Gibt es Leben im All?

Gibt es Leben im All? © NASA
Umfragen ergeben, dass die Bürger westlicher Länder nichts mehr an der Astronomie interessiert als die Frage nach außerirdischem Leben, einem der größten Geheimnisse der Naturwissenschaft.

Von Noel Horner

Gibt es Leben auf anderen Planeten? Seit vielen Jahrhunderten beschäftigen sich Menschen mit der Frage, ob es im Weltraum Leben gibt. Umfragen ergeben, daß die Bevölkerung westlicher Länder nichts mehr an der Astronomie interessiert als die Frage nach außerirdischem Leben als eines der größten Geheimnisse der Naturwissenschaft.

Das Thema übt auf uns Menschen eine große Faszination aus. Hunderte von Spielfilmen und Fernsehserien wurden bislang produziert und erreichen hohe Einschaltquoten. Zu den bekanntesten gehören u. a. Raumschiff Enterprise, E. T. – Der Außerirdische und Akte X.

Aber das Interesse an der Suche nach außerirdischem Leben ist keineswegs auf die Unterhaltungsmedien beschränkt. Diese Frage ist auch Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Wissenschaftler sind seit mehreren Jahrzehnten damit beschäftigt, den Himmel systematisch nach Zeichen intelligenten Lebens abzusuchen.

Die Suche nach außerirdischem Leben

Wissenschaftler gehen davon aus, daß Funk- und andere Ausstrahlungen einer fortgeschrittenen Zivilisation auf der Erde empfangen werden könnten. Die erste derartige Funkuntersuchung der Sterne, das Projekt Ozma, wurde von Frank Drake am Nationalen Radioastronomischen Observatorium im Jahr 1960 in den USA durchgeführt. Drake „lauschte“ zwei der schätzungsweise hundert Milliarden Sterne unserer Galaxis über einen Zeitraum von vierzehn Tagen. Zehn Jahre später begannen die Russen nach außerirdischen Signalen zu suchen.

Seither wurden viele Funksignalstudien des Himmels abgeschlossen bzw. werden noch durchgeführt. Die vielleicht anspruchsvollste Untersuchung der SETI-Projekte (Search for Extra-Terrestrial Intelligence – „Suche nach außerirdischer Intelligenz“) wurde im Jahr 1992 von der NASA (Nationale Luft- und Raumfahrtbehörde der USA) gestartet. Ziel des Projekts ist es, von tausend nahe gelegenen, sonnenähnlichen Sternen die Radioemission zu untersuchen. Mit einem Radioteleskop in der Wüste Mojave wurde eine Suche eingeleitet, die systematisch den ganzen Himmel erfassen soll. Das mag sich einfach anhören, ist aber in der Praxis sehr aufwendig, da es im Weltall nur so von Radiosignalen wimmelt. Wie es der inzwischen verstorbene Himmelsforscher Carl Sagan ausdrückte: „Es gibt zahlreiche natürliche Radioquellen im Kosmos, die mit intelligentem Leben nichts zu tun haben, zum Beispiel Pulsare und Quasare, die Strahlungsgürtel von Planeten und die anderen Atmosphären von Sternen“ (Cosmos, Random House, New York, 1980, Seite 297).

Heute ist Drake Präsident vom SETI-Projekt in Mountain View, Kalifornien. Dort verfügt er über eine Menge Superrechner, die 56 Millionen Radiokanäle gleichzeitig abhören können. Bis jetzt hat das SETI-Projekt noch kein Zeichen für außerirdisches Leben entdecken können.

Naturwissenschaft und Skepsis

Bis vor einigen Jahren wurde die wissenschaftliche Beobachtung des Himmels mit Skepsis bedacht, nicht zuletzt weil manche Astronomen große Fehler gemacht haben.

So hatte im Jahre 1877 der italienische Astronom Giovanni Schiaparelli von dunklen Linien auf der Marsoberfläche berichtet. Seine Bezeichnung für diese Markierung canali (italienisch: Rinnen) wurde fälschlicherweise als „Kanäle“ übersetzt. Manche zogen daraus den Schluß, es müsse sich um Kanäle handeln, die von intelligenten Wesen gegraben worden seien. „Mit großem Eifer durchkämmten Astronomen den roten Planeten nach Lebenszeichen ... Der amerikanische Himmelsforscher Percival Lowe ließ sich später (1894) zu überschwenglichen Aussagen hinreißen: ,Daß der Mars von irgendwelchen Lebewesen bevölkert ist, steht außer Frage‘ “ (Paul Davis, Are We Alone? [„Sind wir alleine?“] Basic Books, New York, 1995, Seite 10-11). Heute wird allgemein angenommen, daß Schiaparellis Linien auf einer optischen Täuschung beruhten.

