Unruhige Zeiten in Zukunft für Israel?

Israel Fahne © Paul Brennan/Pixabay
Die Prophezeiungen der Bibel offenbaren eine zukünftige militärische Bedrohung des Nahen Ostens aus ungeahnter Quelle. Was steht dem Land Israel demnach bevor?

Trotz jahrelanger Bemühungen um Frieden im Nahen Osten bleibt der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ungelöst. Die Bibel offenbart eine zukünftige militärische Bedrohung der Region aus ungeahnter Quelle. Was steht dem Land Israel demnach bevor?

Von John LaBissoniere

Bei der Abstimmung über eine Resolution des UNO-Sicherheitsrats am 23. Dezember 2016, die den israelischen Siedlungsbau „in den seit 1967 besetzten palästinensischen Gebieten einschließlich Ost-Jerusalem“ verurteilte, enthielten sich die USA der Stimme. Die Resolution, die von den anderen vierzehn Mitgliedern des Sicherheitsrats gebilligt wurde, nannte Israels Siedlungen eine „eklatante Verletzung“ internationalen Rechts.

Israel wies den Beschluss umgehend zurück und warf der Obama-Administration die Isolierung Israels vor, da Amerika in der Vergangenheit ähnliche Resolutionen mit seinem Veto verhindert hatte. Die Palästinensische Autonomiebehörde hingegen begrüßte das Votum. Der Generalsekretär der „Palestine National Initiative“, Mustafa Barghouti, meinte dazu: „Diese Abstimmung ist ein Sieg für unser Volk, macht sie doch die Tür für Sanktionen gegen den Siedlungsbau weit auf.“

In den USA kritisierten mehrere Vertreter jüdischer Organisationen und Mitglieder der republikanischen und demokratischen Parteien das Verhalten ihrer Regierung. In einem Tweet beim Kurznachrichtendienst Twitter schrieb der damals bereits siegreiche Präsidentschaftskandidat Donald Trump: „Israels große Niederlage gestern in der UNO wird die Friedensverhandlungen stark erschweren.“

Fünf Tage nach der Abstimmung erklärte der damalige US-Außenminister John Kerry den Standpunkt der US-Regierung. Die Siedlungen seien ein Hindernis bei der Suche nach Frieden und ein Baustopp in der Westbank würde den palästinensischen Unterhändlern die Zustimmung zu Kompromissen erleichtern. Israel hatte bereits 2009 einen zehnmonatigen Baustopp verhängt, der den Palästinenser-Präsidenten Mahmoud Abbas jedoch nicht an den Verhandlungstisch brachte.

Warum gibt es den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern?

Die gegensätzlichen Reaktionen auf die Resolution waren lediglich ein Spiegelbild der angespannten Situation im Nahost-Friedensprozess. Bevor wir darauf eingehen, was die Bibel über die Zukunft des Heiligen Landes offenbart, befassen wir uns zunächst mit einigen wichtigen Aspekten der Lage zwischen Israel und den Palästinensern.

Vor einem Jahrhundert sprach sich Großbritannien als erstes bedeutendes Land in der Balfour-Deklaration vom November 1917 für die Schaffung „einer nationalen Heimat für das jüdische Volk“ aus. 31 Jahre später rief Israel seine Staatsgründung aus. Seit 1948 war der Staat Israel, in etwa so groß wie das Bundesland Hessen, wiederholt internationalem Druck ausgesetzt.

Das Kernproblem der Spannungen zwischen Israel und den Arabern ist die unter Muslimen weitverbreitete Überzeugung, dass die Juden keinen rechtmäßigen Anspruch auf das Heilige Land haben. Laut der islamischen Scharia dürfen Nichtmuslime – dazu gehören auch die Juden – nicht die Hoheit über Gebiete haben, die Muslime für islamisch halten. Demnach ist eine Anerkennung des Staates Israel absolut unmöglich.

Als Beispiel dieser Sichtweise gilt die Charta der Hamas, in der es heißt: „Die Islamische Widerstandsbewegung glaubt, dass Palästina allen Generationen der Muslime bis zum Tag des Jüngsten Gerichts als islamisches Waqf-Land [unveräußerliches religiöses Erbe] vermacht ist“ (Artikel 11).

In einem Interview mit einem ägyptischen Fernsehsender sagte Mahmoud Abbas im Oktober 2011: „Ich sagte es bereits und werde es wieder sagen: Ich werde einen jüdischen Staat nie anerkennen.“

Wie sollen die Israelis Friedensverhandlungen mit Organisationen führen, die die Existenz ihres Staates ablehnen?

