Was offenbart uns die Archäologie über die Bibel?

Archäologie und die Bibel © Scott Ashley
Der Archäologe Nelson Glueck stellt fest: „Es gab noch keine archäologische Entdeckung, die zu einer geschichtlichen Aussage der Heiligen Schrift im Widerspruch steht.“

Wie schneidet die Bibel beim Vergleich ihrer Aussagen mit archäologischen Entdeckungen ab?

Von Noel Horner

Die Archäologie ist die Erforschung historischer Zeugnisse für die Tätigkeiten von Menschen des Altertums. Dazu gehören unter anderem die Ausgrabung und planmäßige Untersuchung von Waffen und Werkzeugen, Küchengeräten und Inschriften. Die biblische Archäologie gilt als Teilbereich der Archäologie und beschränkt sich auf die Erforschung alter Zivilisationen im Nahen und Mittleren Osten, also dem geografischen Umfeld des biblischen Geschehens.

Die heutige biblische Archäologie ist eine faszinierende Disziplin, in der häufig Kontroversen toben. Ihr Zweck ist im Allgemeinen, die Ergebnisse von Ausgrabungen mit den Angaben der Bibel zu vergleichen. Biblische Archäologen wollen feststellen, inwieweit es die Menschen, Orte und Ereignisse gegeben hat, die in den Berichten der Bibel erwähnt werden.

Jahrhundertelang galten die Erzählungen der Bibel als in allen Einzelheiten wahr und zuverlässig. Doch mit dem Aufkommen der sogenannten „Aufklärung“ des 17. und 18. Jahrhunderts änderte sich dies. Gelehrte priesen menschliche Vernunft und wissenschaftliche Forschung im Gegensatz zu göttlicher Offenbarung und versuchten mit ganzer Kraft, die Bibel zu widerlegen.

Die Helden und Großen der Bibel wurden fortan als Mythengestalten bezeichnet, ihre Taten als Legenden abgetan. Die einstige Existenz mächtiger Reiche, die nach der Bibel in manchen Fällen einige Jahrhunderte lang ihre Vormacht behalten haben, wurde angezweifelt oder gar geleugnet. Skepsis hieß fortan das Markenzeichen „kritischer“ Forscher.

Wo frühere Generationen die Bibel für bare Münze genommen hatten, begegnete ihr der angeblich aufgeklärte moderne Mensch mit Misstrauen. Bei vielen erlitt die Glaubwürdigkeit der Heiligen Schrift starke Einbußen.

In dem mit der Reformation beginnenden Zeitalter wurde die Bibel in mehrere Sprachen übersetzt. Für die Menschen der damaligen Zeit mit einem höheren Bildungsniveau als im Mittelalter galt die Bibel als das einzige Lehrbuch zur Geschichte des Altertums und als das unfehlbare Wort Gottes.

Aber nachdem kritische Wissenschaftler ihr Unwesen getrieben hatten, verlor die Bibel auch in den Augen der Historiker an Glaubwürdigkeit. Der Engländer Arnold Toynbee fasste ihre Sicht zusammen, als er das Alte Testament eine Sammlung von „menschlichen Erzählungen mit unterschiedlichem religiösem und historischem Wert“ nannte. Diejenigen, die solche Geschichten für wahr hielten, „machen sture Dummheit zur Grundlage ihres Glaubens“ (A Study of History, Band 10, Oxford University Press, New York, 1957, Seite 260).

Mit einer ähnlichen Geisteshaltung und mit großen Widerständen mussten die Archäologen rechnen, die die Ruinen der Antike ausgegraben und ausgewertet haben und die Glaubwürdigkeit der Bibel auf ehrliche Weise verteidigen wollten. In den Naturwissenschaften hatte sich ohnehin schon eine Voreingenommenheit gegen die Bibel breitgemacht, und zu den größten Kritikern zählten auch Archäologen.

Das Zeugnis der Geschichte

Der englische Historiker William Ramsay, Autor vieler Veröffentlichungen, wurde durch seine Schulbildung um die Mitte des 19. Jahrhunderts von dieser antibiblischen Haltung geprägt. Für ihn war die Apostelgeschichte nicht zur Zeit der Apostel, sondern um die Mitte des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts geschrieben worden. Sofern diese Ansicht richtig war, konnte Lukas, der Begleiter des reisenden Paulus, unmöglich der Verfasser sein.

Lukas behauptete, mit Paulus über die Kopfsteinpflaster der Straßen des Römischen Reiches gezogen zu sein. Bei seiner Schilderung eines von Gott durch Paulus bewirkten Wunders, nämlich der Wiederbelebung eines jungen Gläubigen, der bei einem Fenstersturz gestorben war, schrieb Lukas wie ein Augenzeuge (Apostelgeschichte 20,8-12). Ramsay zweifelte an der Echtheit des Lukasevangeliums und der Apostelgeschichte und versuchte seine Sicht zu untermauern.