Lowes Vision veranlaßte den englischen Schriftsteller H. G. Wells einen Roman mit dem Titel The War of the Worlds („Krieg der Welten“) zu schreiben. Er handelt von tintenfischähnlichen Marsbewohnern, die eine Invasion auf die Erde durchführen. Im Jahre 1938 wurde dieser Roman in den USA als Rundfunkhörspiel gesendet. Unter den Zuhörern brach eine Panik aus, denn viele glaubten, es sei Realität.

Solche unerwünschten Folgen ihrer Äußerungen ließen die Naturwissenschaftler vorsichtiger werden, wenn es um die Frage nach intelligentem Leben im Weltraum ging. „Während der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts wurde eine Diskussion über außerirdisches Leben fast ausschließlich in der Belletristik geführt“ (Davies, Seite 11).

Heute gilt jedoch in weiten Teilen der Gesellschaft die Suche nach intelligentem Leben im Weltraum als ordentliche Wissenschaft. Sie wird sogar mit einem eigenen Namen legitimiert: Exobiologie.

Eine uralte Faszination

Der Glaube, es existiere intelligentes Leben auf anderen Himmelskörpern, reicht weit in die Antike zurück. So schrieb Metrodorus, ein griechischer Philosoph des vierten Jahrhunderts vor Christus: „Die Erde als einzige bevölkerte Welt im unendlichen Weltraum zu betrachten ist genauso absurd wie die Behauptung, nur ein Samen in einem ganzen mit Hirse besäten Acker werde sprießen“ (Frank Drake und Dava Sobel, Is Anyone Out There? [„Ist da draußen jemand?“], Delacorte Press, New York, 1992, Seite 1).

Ein noch bekannterer griechischer Denker des vierten vorchristlichen Jahrhunderts, Epikur, schrieb: „Es gibt unendlich viele Welten, manche ähnlich, manche unähnlich unserer Welt ... Wir müssen glauben, daß es in sämtlichen Welten Tiere und Pflanzen gibt, so wie wir sie von unserer Welt her kennen“ (Davies, Seite 1-2).

Die Gedanken antiker und moderner Menschen zum Thema außerirdischen Lebens bleiben Spekulation. Suchen wir nach handfesten Beweisen, treffen wir auf ohrenbetäubendes Schweigen. Alle Versuche, auf anderen Planeten Lebenszeichen aufzuspüren, wie im Falle der kürzlichen Pathfinder-Marsfahrt, haben lediglich gezeigt, daß das Leben, wie wir es kennen, dort völlig unmöglich ist.

Durch das Ausbleiben jeglicher Beweise wird aber der unbändige Eifer unerschütterlicher Gläubiger wie Frank Drake in keiner Weise gedämpft: „Das Schweigen, auf das wir bisher gestoßen sind, hat überhaupt nichts zu bedeuten. Unsere Suche war bisher zu kurz, zu wenig intensiv. Wir haben bisher nur wenige Halme im kosmischen Heuschober erforscht“ (Drake und Sobel, Seite 233).

Bedenkt man die Größe des Universums, dürfte diese Aussage bei vielen als gerechtfertigt gelten.

Manche Naturwissenschaftler haben Methoden entwickelt, die Wahrscheinlichkeit abzuschätzen, daß es auf anderen Planeten Leben gibt. In die Berechnung gehen Werte ein wie die Anzahl der Galaxien im Weltraum, die durchschnittliche Menge der Sternensysteme pro Galaxis und der Anteil der Sternensysteme mit großen, stabilen Planeten mit gemäßigten Klimazonen, in denen Leben vorstellbar wäre.

Bei solchen Berechnungen gelangen verschiedene Wissenschaftler aber zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. „Für die einen wimmelt unsere Galaxis von einer Million intelligenztragender Planeten. Für die anderen aber ist die Erde wahrscheinlich der einzige Planet in der Galaxis, der von intelligenten Wesen bewohnt ist ... Man tappt im Dunkeln auf der Jagd nach Daten, die der Wahrnehmung trotzen, als triebe man ein halbwissenschaftliches Blindekuhspiel“ (Edward Regis Jr., Extraterrestrials: Science and Alien Intelligence [„Außerirdische Lebewesen: Wissenschaft und unbekannte Intelligenz“], Cambridge University Press, Cambridge, 1985, Seite 97-98).