Und die Vergangenheit der Palästinenser?

Die Geschichte widerlegt den Anspruch der Muslime auf das Heilige Land und Jerusalem als ihr ureigenes Hoheitsgebiet. Israels König David erkor, etwa 1600 Jahre bevor der Prophet Mohammed die islamische Religion begründete, Jerusalem zur Hauptstadt der Israeliten. Archäologische Funde bestätigen die israelitische Präsenz im Heiligen Land, lange vor der Gründung des Islam.

Die Vorfahren der heutigen Palästinenser besetzten Jerusalem erst 1187 n. Chr., als Saladin die Kreuzfahrer aus der Stadt vertrieb – mehr als 2000 Jahre nachdem Jerusalem zur Hauptstadt Israels wurde. Es gab nie ein palästinensisches Volk, dem ein Land „Palästina“ gehörte. Stattdessen herrschten bis zum Ende des Ersten Weltkriegs jahrhundertelang die Osmanen über die Region. Von 1920 bis 1948 stand „Palästina“, nach der Bezeichnung des alten Römischen Reichs, gemäß einem Mandat des Völkerbunds unter britischer Verwaltung.

Darüber hinaus war Jerusalem zu keinem Zeitpunkt die Hauptstadt einer arabischen oder islamischen Führung oder Regierung. Selbst die Jordanier hatten Ost-Jerusalem und dessen Umgebung von 1948 bis 1967 nicht zum Verwaltungszentrum gemacht. Vor dem Sechstagekrieg vor 50 Jahren galten die Bewohner der Westbank und Gazas als Jordanier bzw. Ägypter, weil diese Gebiete damals von Jordanien bzw. Ägypten regiert wurden.

Vor diesem Hintergrund kann man verstehen, warum sich die Suche nach Frieden so schwer gestaltet. Die UNO-Resolution vom vergangenen Dezember verurteilte Israels Siedlungspolitik, ging aber nicht auf die Weigerung vieler Muslime ein, Israels Recht auf Existenz im Heiligen Land anzuerkennen.

Interessant ist die Regierungsform des Staates Israel. Im Gegensatz zu seinen Nachbarn ist Israel die einzige Demokratie im Nahen Osten, in der alle Bürger – auch die arabischen Mitbürger – stimmberechtigt sind. Der heutige Staat Israel hat arabische Beamte und Richter – sogar einen Richter am Obersten Gerichtshof des Landes. Israels arabische Bürgerinnen sind voll stimmberechtigt. Sie haben damit weitaus mehr Rechte im Staat Israel als islamische Frauen in islamischen Ländern!

Darüber hinaus gibt es das Gebaren von Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas, dessen offizielle Amtszeit schon 2009 zu Ende war. Aus Angst vor dem Verlust seiner Position ruft er jedoch keine Neuwahlen aus. Seit ihrem Wahlsieg 2006 in Gaza setzte die Hamas ebenfalls keine Neuwahlen an. Wie soll das demokratische Israel mit diesen undemokratischen Organisationen einen Frieden aushandeln?

Dieser Unterschied wird seit 1948 auch hinsichtlich der Flüchtlingssituation deutlich. Man beklagt die Lage der arabischen Flüchtlinge, die nach den Kriegen 1948 und 1967 das Land Israel verließen. In den arabischen Ländern, in die sie geflohen sind, gewährte man ihnen aber keine Bürgerrechte. Die Juden hingegen, die arabische Länder verlassen mussten und nach Israel gekommen sind, wurden als gleichberechtigte Bürger aufgenommen.

Den Konflikt verewigen

Wer war bisher bereit, den Konflikt beizulegen? Und wessen Handlungen zeugen davon, den Konflikt verewigen zu wollen? Im Dezember 2000 wurde den Israelis nach der zweiten Runde der „Camp David“ -Verhandlungen klar, dass das Angebot „Land gegen Frieden“ mit den palästinensischen Organisationen nicht funktioniert. Israels Angebot einer Rückgabe von 95 Prozent der besetzten Gebiete wurde abgelehnt.

Auch bei anderen Gelegenheiten zeigte sich der mangelnde Wille zum Friedensschluss mit Israel. Nach dem Rückzug Israels von der Halbinsel Sinai (1982) und aus Gaza (2005) hörten die Terroranschläge gegen Israel nicht auf. Im Gegenteil: Sie nahmen noch zu.

In den von der Palästinensischen Autonomiebehörde verwalteten Gebieten ist es unter Androhung der Todesstrafe verboten, arabische Grundstücke an Israelis zu verkaufen. Das bestätigt das Ziel mancher arabischer Politiker, in Zukunft einen „judenfreien“ palästinensischen Staat zu haben – ethnisch gesäubert durch die Ausweisung aller Nichtmuslime.

