Eheschließungen mit Andersgläubigen

Die Ehe ist so einzigartig, dass in der gesamten Schöpfung nur der Mensch in diese besondere, von Gott geschaffene Beziehung eintreten kann. Für einen Christen, der Gottes Zweck für die Ehe versteht und der so leben will, wie Gott es beabsichtigt hat, stellt die Ehe einen wesentlichen Teil seines Lebens dar, der es verdient, ernsthaft überdacht und studiert zu werden. Mit folgenden Worten wurde die Ehe von Gott als Institution eingesetzt:

„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei . . . Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden sein ein Fleisch“ (1. Mose 2,18. 24).

Eine Frage, die dabei in der Kirche Gottes aufkommt, ist, welche Person man als Ehepartner wählen soll und insbesondere die Frage, ob ein Christ außerhalb seines Glaubens heiraten darf. In 1. Korinther 7 antwortet der Apostel Paulus auf Fragen, die ihm die Mitglieder in Korinth in den Versen 1-2 gestellt hatten: „Wovon ihr aber geschrieben habt, darauf antworte ich . . . [es] soll jeder seine eigene Frau haben und jede Frau ihren eigenen Mann.“ Er beginnt dann damit, ver­schiedene Themen im Zusammenhang mit der Ehe zu erörtern.

Im Laufe der Jahre hat die Kirche auch noch viele andere Fragen im Hinblick auf dieses Thema behandelt. Fragen wie: Sollte ein Prediger eine Eheschließung zwischen einem Mitglied und einem Nichtmitglied durchführen? Sollte jemand, der einen Ungläubigen heiratet, mit Disziplinarmaß­nahmen belegt werden? Eine Reaktion auf solche Fragen, die ja eine Auswirkung auf das per­sön­liche Leben haben, erfordert eine verantwortliche, fürsorgliche und biblisch fundierte Richtlinie.

Es gehört zu unseren seelsorgerischen Aufgaben, einem heiratswilligen Paar die notwendige Beratung zukom­men zu lassen. Dabei geht es auch um Themen wie Kommunikation, Finanzen usw. Wir wollen, dass am Ende des Beratungsprozesses sowohl das Paar als auch der Prediger ein sicheres Gefühl hinsichtlich der Tatsache haben können, dass sich dieses Paar erfolgreich auf eine lebenslange gemeinsame Reise begibt. Diese Reise sollte voller Freude sein und das Paar sollte in der Lage sein, den Herausforderungen dieser Reise mit Wissen, Weisheit und Stärke zu begegnen. Der Erfolg hängt davon ab, wie das Paar handelt, basierend auf der Reife der Ehepartner und dem Grad ihrer Bekehrung. Eine Übereinstimmung in religiösen Glaubensfragen ist dabei einer der wich­tigsten Schlüssel für diesen Erfolg, obwohl auch das natürlich keine Garantie darstellt.

Wir bemühen uns, dieses Thema mit großer Fürsorge in Angriff zu nehmen. Wir wollen keines unserer Mitglieder, deren Ehepartner nicht Mitglieder der Kirche sind, vor den Kopf stoßen. Einige dieser Mitglieder haben wundervolle und erfüllende Beziehungen, trotz der Glaubensunterschiede (1. Korinther 7,12-14). Der Zweck dieses Themenpapiers ist vor allem auf diejenigen in unserer Gemeinschaft gerichtet, die noch ledig sind. Wir beginnen mit einer Analyse biblischer Anwei­sun­gen zu dieser Frage.

Biblischer und historischer Hintergrund

Wir können im Alten Testament Anweisungen finden, in denen Gott Israel davor warnte, Men­schen anderer Nationen und Kulturen zu heiraten, weil diese sie höchstwahrscheinlich zu götzen­dienerischen Glaubensüberzeugungen und Praktiken verleiten würden:

„Halte, was ich dir heute gebiete. Siehe, ich will vor dir her ausstoßen die Amoriter, Kanaaniter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. Hüte dich, einen Bund zu schließen mit den Bewohnern des Landes, in das du kommst, damit sie dir nicht zum Fallstrick werden in deiner Mitte; sondern ihre Altäre sollst du umstürzen und ihre Steinmale zerbrechen und ihre heiligen Pfähle umhauen; denn du sollst keinen andern Gott anbeten. Denn der Herr heißt ein Eiferer; ein eifernder Gott ist er. Hüte dich, einen Bund zu schließen mit den Bewohnern des Landes, damit sie, wenn sie ihren Göttern nachlaufen und ihnen opfern, dich nicht einladen und du von ihrem Opfer essest und damit du für deine Söhne ihre Töchter nicht zu Frauen nehmest und diese dann ihren Göttern nachlaufen und machen, dass deine Söhne auch ihren Göttern nachlaufen!“ (2. Mose 34,11-16; alle Hervorhebungen durch uns).

„Wenn dich der Herr, dein Gott, ins Land bringt, in das du kommen wirst, es ein­zu­nehmen, und er ausrottet viele Völker vor dir her, die Hetiter, Girgaschiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, sieben Völker, die größer und stärker sind als du, und wenn sie der Herr, dein Gott, vor dir dahingibt, dass du sie schlägst, so sollst du an ihnen den Bann vollstrecken. Du sollst keinen Bund mit ihnen schließen und keine Gnade gegen sie üben und sollst dich mit ihnen nicht verschwägern; eure Töchter sollt ihr nicht geben ihren Söhnen, und ihre Töchter sollt ihr nicht nehmen für eure Söhne. Denn sie werden eure Söhne mir abtrünnig machen, dass sie andern Göttern dienen; so wird dann des Herrn Zorn entbrennen über euch und euch bald vertilgen. Sondern so sollt ihr mit ihnen tun: Ihre Altäre sollt ihr einreißen, ihre Steinmale zerbrechen, ihre heiligen Pfähle abhauen und ihre Götzenbilder mit Feuer verbrennen. Denn du bist ein heiliges Volk dem Herrn, deinem Gott. Dich hat der Herr, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind“ (5. Mose 7,1-6).

Israels König Salomo sündigte, indem er Frauen aus anderen Nationen ehelichte, die ihn im Laufe der Zeit dazu verführten, gemäß ihrer eigenen götzendienerischen Bräuche andere Götter anzubeten. Trotz seiner Weisheit wird Salomo dann als jemand beschrieben, der nicht in der Lage war, dem verführerischen Einfluss seiner Frauen zu widerstehen, deren religiöse Praktiken und Werte sich von seinen unterschieden:

„Aber der König Salomo liebte viele ausländische Frauen: die Tochter des Pharao und moabi­tische, ammonitische, edomitische, sidonische und hetitische – aus solchen Völkern, von denen der Herr den Israeliten gesagt hatte: Geht nicht zu ihnen und lasst sie nicht zu euch kommen; sie werden gewiss eure Herzen ihren Göttern zuneigen. An diesen hing Salomo mit Liebe. Und er hatte siebenhundert Hauptfrauen und dreihundert Nebenfrauen; und seine Frauen verleiteten sein Herz. Und als er nun alt war, neigten seine Frauen sein Herz fremden Göttern zu, so dass sein Herz nicht ungeteilt bei dem Herrn, seinem Gott, war wie das Herz seines Vaters David“ (1. Könige 11,1-4).

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