Wie redet man mit Kindern über beängstigende Nachrichten?

Weihnachtsbaum © kupicoo/E+/Getty Images Plus
Suchen Sie das Gespräch mit Ihren Kindern, wenn die Medien von einer neuen Tragödie berichten. Warten Sie nicht, bis die Kinder das Thema ansprechen.

In den Nachrichten wird zwar über viel Beunruhigendes berichtet, aber mit Gottes Hilfe können Eltern ihren Kindern Wahrheit und Ausgewogenheit vermitteln, damit sie sich sicher und hoffnungsvoll fühlen.

Von Becky Sweat

Eltern haben den angeborenen Wunsch, ihre Kinder zu schützen bzw. sie vor allem Unangenehmen zu bewahren. Am liebsten wäre es uns, wenn Kinder nichts von dem neuesten Missbrauchsskandal, von Vorhersagen über Lebensmittelknappheit, der Bedrohung durch einen Atomkrieg oder der Ausbreitung einer tödlichen Krankheit hören würden. Aber die Wahrheit ist, dass wir in gefährlichen Zeiten leben. Die Probleme in der Welt scheinen täglich zuzunehmen.

Erschwerend kommt hinzu, dass wir heute im digitalen Zeitalter leben. Wenn irgendwo auf der Welt etwas Schreckliches passiert, überhäufen uns die Medien mit allen blutigen Details. Kinder und Erwachsene gleichermaßen werden rund um die Uhr mit dramatischen Nachrichten konfrontiert. Es ist fast unmöglich, sich diesen Meldungen zu entziehen.

Diese Art der intensiven Berichterstattung kann dazu führen, dass sich Erwachsene traurig, deprimiert, ängstlich und überfordert fühlen. Aber für Kinder kann es noch schwieriger sein.

„Kinder können durch die Nachrichten stark belastet werden“, sagt Dr. Scott Poland, Professor für Psychologie an der Nova Southeastern University in Florida und Ratgeber in Krisensituationen. „Oft sind sie nicht in der Lage, die Dinge richtig einzuordnen. Unter Umständen machen sie sich Sorgen um ihre eigene Sicherheit, selbst wenn sich eine Tragödie weit entfernt ereignet hat. Auch wenn in den Nachrichten lediglich über etwas Schlimmes spekuliert wird, das eventuell passieren könnte, wissen die Kinder nicht immer, dass es dabei nur Vermutungen sind.“

Er rät Eltern, mit ihren Kindern in einen Dialog zu treten, sobald eine neue Tragödie in den Medien auftaucht: „Warten Sie nicht darauf, dass Ihre Kinder mit ihren Sorgen zu Ihnen kommen, und nehmen Sie nicht an, dass es sie nicht interessiert oder sie nicht wissen, was passiert ist. Sie werden davon erfahren und ihre Ängste werden nicht dadurch verschwinden, dass man die Realität der Situation einfach ignoriert.“

Sprechen Sie mit Ihren Kindern, um eventuelle Missverständnisse oder Fehlinformationen aufzuklären und ihre Ängste hoffentlich zu zerstreuen. Es muss kein langes Gespräch sein. Schon ein paar Minuten können reichen, damit die Kinder sich sicherer fühlen. Manchmal ist es nicht leicht, die richtigen Worte zu finden. Doch es ist immer noch besser, als das Thema überhaupt nicht anzusprechen. Folgende Vorschläge können Ihnen helfen, ein positives Gespräch mit Ihren Kindern zu führen.

Auf Ihre eigenen Gefühle achten

Bevor Sie mit Ihren Kindern sprechen, ist es wichtig, dass Sie selbst ruhig sind. „Ihre Kinder werden sich an Ihnen orientieren, wie sie auf tragische Ereignisse reagieren sollen“, sagt Dr. Poland. „Wenn Sie sich zu sehr aufregen oder hysterisch wirken, werden Ihre Kinder diese Emotionen übernehmen und auf die gleiche Weise reagieren.