Nach jahrelangem, intensivem Studium der archäologischen Entdeckungen gelangte Ramsay zu einem für ihn unwillkommenen Schluss: Sämtliche geschichtlichen und archäologischen Beweise sprachen dafür, dass Lukas die Apostelgeschichte doch zur Zeit der Apostel im 1. Jahrhundert geschrieben hatte. Für Ramsay war Lukas nun kein Betrüger mehr. Er kam zu dem Ergebnis, „den Verfasser der Apostelgeschichte unter die allergrößten Historiker einzuordnen“ (Sir William Ramsay, St. Paul the Traveller and the Roman Citizen, Hodder & Stoughton, London, 1925, Seite 4).

Die Praxis des Verfassers Lukas, in die Beschreibung der Entwicklung der frühen Kirche Angaben über weltliche Ereignisse und Personen einzubringen, überzeugte Ramsay letztlich von dessen Zuverlässigkeit. So treten uns im Lukasevangelium politische Akteure wie Pontius Pilatus, Herodes der Große und der römische Kaiser Augustus entgegen. In der Apostelgeschichte kommen weitere geschichtliche Persönlichkeiten zum Vorschein: Sergius Paulus, Gallio, Felix, Festus, Herodes Agrippa I. und Herodes Agrippa II., um nur einige zu nennen.

Berichte des Lukas über diese Menschen enthalten häufig konkrete Angaben zu scheinbar unbedeutenden Einzelheiten. Dazu der britische Historiker Bruce: „Eines der bemerkenswertesten Merkmale der Zuverlässigkeit des Lukas ist seine souveräne Vertrautheit mit dem richtigen Titel jeder wichtigen Person, die er erwähnt . . . Zypern war bis 22 v. Chr. kaiserliche Provinz, wurde aber dann in einen senatorischen Bezirk umgewandelt. Es stand danach nicht mehr unter einem kaiserlichen Legaten, sondern unter einem Prokonsul. Als Paulus und Barnabas um das Jahr 47 n. Chr. in Zypern ankamen, war es der Prokonsul Sergius Paulus, dem sie begegneten“ (F. F. Bruce, The New Testament Documents: Are They Reliable?, InterVarsity Press, Downers Grove, Illinois, 1973, Seite 82).

Lukas erwähnt auch andere Einzelheiten über Ämter und Titel im Römischen Reich. Wie archäologische Funde einer viel späteren Zeit bestätigen, liegt er in jedem Einzelfall ganz richtig. Eine solche Genauigkeit setzt voraus, dass der Verfasser mit den Details der damaligen Politik engstens vertraut war. Heute hätte so mancher seine Schwierigkeiten, die genauen Titel nationaler und internationaler Persönlichkeiten unserer Zeit zu nennen.

Geschichtliche Zuverlässigkeit: Prüfstein der Glaubwürdigkeit

Ausführliche Angaben zum geschichtlichen Rahmen dienen nicht nur als Würze einer biblischen Erzählung, sondern machen einen Autor wie Lukas und mit ihm die Bibel anfällig für Angriffe. Sollte er sich in Kleinigkeiten irren, verliert er insgesamt an Glaubwürdigkeit. Wie steht Lukas unter diesem Gesichtspunkt da?

Der Professor für Bibelkunde F. F. Bruce äußert sich wie folgt zu Lukas: „Ein Verfasser, der seine Erzählung in den Rahmen der Weltgeschichte einbettet, muss äußerst genau vorgehen, denn er bietet den Kritikern unter seinen Lesern viele Möglichkeiten, seine Zuverlässigkeit zu prüfen. Lukas besteht die Prüfung glänzend“ (ebenda).

Manche Wissenschaftler haben behauptet, Lukas irre sich mit seiner Aussage, es sei um die Zeit, als Jesus Christus geboren wurde, eine Volkszählung von den Römern durchgeführt worden (Lukas 2,1-3). Ihrer Meinung nach konnte Quirinius damals nicht Statthalter gewesen sein, da ihm dieses Amt erst einige Jahre später übertragen worden sei. Die Kritiker behaupteten ferner, es habe keine Volkszählung stattgefunden und somit keine Notwendigkeit für Josef und Maria bestanden, zu ihrer Geburtsstadt Bethlehem zu reisen.

Spätere archäologische Funde zeigten jedoch, dass Quirinius zwei Amtszeiten als wichtiger römischer Verwalter in der Region hatte. So könnte sich doch alles zugetragen haben, wie Lukas es beschreibt (Bruce, Seite 86). Tatsächlich sagt Lukas, dass Jesus zur Zeit der „ersten Zählung“ unter Quirinius geboren wurde (Vers 2; Menge-Bibel). Das deutet stark darauf hin, dass Quirinius sowohl in seiner ersten als auch in seiner zweiten Amtszeit in diesem Gebiet eine Volkszählung durchführen ließ. Es stellte sich somit heraus, dass die Bibelkritiker in Unkenntnis der Tatsachen geurteilt hatten.

Wie F. F. Bruce weiter ausführt, haben wir, wenn wir die Zuverlässigkeit bedenken, die ihm bereits bei vielen Einzelangaben nachgewiesen wurde, guten Grund, allen Berichten des Lukas Glauben zu schenken!