Der übergeordnete Streitpunkt ist Israels Recht auf Existenz als Staat. Das bestätigt sich in der bereits zitierten Charta der Hamas und in der Nationalcharta der Palästinensischen Befreiungsorganisation, dessen Artikel 9 feststellt: „Der bewaffnete Kampf ist der einzige Weg zur Befreiung Palästinas. Es handelt sich daher um eine strategische und nicht um eine taktische Phase. Das arabische palästinensische Volk bekundet seine unbedingte Entschlossenheit und seinen festen Willen, diesen bewaffneten Kampf fortzusetzen und auf dem eingeschlagenen Weg einer bewaffneten Volksrevolution zur Befreiung seines Landes und der Rückkehr in dieses Land voranzuschreiten“ (Hervorhebung durch uns).

In ihren Gesprächen mit westlichen Politikern mögen die Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde die andauernde Gültigkeit dieses Artikels und ähnlicher Aussagen verneinen. Tatsache ist jedoch, dass es noch nie eine erforderliche Abstimmung über eine Revision gegeben hat, sodass sie nach wie vor der rechtsgültige Standpunkt der Nationalcharta der PLO sind.

Artikel 13 der Hamas-Charta führt aus: „Sogenannte friedliche Lösungen und internationale Konferenzen zur Lösung der Palästina-Frage stehen im Widerspruch zur Ideologie der Islamischen Widerstandsbewegung . . . Von Zeit zu Zeit wird der Ruf nach der Abhaltung einer internationalen Konferenz zur Lösung der Palästina-Frage laut. Die Palästina-Frage kann nur durch den Dschihad gelöst werden. Initiativen, Vorschläge und internationale Konferenzen sind sinnlose Zeitvergeudung, frevelhaftes Spiel, und das palästinensische Volk ist zu kostbar, als dass man mit seiner Zukunft, seinem Recht und seinem Schicksal ein frevelhaftes Spiel treiben könnte.“

In Artikel 15 heißt es: „Sobald die Feinde muslimisches Land an sich reißen, wird der Dschihad zur individuellen Pflicht eines jeden Muslims. Gegenüber der Einnahme Palästinas durch die Juden muss zwingend das Banner des Dschihad erhoben werden“ (alle Hervorhebungen durch uns).

Diese Zielvorgaben palästinensischer Organisationen lassen das Ziel einer friedlichen Lösung des Nahostkonflikts sehr zweifelhaft erscheinen. Die Bibel offenbart eine zukünftige militärische Bedrohung der Region aus ungeahnter Quelle. Was steht dem Land Israel demnach bevor?

Was offenbaren biblische Prophezeiungen über die Zukunft?

Für die kommenden Jahre prophezeit die Bibel eine Wiederbelebung des Römischen Reiches in Europa. Offenbarung 17 erklärt, dass eine endzeitliche Allianz von zehn Führern, die Länder bzw. Ländergruppen vertreten, entstehen wird. Ein Tyrann, den die Bibel „das Tier“ nennt, wird an der Spitze dieser Allianz stehen. Dieser Tyrann kommt auch in Daniel 11 vor, wo er als Letzter letzte in einer Reihe von Herrschern erwähnt wird, die alle als „der König des Nordens“ bezeichnet werden.

Als Reaktion auf eine Provokation durch einen Führer, den die Bibel den „König des Südens“ nennt – der mit großer Wahrscheinlichkeit einen Großteil der islamischen Welt vereinigen wird –, fällt das wiederbelebte Römische Reich „zur Zeit des Endes“ in Nordafrika und den Nahen Osten ein (Daniel 11,40).

Daniels Prophezeiung sagt die Eroberung und Unterwerfung mancher Länder in diesen Regionen durch die militärische Macht der kommenden europäischen Allianz voraus. Darunter werden islamische Länder, aber auch der moderne Staat Israel sein, der in ähnlicher Weise wie die Juden vor 2000 Jahren unter fremde Herrschaft kommen wird (Vers 41). Wir wissen heute nicht, wie das alles zustande kommen wird. Es ist jedoch klar, dass umwälzende geopolitische Veränderungen bevorstehen, die dazu führen könnten, dass Amerika nicht mehr Israels Schutzschild ist.