Die meisten Amerikaner glauben, daß es auf anderen Welten Leben gäbe. Vor einigen Jahren „strahlte der Nachrichtensender CNN einen kurzen Bericht über SETI aus und forderte die Zuschauer auf, dem Fernsehsender per Telefon mitzuteilen, ob sie glaubten, es gäbe intelligentes Leben im Weltraum. 86 Prozent der Zuschauer, die sich meldeten, haben die Frage bejaht“ (Drake und Sobel, Seite 207).

Im Jahre 1966 wurde eine Umfrage von der Gallup-Organisation zur Frage veranstaltet, ob „es menschenähnliche Wesen auf anderen Planeten im Universum gäbe. 34 Prozent der Befragten antworteten mit ,Ja‘, 46 Prozent mit ,Nein‘, und die restlichen 20 Prozent wollten sich nicht festlegen. Im November 1973 ergab eine weitere Gallup-Umfrage zum selben Thema 46 Prozent ,Ja‘- und 38 Prozent ,Nein‘-Antworten“ (Emmanuel Devoust, The Cosmic Watering Hole [„Das kosmische Bewässerungsloch“], MIT Press, Cambridge, Massachusetts, 1991, Seite 177).

Wozu die Suche nach Leben im Weltraum?

Warum wird so viel Wert auf die Suche nach Leben im Weltraum gelegt? Die Begründungen, die man zu hören bekommt, sind aufschlußreich. Zunächst einmal heißt es, es sporne die Phantasie der Menschen an. Die Vorstellung, wir seien im Universum nicht allein, ist einfach nicht auszurotten.

Eine Gruppe von SETI-Wissenschaftlern stellte vor einigen Jahren fest: „Es ist schwer, sich eine astronomische Entdeckung vorzustellen, die den menschlichen Geist mehr beflügeln und beeinflussen könnte, als die Wahrnehmung außerirdischer Intelligenz“ (Drake und Sobel, Seite 199).

Der Werbetext auf dem Deckel eines Buches mit dem Titel CETI: Communication With Extraterrestrial Intelligence [„Kommunikation mit außerirdischer Intelligenz“] (Warner Books, 1976) deutete sogar an, die Zukunft der Menschheit könne davon abhängen, ob wir andere Lebewesen im Weltraum entdecken. Ist es wirklich vorstellbar, daß Außerirdische uns von unseren Problemen erlösen könnten?

In den Unterhaltungsmedien werden Außerirdische meistens als schlimme Bedrohung der Menschheit dargestellt. Sie seien darauf aus, Erdlinge gefangenzunehmen oder zu vernichten. Die Sicht der Astronomen ist da ganz anders. Viele Sternenforscher glauben sogar, außerirdische Zivilisationen könnten die größten Probleme der Menschheit lösen. Dem Himmelsforscher Sagan zufolge ist es „vielleicht unwahrscheinlich, aber die Entdeckung außerirdischer Intelligenz könnte helfen, unsere zerstrittene Welt zu einen“ (The Pale Blue Dot [„Der blaßblaue Punkt“], Random House, New York, 1994, Seite 365).

Erlösung aus dem Weltraum?

Sagan spekulierte, außerirdische Zivilisationen könnten uns „die frohe Botschaft bringen, die Selbstvernichtung sei vermeidbar“ (ebenda, Seite 372), die durch einen Atomkrieg ausgelöst werden könnte.

Daß der Mensch sich mit Kernwaffen vernichten könnte, ist eine reale Gefahr: „Die vernichtende Kraft, die in Kernwaffen gelagert ist, geteilt durch die Weltbevölkerung, ergibt zwei Tonnen TNT pro Kopf. Das sind 2000 Kilogramm Dynamit für jeden Menschen auf der Erde“ (Zuckerman und Hart, Seite 30).

Die Wahrscheinlichkeit, daß der Mensch langfristig überlebt, wurde 1971 in einem Vortrag des an der Universität Rochester (USA) tätigen Philosophieprofessors Lewis White Beck ziemlich niedrig eingeschätzt: „Wir leiden heute an einem Technologieschock. Durch radiologische und chemische Verschmutzung – von der sittlichen Verschmutzung ganz zu schweigen – vernichten wir die einzigen Lebensgrundlagen, die wir überhaupt kennen.“

In diesem Vortrag, der sich um das Thema außerirdische Intelligenz drehte, sagte er weiter: „Exobiologie ist eine Wiederholung der Eschatalogie“ (Regis, Seite 13). „Eschatalogie“ ist ein Fachausdruck aus der Theologie und bedeutet die Lehre endzeitlicher Ereignisse. Mit seiner Aussage, die Exobiologie sei eine Wiederholung der Eschatalogie, meinte Beck, wir würden unser Vertrauen heute in die Astronomie setzen, wo wir es früher der Religion gewidmet hätten.