Es gibt noch viel zu entdecken

Bis jetzt ist nur ein relativ kleiner Teil der Überreste der biblischen Welt ausgegraben worden. Von den etwa 35.000 bekannten Stätten allein in Israel sind nur einige hundert ausgegraben worden. Von diesen ist nur ein kleiner Prozentsatz umfangreich ausgegraben worden.

Dabei gilt die Ausgrabung von nur vier Prozent einer archäologischen Stätte als umfangreich! Von den ausgegrabenen Stätten weist die gesamte Bibel eine bemerkenswerte Genauigkeit auf, wenn man sie mit den durch die Archäologie zutage geförderten Funden vergleicht.

Wie Professor Walter Kaiser jr. schrieb, „hat die biblische Archäologie das Studium der biblischen Texte und ihrer Geschichte erheblich verbessert“ (The Old Testament Documents: Are They Reliable and Relevant?, 2001, Seite 97). Er fügte hinzu:

„Ganz gleich aus welcher Quelle haben die Fakten, wenn sie vollständig bekannt waren, durchweg eine unheimliche Bestätigung für die Details der alttestamentlichen Personen, Völker und Orte geliefert, und zwar durch die artefaktischen, stratigrafischen und epigrafischen Überreste [und] die aufgedeckten Beweise“ (Seite 108).

Im 19. Jahrhundert geriet ein Großteil des Alten Testamentes durch die der Inspiration abholden Gelehrten unter starke Kritik. Über diese Zeitströmung und ihre Auswirkungen schreibt der Archäologe Kenneth Kitchen:

„Immer wieder wird uns in alttestamentlichen Studien gesagt, ein bestimmter Name, zum Beispiel Abraham oder Mose, oder die Schlachten des vierzehnten Kapitels von 1. Mose seien ,der Geschichte völlig unbekannt‘. Dies trifft aber nicht auf die ,Geschichte‘, sondern nur auf den betreffenden Autor zu. Somit sind solche Aussagen irreführend“ (K. A. Kitchen, The Bible In Its World, InterVarsity Press, Downers Grove, Illinois, 1978, Seite 48).

Dr. Kitchens Ausführungen zeigen, dass die Existenz alttestamentlicher Persönlichkeiten und ihrer Welt sich auf Dauer nicht verleugnen lässt. Wissenschaftler hatten in der Vergangenheit immer wieder Zweifel an der Existenz der in der Bibel erwähnten Reiche, Völker und Schlüsselpersonen. Durch immer neue Beweise wurden sie jedoch widerlegt.

Beweise bestätigen die biblischen Berichte über die Patriarchen

Beispielsweise behaupteten manche Gelehrte, die Erzväter Abraham, Isaak und Jakob hätten nie wirklich gelebt. Sie lehnten die biblische Sichtweise ab, da damals keine eindeutigen archäologischen Beweise bekannt waren. Doch die frühere Behauptung von Wissenschaftlern, dass die in 1. Mose 15 und 16 beschriebenen Handlungen frei erfunden seien, erwiesen sich nach der Entdeckung von Tontafeln in Nusi, einem Ort nahe der Stadt Assur in Assyrien, als nicht haltbar. Die gefundenen Urkunden „betreffen Erbschafts- und Eigentumsrechte, Sklavenhaltung, die Annahme an Kindes statt und weitere Details“ (Eugene H. Merrill, Kingdom of Priests, Baker Book House, Grand Rapids, 1996, Seite 38-39).

So meinten diese bibelkritischen Gelehrten, dass einige ungewöhnliche Ereignisse in 1. Mose nicht stattgefunden hätten. Beispielswiese geht es um die Geschichte, in der Abraham ein Kind für seine Frau Sara von ihrer Magd Hagar zeugt. Doch nach der Entdeckung der Nusi-Tafeln mussten sie einräumen, dass dies in der damaligen Kultur bei Unfruchtbarkeit der eigenen Ehefrau gängige Praxis war.

Ein weiteres Beispiel finden wir in 1. Mose 37, Vers 28, wo uns berichtet wird, dass Josefs Brüder ihn als Sklaven für 20 „Silberstücke“ verkauften. Tontafeln aus dem 18. und 19. Jahrhundert v. Chr. – also in der Zeit, in der Josef lebte –, die in der Region entdeckt wurden, zeigen tatsächlich, dass der übliche Preis für Sklaven zu dieser Zeit 20 Schekel betrug.

In späteren Jahrhunderten war der Preis eines Sklaven jedoch stark gestiegen. Im achten Jahrhundert v. Chr. betrug er 50 bis 60 Schekel. Im fünften bis vierten Jahrhundert v. Chr. lag der Preis sogar bei 90 bis 120 Schekel (Kenneth Kitchen, „The Patriarchal Age: Myth or History?“, Biblical Archaeology Review, März-April 1995, Seite 52).

