoch nicht aus der Welt schaffen kann. Bis zum Balkan-Konflikt, der mit dem Krieg zwischen Kroatien und Jugoslawien begann, hatte es zwar seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs keinen Krieg mehr in Europa gegeben, aber Haß aufgrund religiöser und ethnischer Differenzen hatte man keineswegs aus Europa gebannt. Beispiele wie der Balkan, Nordirland, das Baskenland usw. beweisen es. Es stellt sich die Frage, warum der Ausbruch des Krieges in Europa die Menschen derart überrascht hat, da man die wahre Ursache für Krieg keineswegs beseitigt hatte.

Der biblische Prophet Jesaja hatte recht: Der Mensch kennt den Weg zum Frieden wirklich nicht. Trotz seiner realistischen Einschätzung zur „Friedensfähigkeit“ des Menschen konnte Jesaja aber doch Mut schöpfen, nämlich aus den Weltfriedensverheißungen, zu deren Niederschrift er inspiriert wurde. Den angekündigten Weltfrieden hat Jesaja selbst nicht erlebt, aber er wußte, daß er eines Tages kommen wird.

In Gottes Auftrag schrieb Jesaja diese Zukunftsperspektive für uns nieder: „Und [Gott] wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen“ (Jesaja 2,4).

Jesaja wußte auch um den verheißenen König, den Friedensfürsten, der allem Krieg ein Ende machen wird: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, daß er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit ...“ (Jesaja 9,5-6).

Mit diesen Worten beschreibt Jesaja Jesus Christus als König der Erde, eine Aufgabe, die Jesus erst bei seiner Rückkehr zu dieser Erde bewältigen wird. Obwohl diese Rückkehr in vielen, vielen Abschnitten des Neuen Testamentes in unmißverständlich klaren Worten vorausgesagt wird, glauben heute selbst viele Christen nicht daran. Zum Glück hängt die Rückkehr Christi als Friedensfürst nicht von dem Glauben der Menschen ab. Jesus wird kommen, um die Menschen vor sich selbst zu retten.

Wenn der wahre Friedensbringer regiert, wird überall der Friede ausbrechen: „Er wird unter großen Völkern richten und viele Heiden zurechtweisen in fernen Landen. Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen“ (Micha 4,3). Die Bibel versichert uns, daß eine Zeit kommt, in der „[man] nirgends Sünde tun noch freveln [wird] auf meinem ganzen heiligen Berge; denn das Land wird voll Erkenntnis des Herrn sein, wie Wasser das Meer bedeckt“ (Jesaja 11,9). Das ist eine Friedensverheißung nicht nur für das Land Israel, sondern auch für Europa, Asien, Südamerika, ja für die ganze Welt.

Der Weltfriede wird kommen, aber nicht durch Menschenhand. Dazu ist der Mensch einfach nicht fähig; seine Geschichte beweist dies zur Genüge. „Den Frieden schenken“ wird Gott allein, wie Jesaja feststellt: „Aber uns, Herr, wirst du Frieden schaffen; denn auch alles, was wir ausrichten, das hast du für uns getan“ (Jesaja 26,12).

Aus solchen Verheißungen können wir Mut schöpfen, wenn wir die heute unlösbar erscheinenden Konflikte zwischen verschiedenen Völkern und Volksgruppen betrachten. Die Gegensätze zwischen Serben und Bosniern bzw. Kosovo-Albanern, zwischen Hutus und Tutsis, sowie zwischen den verfeindeten Parteien in Asien, Südamerika und sogar im Nahen Osten werden alle noch gelöst werden. Eines Tages wird die Gewalt ein Ende nehmen.

Es wird dann keine Soldaten mehr geben, die in festen Städten wie denen des antiken Judas, in den Schützengräben und Festungen wie denen von Verdun, in den Bergen und Städten wie denen des heutigen Balkans ums Leben kommen. Allen Menschen steht eine viel bessere Zukunft bevor, wenn der Mensch lernen wird, wie man die wahren Ursachen für den Krieg beseitigt. Die Voraussagen, die Jesaja aufzeichnete, gewähren uns einen Einblick in diese Zeit des dauerhaften Friedens, die mit der Rückkehr Christi nach dem Ende dieses gewalttätigen Zeitalters anbrechen wird.

– Gute Nachrichten Juli-August 1999 PDF-Datei dieser Ausgabe

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