Sollten wir von intelligenten Lebewesen im Weltraum, deren Existenz noch nicht einmal andeutungsweise erwiesen ist, die Lösung unserer Probleme erwarten?

Der SETI-Begeisterte Frank Drake nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er über seine Hoffnung auf außerirdische Erlösung spricht. Er spekuliert über fortschrittliche Zivilisationen auf weit entfernten Planeten: „Was wäre, wenn sie [die Lebewesen] unsterblich sind? Ich könnte mir denken, daß viele Außerirdische unsterblich sind“ (Drake und Sobel, Seite 160). Drake zufolge werde die Unsterblichkeit „durch die Entwicklung von Methoden kommen, dem Alterungsprozeß den Garaus zu machen oder die durch Alterung verursachten Schäden dauerhaft zu beseitigen“ (ebenda).

Nach seiner Meinung könnten wir Geheimnisse von Außerirdischen gewinnen, die uns haushoch überlegen sind: „Manchmal, wenn ich die funkelnden Sterne am paillettenbesetzten Himmelsgewölbe betrachte, frage ich mich, ob sich unter den zahllosen Signalen, die sie ausstrahlen, die große Bedienungsanleitung befindet, die das Geheimnis ewigen Lebens offenbart“ (ebenda, Seite 162).

Ein übersehener Lösungsansatz

Ist wirklich daran zu denken, daß der Mensch zu Unsterblichkeit gelangen und von den katastrophalen Folgen seines Hangs zu Selbstsucht und Zerstörung erlöst werden kann?

Bevor die Naturwissenschaften in der neueren Zeit in den Vordergrund traten, suchten viele nach Lösungen in einer Quelle: der Bibel. Haben sie vielleicht klug gehandelt? Kann es sein, daß die Bibel uns doch ein richtiges Weltbild liefert?

Im Gegensatz zu den Ansichten vieler Menschen, die durch falsche frühkirchliche Lehren bestärkt werden, bietet die Bibel „ein Weltbild, das der modernen wissenschaftlichen Kosmologie nicht widerspricht ... Für die Autoren der Bibel ist das Weltall von riesiger Größe und von Gesetzmäßigkeiten durchsetzt“ (New Bible Dictionary, Eerdmans, Grand Rapids, 1970, Stichwort „Stars“, Seite 1215).

Was die Menge der Sterne betrifft, so ist die Sprache der Bibel durchaus im Einklang mit den Kenntnissen der heutigen Astronomen. In einer Verheißung, die Gott Abraham machte, wird nämlich die Anzahl der Sterne mit der Anzahl der Sandkörner am Meeresstrand verglichen (1. Mose 22,17).

Diese biblische Bildersprache schwingt auch in der Aussage Carl Sagans mit, daß „eine Handvoll Sand aus etwa zehntausend Körnern besteht“ und „es mehr Sterne im Universum gibt als Sandkörner auf der Erde“ (Cosmos, Seite 196).

Dem begrenzten Verstand des Menschen mag die Menge der Sandkörner auf der Erde oder der Sterne am Himmel unendlich vorkommen. Insofern nimmt die Weltsicht der Bibel, eines uralten Buches, naturwissenschaftliche Entdeckungen der letzten Jahrhunderte vorweg.

Wie entstanden Himmel und Erde?

Laut der Bibel hat Gott den Himmel geschaffen (1. Mose 1,1). Dazu gehören alle Sterne und Planeten. Ferner berichtet uns dieses Buch, daß Gott jeden einzelnen der Milliarden von Himmelskörpern kennt (Jesaja 40,26). Wenn Gott alle Gestirne kennt, sollte er schon wissen, ob es irgendwo anders als auf der Erde intelligentes Leben gibt. Die Bibel befaßt sich jedoch mit dem Menschen, den Gott nach der Bibel zu seinem eigenen Bilde gemacht hat (1. Mose 1,27). Der Mensch ist also die höchste Form intelligenten physischen Lebens, die Gott bisher offenbart hat.

