Jesu tausendjährige Herrschaft auf Erden

Jesu Herrschaft auf Erden © Maxim Smith/Unsplash
Wir leben in einem Zeitalter der Unruhen und Unsicherheit. Wir brauchen Hoffnung auf bessere Zeiten. Uns steht ein Jahrtausend bevor, das von Frieden und Wohlstand geprägt sein wird.

Wir leben in einem Zeitalter der Unruhen und Unsicherheit. Aber es steht ein Jahrtausend bevor, das von Frieden und Wohlstand geprägt sein wird. Welche Bedeutung hat das für Sie?

Von Peter Eddington

Die Bibel sagt ein Jahrtausend voraus, in dessen Verlauf Jesus Christus allem Krieg und allem Leiden ein Ende bereiten wird. Es wird ein Zeitalter des Friedens und der Gerechtigkeit sein. Ist diese Vorstellung Ihnen fremd? Im abgewandelten Christentum unserer Zeit wäre das nicht ungewöhnlich, aber die ersten Christen glaubten fest daran! In unserem Bemühen, die Lehren und Praktiken der Gemeinde Christi des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung zu verbreiten, geht es in diesem Beitrag um die Verheißung der tausendjährigen Herrschaft Jesu auf Erden.

Im Buch Offenbarung finden wir eine erstaunliche Erklärung für die Missstände der heutigen Welt und die Ankündigung eines neuen Zeitalters, das Jesus Christus von Nazareth in eigener Machtvollkommenheit herbeiführen wird.

Verbannt auf die Gefängnisinsel Patmos in der Ägäis erhielt der Apostel Johannes eine Zukunftsperspektive, die schon viele Menschen fasziniert, aber auch verwirrt hat. War seine Weissagung nur der sinnlose und unerfüllbare Traum eines verkalkten Greises? Oder handelt es sich dabei um das unerschütterliche Wort Gottes? Für viele ist das Buch Offenbarung ein Buch mit sieben Siegeln. Sollte es aber wirklich unergründlich sein? Mitnichten! Das Buch kann nicht nur verstanden werden, es birgt sogar große Hoffnung für die Menschen der heutigen Welt.

Unsere chaotische Welt

Wir werden täglich mit schlechten Nachrichten überschüttet. Die Streitigkeiten zwischen Menschen scheinen einfach kein Ende nehmen zu wollen. Aus dem Nahen Osten hören wir immer wieder von Ausschreitungen, Staatsstreichen und der drohenden Ausstattung religiöser Extremisten und unberechenbarer Diktatoren mit Kernwaffen.

Wir leben in einer Zeit der Umbrüche, die Zukunftsängste nur so schüren. Wir fragen uns, was uns und unseren Kindern bzw. Enkelkindern bevorsteht.

Wir Menschen brauchen Hoffnung, Hoffnung auf die Lösung von Problemen, Hoffnung auf eine Verbesserung unserer Lebensumstände. Verzweiflung und Angst führen oft zu Handlungen, die nur Schaden anrichten. Gott versteht unseren ständigen Bedarf an Hoffnung und bietet sie uns in seinem Wort.

In dieser Zeitschrift geht es vor allem um Hoffnung. Zu diesem Zweck versuchen wir, Gottes Bestimmung für den Menschen zu erklären und Hilfe zur Erfüllung dieser Bestimmung im Alltag zu bieten. Nach unserer Überzeugung ist das Wort Gottes die einzige zuverlässige Quelle der Hoffnung in dieser häufig chaotischen Welt.

Tausend Jahre des Friedens

Die Bibel verspricht ein Zeitalter des Friedens und Wohlstands für alle, ein Zeitalter, das tausend Jahre dauern und in dem Jesus Christus weltweit Regie führen wird. Diese Aussicht ist keine Ausgeburt menschlicher Fantasie.

Die Herrschaft Christi wird auch in den Schriften des Alten Testaments angekündigt, vor allem in den Büchern der Propheten. Und dennoch wird seit der Zeit des Kirchenvaters Augustinus immer wieder versucht, sie als illusionäre Traumvorstellung abzutun.

Gottes Verheißung seiner tausendjährigen Herrschaft auf der Erde ist Grund zur Hoffnung für die ganze Menschheit. Wenn wir die Weissagungen der Schrift und die Bemühungen von Menschen, sie zu schmähen, gegenüberstellen, werden wir besser in der Lage sein, sowohl unsere heutige Welt als auch das Friedensreich Gottes zu verstehen.

