Von der Redaktion

Friede, Friede und doch nicht Friede © Alistair Dent/Unsplash
Der Nahe Osten ähnelt zunehmend einem Scherbenhaufen, dessen Entstehung zu einem wesentlichen Anteil der erfolglosen amerikanischen Außenpolitik anzulasten ist.

„Friede, Friede und doch nicht Friede“

Ein Zitat des biblischen Propheten Jeremia könnte als Urteil über die Anfang April erzielte vorläufige Einigung zwischen dem Iran und den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland hinsichtlich des iranischen Atomprogramms dienen.

In einer medienwirksamen Kampagne versucht die Administration des amerikanischen Präsidenten Barack Obama die Einigung mit dem Iran dem amerikanischen Volk als Erfolg zu „verkaufen“. Allerdings erlaubte sich der Präsident in einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunksender PBS einen unglaublichen Schnitzer, als er gefragt wurde, was passieren könnte, wenn der avisierte Vertrag ausläuft. „Dann könnte der Iran innerhalb eines Jahres eine Atombombe besitzen“, lautete die Antwort. Damit wurde der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bestätigt, der wiederholt betont hat, dass die Einigung iranische Atombomben nicht verhindern, sondern nur hinauszögern wird.

Der Nahe Osten ähnelt zunehmend einem Scherbenhaufen, dessen Entstehung zu einem wesentlichen Anteil der erfolglosen amerikanischen Außenpolitik anzulasten ist. Im September 2014 veröffentlichte die britische Tageszeitung Daily Mail eine Leserzuschrift, die in sarkastischer Weise die verworrene Lage beim Kampf gegen den „Islamischen Staat“ darstellt. (Manche halten den Leserbrief für einen verdeckten Kommentar der Daily Mail-Redaktion.) Nachfolgend die Lesermeinung aus der angloamerikanischen Sicht:

Sind Sie von den Vorgängen im Nahen Osten verwirrt? Lassen Sie es mich erklären. Wir unterstützen die irakische Regierung in ihrem Kampf gegen den „Islamischen Staat“. Wir mögen den „Islamischen Staat“ (IS) nicht, aber der IS wird von Saudi-Arabien unterstützt, doch Saudi-Arabien mögen wir schon. Wir mögen Präsident Assad in Syrien nicht. Wir unterstützen den Kampf gegen ihn, aber wir unterstützen nicht den IS, der ebenfalls gegen ihn kämpft. Wir mögen den Iran nicht, aber der Iran unterstützt die irakische Regierung in ihrem Kampf gegen den IS.

Also: Beim Kampf gegen den IS unterstützen manche unserer Freunde unsere Feinde und manche unserer Feinde sind unsere Freunde und manche unserer Feinde kämpfen gegen andere von unseren Feinden, von denen wir wollen, dass sie verlieren, aber wir wollen auch nicht, dass unsere Feinde, die unsere Feinde bekämpfen, gewinnen. Wenn die Leute, die wir besiegen wollen, besiegt sind, könnte es vorkommen, dass sie durch Leute ersetzt werden, die wir noch weniger mögen. Und das alles haben wir ausgelöst, indem wir in ein Land einmarschiert sind, um Terroristen zu vertreiben, die gar nicht da waren, bis wir kamen, um sie zu vertreiben. Haben Sie es jetzt verstanden?

Jetzt kommt hinzu, dass die USA, die die Beteiligung Irans am Kampf gegen den IS im Irak duldet, sich gegen den Iran in der Auseinandersetzung im Jemen stellt.

Das amerikanische Außenministerium hat offensichtlich keine Ahnung, wie die Zukunft dieser für den Weltfrieden so kritischen Region aussehen wird. Sie hingegen können sich anhand der Bibel informieren, was dem Nahen Osten bevorsteht. Bestellen Sie dazu unsere kostenlose Broschüre Krisenherd Nahost: Was sagt die Bibel über seine Zukunft?.

– Gute Nachrichten Mai-Juni 2015 PDF-Datei dieser Ausgabe

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