Es ist in Ordnung, wenn Ihre Kinder Sie traurig oder weinend sehen“, fügt er hinzu, „solange Sie in der Lage sind, Ihre Gefühle zu kontrollieren. Wenn Sie mit Ihren Kindern zusammen sind, wenn Sie alle zum ersten Mal von einem beunruhigenden Ereignis erfahren, fühlen Sie sich vielleicht verzweifelt, aber Sie müssen trotzdem versuchen, die Fassung zu bewahren. Sie werden den Kindern keineswegs helfen können, wenn Sie völlig aufgelöst sind.“

Kinder sollen über ihre Sorgen reden

Eröffnen Sie das Gespräch, indem Sie Ihren Kindern einige Fragen stellen, um herauszufinden, was sie über den Vorfall gehört haben und was sie darüber denken. Sie könnten etwas sagen wie: „Ihr habt wahrscheinlich schon die traurigen Nachrichten von heute gehört. Was sagen eure Freunde zu dem Vorfall?“

Sollten Sie und Ihre Kinder gemeinsam die Nachrichten sehen, könnten Sie fragen: „Was denkt ihr darüber?“ Erlauben Sie Ihren Kindern, ihre Sichtweise und ihre Sorgen mitzuteilen, und hören Sie ihnen aufmerksam zu. Fragen Sie sie unbedingt, ob sie Fragen haben. So erfahren Sie, was sie beunruhigt, und können besser auf ihre Ängste eingehen.

Führen Sie das Gespräch altersgerecht

Beantworten Sie die Fragen Ihrer Kinder offen und wahrheitsgemäß und berücksichtigen Sie dabei ihr Alter und ihren Reifegrad. „Man möchte Kinder nicht mit zu vielen Details oder Informationen überhäufen, die sie in ihrem jetzigen Alter nicht verarbeiten können“, warnt Dr. Poland. Jugendliche möchten vielleicht wissen, warum etwas passiert ist und ob es Auswirkungen auf ihr unmittelbares Umfeld oder das Land als Ganzes haben könnte.

Versuchen Sie, unwahre oder übertriebene Eindrücke Ihrer Kinder zu korrigieren und Informationslücken zu schließen. Wenn sie die Fakten kennen, fühlen sie sich oft schon besser. Informieren Sie sich im Voraus über das Thema, damit Sie eine genaue Auskunft geben können. Wenn Sie nicht wissen, wie Sie bestimmte Fragen beantworten sollen oder wenn Ihnen die Situation kompliziert vorkommt und Sie immer noch versuchen zu verstehen, was passiert ist, geben Sie es ruhig zu. Die meisten Kinder werden diese Ehrlichkeit zu schätzen wissen.

Erklären Sie, dass es auch Fake News gibt

Vor allem Jugendliche beziehen ihre „Nachrichten“ meist aus den sozialen Medien, die oft viele Halbwahrheiten, Behauptungen, übertriebene Ansichten und Meinungen enthalten und als Tatsachen dargestellt werden. Dabei sind viele Meldungen widersprüchlich oder zumindest verwirrend, was die Angst vor dem Thema noch vergrößert.

Die Mainstream-Medien sind auch nicht besser und berichten manchmal nur über die beängstigendsten Details, die auf ein bestimmtes Szenario hindeuten. Nichts davon ist überraschend, denn Satan beeinflusst sicherlich, was in den Medien erscheint. In Epheser 2, Vers 2 wird er als der „Fürst, der in der Luft herrscht“ (Schlachter-Bibel) beschrieben. In 2. Korinther 4, Vers 4 nennt der Apostel Paulus ihn den „Gott dieser Welt“ und in Offenbarung 12, Vers 9 lesen wir, dass Satan „die ganze Welt verführt“. Er unterlässt nichts, um die Menschheit zu verwirren und Angst zu schüren.

Besprechen Sie dies mit Ihren Kindern. Erklären Sie ihnen, dass man nicht alles glauben sollte, was in den Medien verbreitet wird. Erklären Sie, wie jeder „Informationen“ online in einem Blog oder in sozialen Medien veröffentlichen kann, auch wenn sie nicht gut recherchiert oder sachlich sind.