Liefert uns nun die Bibel irgendwelche Informationen darüber, ob es sonstwo im Weltall intelligentes Leben gibt? Zum Vorkommen von Leben auf anderen Planeten schweigt sie, doch über den Status des Menschen im Kosmos hat sie schon einiges zu sagen: „Der Himmel ist der Himmel des Herrn; aber die Erde hat er den Menschenkindern gegeben“ (Psalm 115,16). Die Verfechter von ETI [außerirdischer Intelligenz] sollten sich also keine Hoffnungen darauf machen, physisches Leben mit noch höherer Intelligenz als der menschlichen zu finden. (Zu diesem Thema lesen Sie bitte auch den nachfolgenden Artikel.)

Gott hat dem Menschen die Erde unterstellt. Aber leider hat der Mensch seine Herrschaft mißbraucht. Er hat die Erde geschunden und die Umwelt verunreinigt. Inzwischen bemühen sich viele Menschen um die Erhaltung der Natur, aber insgesamt sind die Probleme der Menschheit derart schlimm geworden, daß manche von anderen Welten Hilfe erhoffen.

Wie die Menschheit gerettet wird

In den letzten Jahrzehnten haben wir uns immer mehr daran gewöhnt, das Heil in Naturwissenschaft und Technik zu suchen. Wir haben uns eingeredet, wir könnten dank unserer technischen Errungenschaften Krankheit, Hunger, Armut, Krieg, Umweltverschmutzung und allen sonstigen Weltplagen ein Ende bereiten.

Manche erblicken in der Astronomie und der vermeintlichen Aussicht auf die Entdeckung außerirdischen Lebens die Lösung der Probleme, die Wissenschaft und Erziehung bisher nicht bringen konnten. Dabei kann der Mensch glücklicherweise wirklich auf außerirdische Hilfe hoffen! Die Hilfe aus dem Weltraum bringt „der ... Mensch vom Himmel“ (1. Korinther 15,47).

Die Eschatologie und nicht die Astronomie weist auf die Antwort zur Frage nach außerirdischem Leben hin. Der Bibel zufolge wird Jesus Christus zur Erde zurückkehren. Viele biblische Weissagungen bestätigen, daß er ein zweites Mal kommen wird, um das Reich Gottes auf Erden zu errichten. Genau das wurde seinen Jüngern nach seinem Tod, seiner Auferstehung und Himmelfahrt feierlich versprochen (Apostelgeschichte 1,11). Diese Verheißung war das Kernstück der Botschaft der ersten Christen und wird immer wieder in den Briefen des Neuen Testamentes erwähnt. Später wurde diese klare Botschaft vernachlässigt und sogar durch verwirrende Aussagen über das Reich Gottes ersetzt.

Nach der Bibel wird Jesus Christus zu einer Zeit kommen, in der die Welt am Rande des Abgrunds steht. Er wird eingreifen, um die Welt vor dem Untergang, vor der Selbstvernichtung, zu retten. Vor vielen Jahrhunderten wies Jesus Christus auf die Möglichkeit menschlicher Selbstvernichtung hin. Seine Jünger hatten ihn gefragt: „[Was] wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?“ (Matthäus 24,3). In seiner den meisten bekennenden Christen unbekannten Antwort beschrieb er die Weltlage in der Zeit unmittelbar vor seiner Rückkehr. Nach seinen Worten wird das Überleben der Menschheit auf dem Spiel stehen. „Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden“, sagte er, „so würde kein Fleisch errettet werden [überleben]“ (Matthäus 24,22; Schlachter-Bibel).

Wie viele heutige Christen glauben wirklich an diese klaren Worte Jesu, an die Verheißung eines göttlichen Eingreifens in das Weltgeschehen, um die Menschheit von ihren Problemen zu erlösen?

Wie sieht es mit UFOs aus?

Manche Menschen glauben, die Erde sei bereits von außerirdischen Wesen besucht worden. Als Beweise führen sie angebliche Beobachtungen von UFOs („nicht identifizierte Flugobjekte“) an. Laut eines amerikanischen Nachrichtenmagazins „glauben 48 Prozent der Amerikaner, daß es UFOs wirklich gibt. 29 Prozent der Bevölkerung sind sogar der Meinung, es habe bereits Kontakte zwischen Menschen und Außerirdischen gegeben“ (Newsweek, 8. Juli 1996).