Hätte sich ein jüdischer Schreiber die Josefgeschichte im sechsten Jahrhundert v. Chr. ausgedacht, wie viele Bibelkritiker behaupten, warum wurde Josefs Preis nicht mit 90 bis 120 Schekel angegeben? Wenn die Geschichte mehr als tausend Jahre nach den angeblichen Ereignissen erfunden wurde, wie kannte der Autor dann den Verkaufspreis eines Sklaven um eintausend Jahre zuvor? Die offensichtliche Antwort ist, dass die Geschichte in 1. Mose ein wahrheitsgetreuer Bericht über zeitgenössische Ereignisse ist.

Und der Auszug aus Ägypten?

Viele skeptische Wissenschaftler und Archäologen haben die biblischen Berichte über den Auszug der Israeliten aus Ägypten angezweifelt. Sie begründen ihren Standpunkt damit, dass außerhalb der Bibel keine bestätigten physischen Beweise für diese Ereignisse gefunden wurden:

„Bis heute wurde dort [in Ägypten] kein einziges Zeugnis für einen Aufenthalt der Israeliten gefunden“ (Magnus Magnusson, Archaeology of the Bible, Simon & Schuster, New York, 1977, Seite 43). Deshalb meinen die Skeptiker, dass der Auszug aus Ägypten erst viele Jahrhunderte später erfunden wurde.

Doch der Wahrheitsgehalt der Exodus-Erzählung ist überaus wichtig für die Authentizität der Bibel, denn es ist offensichtlich, dass dieses Ereignis für die Gründung Israels als Nation von monumentaler Bedeutung war. Die Israeliten blickten später auf diese Erfahrung als Grundlage ihres Glaubens zurück.

Viele Bibelstellen zeugen von der Bedeutung, die sie diesem Ereignis beimaßen. Die Wichtigkeit des Auszugs aus Ägypten lässt sich durch eine einfache Gegenüberstellung darstellen: Entweder gab es ein Volk namens Israel, das in Ägypten wohnte und es wieder verließ, oder wir können der Bibel einfach nicht trauen.

Professor Kitchen bietet eine gute Erklärung dafür, warum es kaum physische Beweise für Israels Aufenthalt in Ägypten gibt. „Das Nildelta [in dem Israel wohnte] ist ein Schwemmfächer aus Schlamm, der durch die jährlichen Überschwemmungen des Nils über viele Jahrtausende hinweg abgelagert wurde; es hat keine Steinquelle in seinem Inneren . . . Die Lehmhütten der Sklaven auf dem Ziegelfeld und der bescheidenen Ackerbauern sind seit Langem auf Nimmerwiedersehen zu ihrem schlammigen Ursprung zurückgekehrt.

Selbst Steinbauten (wie Tempel) haben kaum überlebt, ganz im Gegensatz zu den Stätten von Oberägypten im Süden, die sich in einem von Felsen umschlossenen Tal befinden . . . Es ist kaum verwunderlich, dass praktisch keine schriftlichen Aufzeichnungen von Delta-Stätten gefunden wurden, die zu Ziegelsteinhügeln reduziert wurden . . . Dort wurden selbst große Tempel zu Haufen von umgestürzten Steinen reduziert“ (On the Reliability of the Old Testament, 2003, Seite 246).

Dr. Kitchen erklärt auch, warum keine Aufzeichnungen über den Exodus in den ägyptischen historischen Inschriften und Aufzeichnungen zu finden sind: „Da Pharaonen Niederlagen niemals auf Tempelwänden monumentalisieren, wäre der erfolgreiche Auszug eines großen ausländischen Sklavenvolks (mit dem Verlust einer eigenen ganzen Streitwagenstaffel) von keinem König jemals in Tempeln im Delta oder anderswo festgehalten worden“ (ebenda; Hervorhebung durch uns).

Mit anderen Worten: Die stolzen Ägypter, die zu jener Zeit die größte Militärmacht der Welt waren, hätten keine Aufzeichnungen über eine vollständige und totale Demütigung ihres überheblichen Führers und die Vernichtung seiner Armee hinterlassen. Tatsächlich steht die Bibel unter den antiken Schriften der Region allein da, wenn es darum geht, die militärischen Niederlagen des eigenen Volkes aufzuzeichnen. Die eitlen Führer jener Epoche prahlten mit ihren Triumphen und Siegen, aber sie zogen es vor, ihre demütigenden Niederlagen nicht zu dokumentieren.

Archäologisch belegte Ereignisse und Personen

Manche bestreiten, dass Israel während der Zeit der ägyptischen Dynastien eine bedeutende Macht war. Für sie war Israel nichts weiter als ein loser Verband machtloser Stämme.

Das objektive Beweismaterial weist aber in eine ganz andere Richtung. So befindet sich an der Mauer eines Tempels in Karnak, dem Standort der antiken ägyptischen Stadt Theben, eine Darstellung von Israel als Volk, das gegen Ägypten und seinen Pharao Merenptah Krieg führt. Hierbei handelt es sich um „die älteste bildliche Darstellung von Israeliten, die uns bekannt ist“ (Frank Yurco, „3,200-Year-Old Picture of Israelites Found in Egypt“, Biblical Archaeology Review, September-Oktober 1990, Seite 22).