Jesus Christus prophezeite, dass Jerusalem zum Ende dieses Zeitalters schwer heimgesucht wird. Die Stadt wird in den „Tagen der Vergeltung . . . von einem Heer belagert“ sein (Lukas 21,20-22). Dann „wird große Not auf Erden sein“, und viele Menschen werden als Sklaven in Gefangenschaft geraten, denn „Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden“ (Lukas 21,23-24). „Es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit“, so beschreibt der Prophet Daniel diese Zeit. Jesus nannte diese Zeit „die große Bedrängnis“ (Matthäus 24,21).

Ein Engel offenbarte dem Propheten Daniel, „dass es eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit währen soll“ (Daniel 12,7) – das sind dreieinhalb Jahre (vgl. dazu auch Offenbarung 11,2). Für die Endzeit sagt die Bibel die totale Demütigung der Kinder Judas und anderer Nachkommen des alten israelitischen Volkes voraus, einschließlich der USA, Großbritanniens und anderer Länder, als Strafe für ihre Sünden (Hosea 5,4-5). Das Augenmerk der Prophezeiung richtet sich aber auf die Stadt Jerusalem, die im Mittelpunkt einer Schlacht um die globale Vorherrschaft stehen wird (Sacharja 14,1-2).

Der Konflikt wird sich derart verschärfen, dass das Überleben der Menschheit auf dem Spiel stehen wird (Matthäus 24,21-22). Dann greift Jesus Christus aus dem Himmel kommend mit einem mächtigen Heer von Engeln und Heiligen ein, um die Menschheit zu retten. Die vor Jerusalem versammelten Armeen werden ihre Kampfhandlungen gegeneinander abbrechen, um den wiederkehrenden Jesus Christus zu bekämpfen.

Diese letzte Schlacht um die Weltherrschaft ist der „Kampf am großen Tag Gottes, des Allmächtigen“, den manche irrtümlicherweise als die Schlacht Harmagedon bezeichnen. Harmagedon ist jedoch lediglich der Aufmarschplatz der Heere vor der großen Schlacht (Offenbarung 16,14-16). Jesus wird die Tyrannei des Tieres und seiner Verbündeten beenden. Er wird ihre Armeen vernichten und die Herrschaft nicht nur über Jerusalem, sondern die ganze Welt antreten (Sacharja 14,1-4; Offenbarung 11,15).

Israel wird sicher wohnen

Die Juden werden endlich Jesus Christus als Messias anerkennen und zutiefst bereuen und danach Gottes Geist erhalten (Sacharja 12,10-14). Christus wird die übrig gebliebenen Nachkommen aller zwölf Stämme Israels aus der Gefangenschaft befreien und ins Heilige Land bringen. Die Hauptstadt seiner Regierung wird Jerusalem sein, und seine Herrschaft wird eine neue Weltordnung der Wahrheit und Gerechtigkeit für alle Völker bedeuten (Jeremia 3,17; 23,3-8; Daniel 2,44).

Der Prophet Sacharja sagte eine Zeit voraus, in der „viele Völker, Heiden in Scharen, kommen [werden], den Herrn Zebaoth in Jerusalem zu suchen“ (Sacharja 8,22). Dann werden die Völker die Vorbildfunktion erkennen, die Gott dem Volk Israel zugewiesen hat: „Zu der Zeit werden zehn Männer aus allen Sprachen der Heiden einen jüdischen Mann beim Zipfel seines Gewandes ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir hören, dass Gott mit euch ist“ (Sacharja 8,23). Der Prophet Jeremia sagte die Sicherheit der Israeliten in diesem erstaunlichen Zeitalter voraus: „Zu seiner Zeit soll Juda geholfen werden und Israel sicher wohnen“ (Jeremia 23,6).

Doch bevor diese atemberaubenden Veränderungen wahr werden, wird die Stadt Jerusalem der Mittelpunkt eines Konflikts sein, der viele Länder in Mitleidenschaft ziehen wird: „Zur selben Zeit will ich Jerusalem machen zum Laststein für alle Völker. Alle, die ihn wegheben wollen, sollen sich daran wund reißen; denn es werden sich alle Völker auf Erden gegen Jerusalem versammeln“ (Sacharja 12,3).

Die gute Nachricht für alle Menschen ist, dass Jesus Christus eingreifen und dem Kampf um Jerusalem ein Ende setzen wird (Sacharja 14,2-4). Freuen wir uns auf die Zeit, wenn das Gebet für Jerusalem erfüllt wird: „Erbittet für Jerusalem Frieden! Wer dich liebt, sei in dir geborgen. Friede wohne in deinen Mauern, in deinen Häusern Geborgenheit“ (Psalm 122,6-7; Einheitsübersetzung).

– Gute Nachrichten Juli-August 2017 PDF-Datei dieser Ausgabe

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