Weisen Sie darauf hin, dass es Medien gibt, die nicht objektiv informieren, sondern Angst verbreiten, politische Propaganda betreiben und ihre eigenen „Wahrheiten“ kreieren. So helfen Sie Ihren Kindern, dass sie auf dem Boden der Realität bleiben und nicht der Manipulation zum Opfer fallen.

Ermutigen Sie Ihre Kinder, Gott um Schutz zu bitten

Mehr als alles andere wollen Ihre Kinder die Gewissheit haben, dass sie in Sicherheit sind. Versichern Sie ihnen, dass Gott sich der Gefahren bewusst ist, denen wir heute ausgesetzt sind und dass er verspricht, uns zu beschützen, wenn wir ihn suchen.

Hans, Vater von zwei Kindern im Teenageralter, sagt dazu: „Meine Kinder wissen, dass ich alles tue, was ich kann, um sie zu beschützen. Aber der Mensch kann keinen absoluten Schutz bieten. Ich erinnere meine Kinder immer daran, dass es letztlich nur Gottes Schutz ist, auf den wir uns wirklich verlassen können.“

Die Bibel ist voller göttlicher Verheißungen für den Schutz. Lesen Sie Ihren Kindern einige dieser Verse vor und sprechen Sie darüber, was sie bedeuten: 5. Mose 31,6, Josua 1,9, Psalm 46 und 91, Jesaja 41,10, 2. Thessalonicher 3,3 und Hebräer 13,5-6. Das sind gute Bibelstellen, mit denen Sie anfangen können.

Schlagen Sie Ihren Kindern vor, gemeinsam mit Ihnen zu beten, während Sie mit ihnen sprechen. Dabei können Sie Gott bitten, Ihre Familie zu beschützen und den von der Krise Betroffenen Trost und Hilfe zu schicken. Dadurch wird die Lektion verstärkt, dass Gott unser Beschützer ist und möchte, dass wir uns an ihn wenden.

Weisen Sie Ihre Kinder auf Gottes großartigen Plan hin

Die wohl wichtigste Botschaft, die Sie Ihren Kindern vermitteln sollten, ist die Gewissheit der Rückkehr Jesu Christi, um das Reich Gottes zu errichten und dem Trauma und dem Leid, das wir heute in der Welt erleben, ein Ende zu setzen. Selbst kleine Kinder können dieses grundlegende Konzept begreifen und sich davon ermutigen lassen. Je nach Alter und Reifegrad Ihres Kindes können Sie das tun, was Michael, Vater von drei Teenagern, empfiehlt:

„Ich versuche, mit meinen Kindern zu sprechen, wenn es große Nachrichten gibt, die sich auf die biblische Prophezeiung beziehen könnten. Ich möchte ihnen helfen zu verstehen, warum diese Dinge geschehen und was vor der Wiederkunft Christi prophezeit wird. Ich möchte nicht, dass sie beunruhigt sind, wenn sie von all den beängstigenden Dingen hören.“

Die Bibel liefert uns die Antworten, die in den meisten Nachrichtensendungen fehlen – warum wir so viel Leid und Zerstörung in der Welt sehen und wie diese Probleme gelöst werden. Das sind wichtige Informationen, die wir unseren Kindern vermitteln müssen. Gottes großartiger Plan für die Menschen sollte in ihrem – und auch in unserem – Bewusstsein ganz oben stehen.

Der verdorbenen, verkehrten Herrschaft des Menschen wird Jesus Christus ein für alle Mal ein Ende setzen. Dann wird ein Zeitalter dauerhafter Gerechtigkeit anbrechen – das Zeitalter der Herrschaft des Königs der Könige! Mit diesem Bewusstsein können wir eine wirklich friedliche, positive und hoffnungsvolle Lebenseinstellung fördern, auch für unsere Kinder.

– Gute Nachrichten November-Dezember 2022 PDF-Datei dieser Ausgabe

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