Im Buch Offenbarung berichtet der Apostel Johannes, dass die Heiligen mit dem wiedergekehrten Christus tausend Jahre lang herrschen werden. Hier steht es im Wortlaut: „Und ich sah Throne und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das Gericht übergeben. Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes Gottes willen und die nicht angebetet hatten das Tier und sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre . . .

Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre“ (Offenbarung 20,4-6; alle Hervorhebungen durch uns).

Da steht es, schwarz auf weiß! Dieser Abschnitt des Buches Offenbarung bildet den Höhepunkt einer Lehre, die sich an die Schriften der hebräischen Propheten anschließt. In diesen Versen werden die zahlreichen biblischen Beschreibungen des messianischen Friedenszeitalters zusammengefasst.

Die Hoffnung Israels auf eine verwandelte Welt

Durch seine Diener kündigte Gott dieses zukünftige Zeitalter immer wieder an. Es war die Hoffnung der Propheten Israels über Jahrhunderte hinweg, besonders in den Zeiten des Niedergangs und der Verbannung der Israeliten.

Es war gerade diese Hoffnung, welche die Apostel bewegte, Christus nach der Wiederherstellung der Eigenständigkeit Israels zu befragen. Kurz vor seiner Wiederaufnahme in den Himmel fragten ihn seine Jünger: „Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel?“ (Apostelgeschichte 1,6). Die Jünger setzten darauf, den Beginn des messianischen Zeitalters in der unmittelbaren Zukunft zu erleben. Die Wiederherstellung der Souveränität Israels, die viele der Propheten in Aussicht gestellt hatten, war ihnen ein geläufiger Begriff.

Eine besonders plastische Vorstellung dieser Zukunft bietet der Prophet Jesaja. Zu seiner Zeit war Israel in zwei Königreiche gespalten, die sich im Niedergang befanden. Jesaja sieht Israel unter einem Herrscher wiedervereinigt, und zwar in einer Zeit, in der die ganze Erde voller Erkenntnis Gottes sein wird (Jesaja 11,1-10). In dieser Perspektive wird Frieden nicht nur unter den Menschen, sondern auch unter den Tieren herrschen:

„Da werden die Wölfe bei den Lämmern wohnen und die Panther bei den Böcken lagern. Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben. Kühe und Bären werden zusammen weiden, dass ihre Jungen beieinander liegen, und Löwen werden Stroh fressen wie die Rinder. Und ein Säugling wird spielen am Loch der Otter, und ein entwöhntes Kind wird seine Hand stecken in die Höhle der Natter. Man wird nirgends Sünde tun noch freveln auf meinem ganzen heiligen Berge; denn das Land wird voll Erkenntnis des Herrn sein, wie Wasser das Meer bedeckt“ (Verse 6-9).

Hier wird das messianische Zeitalter bildhaft beschrieben. Es wird von einer weltweiten Verwandlung in der Wesensart von Mensch und auch der Tiere geprägt sein. Kinder werden sogar ohne Furcht und Gefahr mit Löwen spielen können.

Die durchdringende und unaufhörliche Verführung der Welt wird ein Ende haben. Alle Menschen werden Gottes Weg kennenlernen und von seinem Heilsplan erfahren. Ja, diese Zeit kommt wirklich, aber erst mit der Wiederkunft von Jesus Christus!

Ein Zeitalter ohne Krieg

Eine weitere Weissagung des Propheten Jesaja beschreibt die Abschaffung von Krieg und der Rüstungsindustrie:

„Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des Herrn Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns auf den Berg des Herrn gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem.

Und er wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen“ (Jesaja 2,2-4).

Solche Zustände hat es weder in Israel noch in irgendeinem anderen Land in der Geschichte der Menschheit gegeben.

Dieser Abschnitt im Buch Jesaja war die Inspiration für ein bronzenes Standbild, das im Jahre 1959 von der Sowjetunion gestiftet wurde und heute vor dem Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York steht. Die Statue zeigt einen Mann mit einem Hammer in einer Hand und einem Schwert in der anderen, das er zu einer Pflugschar umschmiedet. Sie drückt die Sehnsucht der Menschen nach einem Ende von Krieg und nach einer Verwandlung von zerstörerischen Waffen in produktive Werkzeuge zum Nutzen aller aus.