Auch der Bericht über die Wanderungen der Israeliten auf dem Weg von Ägypten nach Kanaan findet Bestätigung. Das vierte Buch Mose, Kapitel 33 enthält eine lange Liste von Orten, die während des Zuges der Kinder Israels eine bedeutende Rolle spielten. Bibelkritiker zweifeln die Zuverlässigkeit dieser Liste an, da es ihrer Meinung nach keinerlei archäologische Beweise dafür gibt, dass diese Ortschaften zur betreffenden Zeit existierten.

Eine Siedlung mit Namen Dibon-Gad wird in 4. Mose 33 erwähnt (Vers 45). Die ältesten Reste, die die Archäologen an dieser Stätte ausgraben konnten, stammen aus dem 9. Jahrhundert v. Chr. Sollten wir daraus schließen, dass es dort keine Stadt gegeben hat, als die Israeliten durch diese Gegend zogen?

Einige Wissenschaftler mussten ihre Behauptung zurückziehen, Dibon-Gad könne zur Zeit des Auszugs aus Ägypten noch nicht existiert haben, denn ägyptische Aufzeichnungen wurden als Beweis für die Existenz gefunden. Listen berichten von ägyptischen Handelswegen und nennen Dibon als Haltepunkt. Es war sogar bedeutend genug, um die Aufmerksamkeit Ramses II. auf sich zu ziehen. Dieser Pharao „plünderte die Stadt im Laufe eines Feldzuges gegen Moab“ (Charles R. Krahmalkov, „Exodus Itinerary Confirmed by Egyptian Evidence“, Biblical Archaeology Review, September-Oktober 1994, Seite 58).

Eine weitere Stadt, die bei der Eroberung Kanaans eine Rolle spielte, war Hebron: „Danach zog Josua hinauf mit ganz Israel . . . nach Hebron, und sie kämpften gegen die Stadt“ (Josua 10,36). Obwohl manche Kritiker behaupten, es habe zu dieser Zeit keine Stadt Hebron gegeben, sprechen die Aufzeichnungen der Ägypter eine andere Sprache. In einer Stadtliste, die Ramses II. in eine Tempelmauer in Amon einritzen ließ, wird Hebron namentlich erwähnt (Biblical Archaeology Review, September-Oktober 1994, Seite 60).

Auch andere uns aus der Geschichte der israelitischen Wanderung bekannte Namen tauchen in ägyptischen Quellen auf. Ein Beispiel ist der Bach Kischon, Kulisse einer Schlacht, in der zu einer späteren Zeit israelitische Kämpfer, angeführt von Debora und Barak, gegen ein zahlenmäßig überlegenes Heer siegten (Richter 5,19-21).

Manche Gelehrte behaupteten, dass „nichts in der Bibel vor der Wegführung nach Babylon den leisesten Anspruch auf Geschichtlichkeit erheben kann“ (André Lemaire, „House of David Restored in Moabite Inscription“, Biblical Archaeology Review, Mai-Juni 1994, Seite 31-32). Durch neue archäologische Funde mussten die Wissenschaftler jedoch wiederholt den Rückzug antreten.

Als weiteres Beispiel dient die Entdeckung eines ganzen Reiches, dessen Existenz von vielen Gelehrten verneint wurde. Obwohl die Hethiter mehr als 45-mal in der Bibel erwähnt werden, galten sie als freie Erfindung biblischer Autoren. Handfeste Beweise für die Existenz der Hethiter gab es nicht. Dann löste die Entdeckung von Tontafeln 1876 in der Türkei eine Ausgrabung aus, in deren Verlauf eine Kammer mit mehr als 10 000 Tontafeln, eine Festung, fünf Tempel und riesige behauene Skulpturen freigelegt wurden.

Der Archäologe und Autor Randall Price kommentierte diese Funde wie folgt: „Die Entschlüsselung der Tontafeln ließ die Gelehrtenwelt aufhorchen: Die Hethiter waren wiederentdeckt! [Die Ausgrabungsstätte] war tatsächlich die alte Hauptstadt des Hethiter-Reiches . . . Die Wiederentdeckung dieses verlorenen Volkes war eine der hervorstechendsten Errungenschaften der nahöstlichen Archäologie und dient jetzt als Warnung für all diejenigen, die an der Geschichtlichkeit bestimmter biblischer Berichte zweifeln“ (The Stones Cry Out, 1997, Seite 83)

Ein weiteres Volk, dessen Existenz außerhalb der Bibel bis vor Kurzem unbekannt war, waren die Horiter. In 1. Mose 36, Verse 20-21 heißt es, dass sie die Söhne von Seir, dem Horiter, waren. Die biblischen Aufzeichnungen wurden bestätigt, als „Ende 1995 die Nachricht kam, dass die Hauptstadt der Horiter, Urkesch, unter der modernen syrischen Stadt Tell Mozan, etwa 640 km nordöstlich von Damaskus an der Grenze zur Türkei entdeckt worden war.