Leute, die UFOs gesichtet haben wollen, beschreiben sie „meistens als fliegende Metallscheiben, die mitunter mit Auslegern oder Bullaugen versehen sind und komplizierte Bewegungen vollführen. Häufig wird ein unheimlicher Schein heller Lichter erwähnt. Die Darstellungen lassen aber in jeder Hinsicht auf fortschrittliche Luftfahrt schließen“ (Paul Davies, Are We Alone? [„Sind wir allein?“], Basic Books, New York, 1995, Seite 132). „Kaum ein Wissenschaftler betrachtet solche Berichte als Beweis für die Existenz außerirdischer Wesen“ (Seite 135).

Selbst der Schriftsteller und Astronom Frank Drake, der fest von der Existenz außerirdischer Intelligenz überzeugt ist, hält nichts von UFO-Geschichten. „Wir haben keinerlei handfeste Beweise dafür, daß wir jemals von außerirdischen Raumfahrzeugen besucht worden sind. Trotz meiner Überzeugung, daß es anderswo im Universum intelligentes Leben gibt, bin ich der Ansicht, daß UFOs nichts mit außerirdischen Besuchern zu tun haben. Vielmehr sind sie Erzeugnisse intelligenten Lebens auf diesem Planeten“ (Frank Drake und Dava Sobel, Is Anyone Out There? [„Ist da draußen jemand?“], Delacorte Press, New York, 1992, Seite 126).

Die angeblichen Beweise dafür, daß UFOs die Erde besucht haben, sind heftig umstritten. Denn sie bestehen hauptsächlich aus vermeintlichen Augenzeugenberichten. Manche meinen, man solle solchen Darstellungen gleichermaßen Glauben schenken wie den Berichten der Astronomen. Denn schließlich hätten die Astronomen auch nichts in der Hand, was sie anderen Menschen vorlegen könnten. Als Beispiel werden die Planeten angeführt, die nach Meinung der Astronomen um andere Sterne kreisen. Solche Planeten seien wegen der Helligkeit des Sternenscheins ganz und gar unsichtbar, ihre Existenz werde aber von den Forschern unterstellt, da ihre Schwerkraft gewisse Schwankungen in der Bewegung der Sterne erklären würde.

Es gibt aber schon wesentliche Unterschiede zwischen den Beweisen der Astronomen und denen der UFO-Beobachter: „Obwohl die Astronomie nicht auf greifbaren Gegenständen, sondern auf Beobachtungen beruht, sind ihre Beobachtungen leicht wiederholbar. Das gilt nicht für die Beobachtungen von UFOs“ (Charles F. Emmons, At the Threshold [„An der Schwelle“], Wild Flower Press, Mill Spring, North Carolina, 1997, Seite 142). Nicht wenige UFO-Berichte haben sich sogar als einfache Streiche entpuppt.

Glaubwürdig oder nicht, es sind viele Berichte über UFO-Beobachtungen in Umlauf. Doch bei aller Aufregung konnte noch kein Außerirdischer – weder lebendig noch tot – vorgezeigt werden, und Gegenstände, die nachweislich von außerirdischen Kulturen stammen, sind völlig unbekannt.

Die Skepsis der Wissenschaftler den UFOs gegenüber ist den UFO-Gläubigen ein Dorn im Auge. Wie einer von ihnen konstatierte, „sind Leute wie Carl Sagan und Stephen Hawking ... Sprachrohre der alten Denkweise“ (Newsweek, 8. Juli 1996, Seite 50). Carl Sagan stellte als Professor der Astronomie an der Cornell-Universität fest: „Besondere Behauptungen erfordern besondere Beweise“ (ebenda).

Der Physiker Paul Davies sieht in dem Interesse an außerirdischem Leben eine Suche mit religiösen Zügen: „Der Glaube an überaus fortschrittliche Lebewesen im Weltraum kann Menschen, denen das Leben sonst öde und sinnlos vorkommt, Trost und Inspiration schenken“ (Davies, Seite 136).

Wenn wir nach außerirdischen Kulturen suchen, weil wir uns davon eine religiöse Inspiration versprechen, werden wir enttäuscht werden. Wenn wir uns für eine geistliche Leitung an irgendeine andere Quelle als den lebendigen Gott halten, begehen wir den gleichen Fehler, den der Prophet Jeremia beschrieb: „Denn mein Volk tut eine zweifache Sünde: mich [Gott], die lebendige Quelle, verlassen sie und machen sich Zisternen, die doch rissig sind und kein Wasser geben“ (Jeremia 2,13).

– GN Mai-Juni 1999 PDF-Datei dieser Ausgabe

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