Jeder soll erst vor der eigenen Haustür kehren

Jeder soll erst vor der eigenen Haustür kehren © Daniel von Appen/Unsplash
Elefanten sagt man sprichwörtlich nach, dass sie nichts vergessen. Stimmt diese Volksweisheit, so gilt sie anscheinend nicht für den Wirtschafts- und Finanzelefanten USA.

Von der Redaktion

Obwohl der amerikanische Präsident Barack Obama in der zweiten Dezemberwoche nicht am EU-Gipfeltreffen zur – abermaligen – Rettung des Euros teilnahm, hatte er eine eindringliche Botschaft für die in Brüssel versammelten Regierungschefs: Die andauernde Euro-Krise sei derzeit die größte Gefahr für die Gesundung der Weltwirtschaft.

Für Angela Merkel und weitere Teilnehmer in Brüssel dürften die Worte Obamas keine Überraschung gewesen sein. Mehr als einmal im vergangenen Jahr rief der US-Präsident die Bundeskanzlerin und andere EU-Regierungschefs an, um ihnen die Notwendigkeit einer konsequenteren Vorgehensweise zur Lösung der Schuldenkrise des Euroraums nahezulegen. Mit seinen Appellen machte Obama so viel Druck, „dass es mancher schon als Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten empfand“ (Die Welt, 26. Juli 2011).

Elefanten sagt man sprichwörtlich nach, dass sie nichts vergessen. Stimmt diese Volksweisheit, so gilt sie anscheinend nicht für den Wirtschafts- und Finanzelefanten USA. Bei den Appellen aus Washington scheint der Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers Mitte September 2008 vergessen worden zu sein, der weltweit Schockwellen ausgelöst hatte und allgemein als Auftakt zur derzeitigen Finanzkrise angesehen wird. In der Folge verteilten Staaten und Notenbanken Milliarden an die Finanzmärkte, um den Zusammenbruch des weltweiten Finanzsystems zu verhindern.

Dass Amerika der Eurozone Ratschläge wegen der Schuldenprobleme einiger ihrer Mitgliedsländer erteilt, dürfte bereits genügend Bonmots für schlagfertige europäische Kabarettisten geliefert haben. Ja, das Land, dessen gesetzlich erlaubte Schuldenobergrenze im vergangenen Sommer auf 15 Billionen US-Dollar angehoben wurde, sorgt sich um Griechenlands Schulden.

Griechenlands Wirtschaftsleistung macht jedoch insgesamt nicht mehr als drei Prozent der Leistung des gesamten Euroraums aus. Auf der anderen Seite des „großen Teichs“ gibt es – als ein Beispiel von vielen in den USA – den Bundesstaat Kalifornien, auf dessen Dach der Pleitegeier mehr als einmal in den letzten Jahren zu landen drohte. Doch Kaliforniens Anteil am US-amerikanischen Bruttosozialprodukt beträgt dreizehn Prozent. Wäre Kalifornien ein unabhängiges Land, würde es hinsichtlich seiner Wirtschaftsleistung weltweit an achter Stelle rangieren, also vor Italien.

Vielleicht sollten die Europäer ab und zu in Washington anrufen, um die Amerikaner dazu zu bewegen, in Schuldenfragen erst vor der eigenen Haustür zu kehren, bevor sie sich Gedanken darüber machen, wie groß der Besen zu sein hat, den andere einsetzen sollen.

Seit Jahren weisen wir auf einen Trend hin, der langsam aber sicher geopolitische Folgen für die ganze Welt nach sich ziehen wird: der stete und unaufhaltsame Abstieg der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Quelle unserer Vorhersagen findet sich nicht in den Analysen diverser Finanz- und Wirtschaftsexperten, sondern in der Heiligen Schrift.

Unsere Quelle steht auch Ihnen zur Verfügung. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Amerika und Großbritannien: Was sagt die Bibel über ihre Zukunft?.

– Gute Nachrichten Januar-Februar 2012 PDF-Datei dieser Ausgabe

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