Die einhundertzwanzig Hektar große Stätte hat bereits über sechshundert Gegenstände mit diversen Schriftformen hervorgebracht, oft in Form von gezeichneten Figuren auf Tonsiegeln . . . Dieser höchst dramatische Fund beweist erneut, dass der Text des Alten Testaments äußerst zuverlässig ist“ (Kitchen, On the Reliability of the Old Testament, 2003, Seite 103-104).

Wird die Bibel durch die Archäologie bewiesen?

Was können wir jetzt zur biblischen Geschichte sagen? Die Skeptiker werden immer auf Einzelheiten ohne konkrete Bestätigung hinweisen können. Auf der anderen Seite dürfen wir nicht vergessen, dass Teile der Bibel bereits durch archäologische Zeugnisse bestätigt wurden. Die Beweislast liegt eigentlich bei den Skeptikern. Angesichts solcher Beweise, wie sie in diesem Beitrag gezeigt werden und in vielen anderen Quellen zu finden sind, sind die Skeptiker gefordert, ihren Standpunkt zu beweisen.

Frank E. Gaebelein, Autor und Chefredakteur des mehrbändigen Bibelkommentars The Expositor’s Bible Commentary, stellt fest, dass „eine abwartende Haltung biblischen Schwierigkeiten gegenüber sich immer wieder rechtfertigt, denn von der Archäologie wurde ein Problem nach dem anderen gelöst. Eine sorgfältige Überprüfung von Diskrepanzen hat schon häufig zu Antworten auf Fragen geführt“ (The Expositor’s Bible Commentary, Zondervan, Grand Rapids, 1979, Band 1, Seite 31).

Dr. Steven Ortiz, mitverantwortlich für Ausgrabungen im biblischen Gezer, sagte 2007 in einem Internet-Interview, dass „seriöse Wissenschaftler, selbst wenn sie nicht gläubig sind, selbst wenn sie nicht glauben, dass dies [die Bibel] ein heiliger Text ist, sie dennoch als Geschichte betrachten, weil ihre Aussagen so gut übereinstimmen“. Dr. Aren Maeir, Ausgrabungsleiter in der antiken Philisterstadt Gat, sagte 2007 in einem anderen Internet-Interview ganz einfach: „Man kann im Land Israel ohne die Bibel keine Archäologie betreiben.“

Angesichts der realen Beweise ist der Zweifler gut beraten, seinen Standpunkt zu überdenken und sein Leben Gott zu übergeben. Wenn er wartet, bis jede noch so kleine Frage geklärt ist, könnte er die Berufung von Gott ignorieren oder zurückweisen. Er könnte sich selbst der Segnungen berauben, die denjenigen zuteil werden, die sich verpflichtet haben, Gottes Lebensweise zu lernen und zu praktizieren.

Dieser Beitrag hat einige der faktischen Belege aufgezeigt, die die biblischen Aufzeichnungen bestätigen. In der Zukunft werden noch weitere Beweise entdeckt werden. Wie der Archäologe Nelson Glueck bemerkt, „gab es noch keine archäologische Entdeckung, die zu einer geschichtlichen Aussage der Heiligen Schrift im Widerspruch steht. Es hat zahlreiche archäologische Funde gegeben, die die historischen Aussagen der Bibel in klaren Umrissen oder in exakten Details bestätigen. Und ebenso hat die richtige Bewertung der biblischen Beschreibungen oft zu erstaunlichen Entdeckungen geführt“ (Rivers in the Desert: A History of the Negev, 1959, Seite 31).

Die Bibel ist das inspirierte Wort Gottes, und ihre geschichtliche Genauigkeit wird auch in Zukunft durch den Spaten der Archäologie bestätigt werden!

König Cyrus: Die Worte eines Propheten werden wahr

Dieser Tonzylinder des persischen Königs Cyrus (538 v. Chr.), der heute im Britischen Museum in London zu sehen ist, verzeichnet Cyrus‘ Eroberung Babylons und seine Politik der Religionsfreiheit. Er erließ eine Verfügung, nach der die im Jahre 587 v. Chr. nach Babylon verschleppten Juden in ihre Heimat zurückkehren und den Tempel zu Jerusalem wieder aufbauen durften. Sein Erlass war eine bemerkenswerte Erfüllung der 150 Jahre zuvor vom Propheten Jesaja ausgesprochenen Vorhersage, wonach Gott den Cyrus einsetzen werde, um die Stadt Jerusalem und den Tempel wieder aufbauen zu lassen und um die Gefangenen des Herrn freizulassen (Jesaja 44,28; 45,13).

Die Prophezeiung Jesajas über König Cyrus war nur eine von vielen erstaunlichen Prophezeiungen der Heiligen Schrift, die später in Erfüllung gingen und durch archäologische Entdeckungen bestätigt wurden.