Diese Sehnsucht ist stets unerfüllt geblieben. Kein Volk hat jemals bisher diesen Wunsch auch nur annähernd verwirklichen können. Noch heute werden Städte und Dörfer in aller Welt immer wieder durch Kriegshandlungen heimgesucht und zerstört. Als Folge davon sind Millionen auf der Flucht nach Schutz und Sicherheit in andere Länder, wo sie hoffen, sich wieder eine Existenz aufbauen zu können.

Das Reich Gottes ist keine Fantasterei

Vor zweitausend Jahren im Heiligen Land hofften viele darauf, dass ein Messias die römische Herrschaft abschaffen würde, um die Eigenständigkeit Israels wiederherzustellen. Viele Anhänger Jesu Christi, darunter auch seine engsten Vertrauten, glaubten daran, dass er dieser Messias sei. Nach seinem Tod gelangten sie zur Einsicht, dass diese Wiederherstellung erst mit seiner Wiederkunft und der Errichtung der Herrschaftsordnung Gottes über die ganze Welt stattfinden sollte.

Gegen Ende des ersten nachchristlichen Jahrhunderts wurde die Wahrheit über das Reich Gottes zunehmend kritisiert. Die Lehren Christi wurden durch heidnisches Gedankengut verdreht und verfälscht.

Die römische Regierung ließ viele Christen ums Leben bringen. Der Apostel Johannes wurde auf die Gefängnisinsel Patmos verbannt. In der Kirche brach Verwirrung über den Begriff des Reiches Gottes aus.

Auf dem Höhepunkt dieser Krise empfing Johannes die Offenbarung Jesu Christi, in der die Wahrheit über die siegreiche Errichtung der Herrschaftsordnung Gottes bestätigt wurde. Die Erkenntnis der tausendjährigen Herrschaft Gottes verlieh der damaligen Christengemeinde Schwung, wie sie es auch seither tut für die Menschen, die ihre Hoffnung auf Gott setzen und in der Heiligen Schrift von dieser Herrschaft lesen.

Aber wie schon gesagt, die Lehre von einem buchstäblichen Reich Gottes auf der Erde fiel in den ersten Jahrhunderten nach Christus weit und breit in Ungnade.

Auch unter denen, die noch an die Wiederkehr Christi glaubten, gab es Versuche, den Zeitpunkt dieser Wiederkehr vorauszusagen, obwohl sich Christus selbst dagegen ausgesprochen hatte.

Vom griechischen Gedankengut beeinflusst, vertraten Theologen die Meinung, das Reich Gottes sei weder als Reich im herkömmlichen Sinne zu verstehen, noch sei es in der Zukunft zu erwarten. Vielmehr sei es nur ein Bild für eine Vorstellung, die sie auch nicht genau definieren konnten.

An vielfältigen, wilden Deutungen fehlte es nicht. Die Irrlehrer taten die Aussagen der Bibel, die mit dem Reich Gottes zu tun haben, als bloße Sinnbilder für etwas anderes ab. Man dürfe sie nicht für bare Münze nehmen, so ihre Meinung.

Trotz der Überhandnahme dieser Irrlehren hielten viele noch am Glauben an ein kommendes Reich fest, denn sie waren überzeugt, dass es sich dabei um eine Wahrheit handelte, die ihnen Christus durch die Apostel vermittelt hatte. Aus der weltlichen Geschichte wissen wir, dass zerstreute Gruppen an dem Glauben festhielten, der „ein für alle Mal den Heiligen überliefert“ war (siehe Judas 3), und weiterhin die tausendjährige Herrschaft Christi voraussagten.

Im fünften Jahrhundert nach Christus erlebte die Lehre von der tausendjährigen Herrschaft Christi durch den einflussreichsten Theologen der frühen katholischen Kirche, Augustinus von Hippo, ihre schwerste Erschütterung. Er lehrte, dass die Kirche selbst das Reich Gottes auf Erden darstelle. Diese Irrlehre war eine vollständige Verdrehung der wahren biblischen Lehre, dass Gott in die Menschheitsgeschichte eingreifen und ein Reich auf der Erde errichten würde, das nie zu Ende gehen sollte.