Biblische Gebäude und Strukturen, die von Archäologen gefunden wurden

Der Archäologe Bryant Wood, Forschungsdirektor des Instituts „Associates for Biblical Research“ und Herausgeber der Fachzeitschrift Bible and Spade, hat eine Liste von biblischen Gebäuden und Strukturen zusammengestellt, die schon ausgegraben und identifiziert wurden. Zu den interessantesten gehören:

Der Teich von Gibeon, wo die Streitkräfte Davids und Isch-Boschets im Kampf um das Königtum aufeinander trafen (2. Samuel 2,12-32).

Der Palast in Samaria, wo die Könige Israels residierten (1. Könige 20,43; 21,1-2; 22,39; 2. Könige 1,2; 15,25).

Die Wasserleitung unter Jerusalem, die der König Hiskia baute, um die Wasserversorgung der Stadt während der assyrischen Belagerung sicherzustellen (2. Könige 20,20; 2. Chronik 32,30).

Der Palast in Babylon, wo der König Belsazar ein Fest abhielt, auf dem Daniel die Handschrift an der Wand auslegte (Daniel 5).

Der Palast in Susa, wo Ester Königin und Ehefrau des persischen Königs Xerxes war (Ester 1,2; 2,3. 5. 9. 16).

Das Tor des Königs, wo Mordechai, der Vetter Esters, saß (Ester 2,19. 21; 3,2. 3; 4,2; 5,9. 13; 6,10. 12).

Das Fundament der Synagoge in Kapernaum, wo Jesus lehrte und Wunder vollbrachte (Markus 1,21-28; Johannes 6,25-59).

Das Haus des Apostels Petrus in Kapernaum, wo Jesus die Schwiegermutter des Petrus heilte (Matthäus 8,14-16).

Der Brunnen Jakobs, wo Jesus mit der Samariterin sprach (Johannes 4).

Der Teich Betesda in Jerusalem, wo Jesus einen Gelähmten heilte (Johannes 5,1-14).

Der Teich Siloah in Jerusalem, wo Jesus einen Blinden heilte (Johannes 9,1-4).

Der Richterstuhl in Korinth, wo Paulus angeklagt wurde (Apostelgeschichte 18,12-17).

Das Theater in Ephesus, wo die Silberschmiede Aufruhr stifteten (Apostelgeschichte 19,29).

Der Palast des Herodes in Cäsarea, wo Paulus in Untersuchungshaft gehalten wurde (Apostelgeschichte 23,33-35).

Ausgrabungen in letzter Zeit in Jerusalem haben Funde zu Tage gefördert, die vorläufig als Teile folgender Strukturen identifiziert werden:

Der Palast, den David in Jerusalem errichten ließ (2. Samuel 5,11).

Die von Salomo errichteten Befestigungsanlagen um Jerusalem (1. Könige 11,27).

Die Schutzmauer um Jerusalem, die unter der Leitung Nehemias nach der Rückkehr der Juden aus der babylonischen Verbannung erbaut wurde (Nehemia 3; 4,1-6).

Eine verblüffende archäologische Entdeckung: Das assyrische Reich steigt wieder aus der Asche empor

Die Entdeckung des alten assyrischen Reiches dürfte von allen archäologischen Funden unter den Schätzen der Vergangenheit das größte Aufsehen erregt haben. Assyrien taucht als Nation zum ersten Mal Anfang des zweiten Jahrtausends v. Chr. auf. Die Ruinen einer Zikkurat – das ist ein stufenförmiger Tempelturm – aus der damaligen Zeit stehen immer noch unweit der Stelle der einstigen Hauptstadt.

Im 9. Jahrhundert v. Chr. stieg Assyrien zu einer mächtigen und aggressiven Regionalmacht auf. Kurz vorher, bald nach dem Tod Salomos, hatte sich das Volk Israel in zwei Königreiche gespalten: Israel im Norden und Juda im Süden (1. Könige 12,16-24).

Angeführt von fähigen aber rücksichtslosen Monarchen, überfielen und eroberten die Assyrer ihre Nachbarvölker. Gegen Ende des 8. Jahrhunderts zermalmten sie das Königreich Israel. Ungefähr zur selben Zeit fielen sie in Juda ein und eroberten die wichtigsten Städte (Jesaja 36,1-2). Dabei belagerten sie auch die Hauptstadt Jerusalem, konnten sie aber nicht einnehmen. Die hochmütigen Worte des assyrischen Königs Sanherib, mit denen er Hiskia, den König Judas, einzuschüchtern suchte, sind in der Bibel niedergeschrieben (Jesaja 36,4-10).

Ist alles wirklich so geschehen, oder haben wir es hier mit einem Märchen zu tun? Einst gab es viele Spötter, die die Existenz eines assyrischen Reiches nicht akzeptierten. Doch dieses Reich war keine Fabel. Nach der Entfernung des sich im Laufe vieler Jahrhunderte angesammelten Schutts kam die Hauptstadt Ninive ans Tageslicht und lieferte dramatische Beweise für die assyrische Invasion.