Die Abschaffung dieser Kernlehre, die von Christus und seiner Gemeinde vertreten worden war, sollte verheerende Auswirkungen haben. Der englische Historiker Edward Gibbon (1737-1794) nannte die ursprüngliche Lehre „alt und beliebt“ und sah in ihr nur eine „vorübergehende Stütze“ der Christenheit:

„Aber als das Bauwerk der Kirche seiner Vollendung zustrebte, wurde die vorübergehende Stütze beiseitegelegt. Die Lehre von der Herrschaft Christi auf Erden wurde zunächst als tiefsinniges Sinnbild behandelt, galt später dann . . . als zweifelhafte und nutzlose Meinung, und wurde schließlich als irrsinnige Ausgeburt von Ketzerei und Eifertum vollständig abgelehnt“ (The Decline and Fall of the Roman Empire, „Great Books“-Ausgabe, 1952 , Seite 188).

Falsche Vorstellungen vom Reich Gottes

Wir wollen kurz innehalten und uns fragen: War denn der Verlust dieser Kernlehre der Urgemeinde überhaupt von Bedeutung? Doch, er war ganz und gar verheerend, denn seither galt die Vorstellung, die Kirche sei das Reich Gottes – die Kirche handle im Auftrag Christi, d. h. in seinem Namen bzw. mit seiner Vollmacht.

Dank dieser Irrlehre konnte jede politische Macht, die sich mit der Kirche verbündete, einen unermesslichen Einfluss über Herz und Kopf vieler Menschen ausüben. Die Folge war eine gottlose Tyrannei, die über das äußere und innere Leben der Menschen bestimmte. Damit brach das finstere Mittelalter an. Es war, als wären die Lichter über Wissenschaft und Kultur an sämtlichen Fronten ausgegangen.

Der amerikanische Historiker William Manchester (1922-2004) beschreibt dieses Zeitalter als „ein Bild von Krieg, Bestechung, Gesetzlosigkeit, wilder Spekulation und undurchdringlicher Dummheit, und das alles fortwährend und andauernd“ (A World Lit Only by Fire, 1992, Seite 3).

Um es unverblümt zu sagen: Wann immer Menschen versucht haben, mit menschlicher Überlegung das Reich Gottes auf Erden zu errichten, sind sie gescheitert.

Das in der Bibel angekündigte Friedensreich wird nie von Menschenhand kommen. Es wird nur durch ein unmittelbares Eingreifen Gottes in das weltliche Geschehen entstehen, durch ein Eingreifen, das die Menschheit vor der Vernichtung bewahrt. Auf sich gestellt ist der Mensch unfähig, eine heile Welt herbeizuführen!

Zum Glauben der ersten Christen zurückkehren!

Das Reich Gottes stand im Mittelpunkt der Botschaft Jesu Christi. Die ersten Christen glaubten an das Reich Gottes. Es ist deshalb sehr wichtig, dass Sie die Botschaft Christi vom kommenden Reich Gottes verstehen. Die Bibel offenbart, dass die Wiederkehr Jesu Christi den Weltfrieden herbeiführen wird. Die Völker und Staaten werden nach den Wegen Gottes suchen. Kriegsängste werden verschwinden, wenn alle zwischenstaatlichen Beziehungen im Zeichen göttlicher Gerechtigkeit gepflegt werden.

Nach der Wiederkehr Christi werden Streitigkeiten verschwinden. Man wird überhaupt nicht mehr wissen, wie man Krieg führt. Die Beziehungen innerhalb von Familien werden mit jeder Generation stärker werden. Die Verwirklichung der vor langer Zeit ausgesprochenen Verheißung des Weltfriedens wird nicht mehr aufzuhalten sein.

Die Aussicht auf das Reich Gottes zieht sich durch die ganze Heilige Schrift hindurch, vom Alten Testament an bis zum Buch Offenbarung. Die letzten Worte Christi zu diesem Thema sind die deutlichsten Aussagen der Bibel über den Beginn des neuen Zeitalters. Jesus, durch den das Buch Offenbarung entstanden ist, verheißt ein Jahrtausend, in dem die auferstandenen Heiligen mit ihm in einem absolut gerechten Reich auf Erden herrschen werden.

Werden Sie Christus beim Wort nehmen? Die tausendjährige Herrschaft Christi, die alte Hoffnung der Propheten und der ersten Christen, wird die Welt letztlich verwandeln!

– Gute Nachrichten Juli-August 2019 PDF-Datei dieser Ausgabe

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