In dieser Stadt wurden letztlich Schriften gefunden, in denen sich der assyrische König Sanherib mit seiner verheerenden Eroberung Judas brüstet: „46 seiner [d. h. Hiskias] festen Städte und unzählige Dörfer belagert und erobert. Was Hiskia selbst betrifft: Die Ehrfurcht gebietende Herrlichkeit meiner Herrschaft hat ihn überwältigt“ (Erika Bleibtreu, „Grisly Assyrian Record of Torture and Death“, Biblical Archaeology Review, Januar-Februar 1991, Seite 60). Zu Hiskia stellt Sanherib weiter fest: „Ich habe ihn zu einem Gefangenen in Jerusalem, seiner eigenen Residenzstadt, gemacht. Er ist wie ein Vogel im Käfig“ (Magnus Magnusson, Archaeology and the Bible, Simon & Schuster, New York, 1977, Seite 186).

Die biblische Darstellung stimmt mit Sanheribs Version des Überfalls auf Juda überein und beschreibt die Verzweiflung der Juden bei der Belagerung ihrer letzten Festung, Jerusalem. Aber sie geht auch weiter: Als Jerusalem die unmittelbare Vernichtung droht, führt König Hiskia das Volk Judas in einem inbrünstigen Gebet zu Gott (Jesaja 37,15-20), der mit der wunderbaren Errettung der hoffnungslos unterlegenen Stadt antwortet.

König Sanherib umzingelte die Stadt Jerusalem. Während er die Erstürmung vorbereitete, brüstete er sich über den jüdischen König Hiskia, der in größter Sorge um sein Reich war.

Über die von ihm eroberten und vernichteten Städte führte Sanherib genaueste Aufzeichnungen. Eine Stadt fällt jedoch durch ihre fehlende Erwähnung auf: Jerusalem. Die Assyrer hinterließen, wie viele Mächte der damaligen Zeit, keine Berichte über ihre Niederlagen. Wenn sie Jerusalem nicht erwähnen, ist das auf ein Unheil zurückzuführen, von dem sie heimgesucht wurden, als sie sich zum Angriff auf die Mauern der Stadt vorbereiteten. Die Bibel hält das Ereignis für uns fest: „Und in dieser Nacht fuhr aus der Engel des Herrn und schlug im Lager von Assyrien hundertfünfundachtzigtausend Mann. Und als man sich früh am Morgen aufmachte, siehe, da lag alles voller Leichen. So brach Sanherib, der König von Assyrien, auf und zog ab, kehrte um und blieb zu Ninive“ (2. Könige 19,35-36).

Gott hatte sich Assyriens bedient, um Israel für seine widerwärtigen Sünden zu strafen (Jesaja 10,5-6). Danach wurden aber ihrerseits die Assyrer für ihre eigenen Sünden bestraft (Vers 12). Im Jahre 612 v. Chr. fiel die Hauptstadt Ninive an die Babylonier. Ein halbes Jahrhundert nach ihrem Höhepunkt brach die alles um sich herum unterwerfende assyrische Macht zusammen und verschwand von der Weltbühne.

Zur Zeit Jesu Christi und der Apostel waren keine Spuren der Stadt Ninive mehr zu sehen. Der griechische Schriftsteller Lukian von Samosata (120-180 n. Chr.) klagte: „Ninive ist spurlos untergegangen, und niemand weiß mehr, wo es einmal gestanden hat“ (Magnusson, Seite 175). Wegen der völligen Unauffindbarkeit sichtbarer Überreste äußerten Forscher im 19. Jahrhundert Zweifel daran, dass Ninive oder sonstige Teile eines assyrischen Reiches jemals existiert und über andere Völker geherrscht hätten.

Die einzige Geschichtsquelle des 19. Jahrhunderts, die die frühere Existenz des assyrischen Reiches bezeugte, war die Bibel. Assyrien wird in alttestamentlichen Prophezeiungen und Erzählungen erwähnt. Auch im Neuen Testament gibt Jesus zu Protokoll, dass es Ninive einmal gegeben hat (Matthäus 12,41). Dennoch bestritten einige Gelehrte das Zeugnis Jesu und der Propheten.

Dies änderte sich aber schlagartig, als „um die Mitte des 19. Jahrhunderts Austen Henry Layard und Paul Emile Botta im nördlichen Irak die Überreste dreier assyrischer Städte [darunter auch Ninive] und Beweise für den riesigen Militärapparat entdeckten, der einmal das Gebiet zwischen Tigris und Nil überrollt hatte. Dank der Archäologie wurden das assyrische Reich und seine überwältigende Macht schlagartig sichtbar“ (Magnusson, Seite 175). Die Skeptiker hatten nichts mehr zu sagen. Die Ausgrabungen von Ninive und anderen Städten der Gegend brachten eine atemberaubende Fülle von historischen Beweisen einschließlich „zehntausender Tontafeln mit einer riesigen Menge an Informationen“ zutage (The Interpreter’s Dictionary of the Bible, Abingdon Press, Nashville, 1962, Band 1, „Assyria and Babylon“, Seite 275).

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