Der Gläubige ist [nicht] der Dumme

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Bei der Frage nach der Existenz Gottes geht es nicht um eine Wette, sondern ist eine zwingende Notwendigkeit, basierend auf der Vernunft vor dem Hintergrund naturwissenschaftlicher Gesetze.

Von der Redaktion

Der französische Philosoph Blaise Pascal (1623-1662) befasste sich bekanntlich mit der Frage nach der Existenz Gottes: „Wir sind also unfähig zu erkennen, was Gott ist und ob er ist“, schrieb er in den „Pensées“ [zu Deutsch: „Gedanken“], seinen bruchstückhaft formulierten Aufzeichnungen, die nach seinem Tod von Freunden veröffentlicht wurden. Für Pascal reduzierte sich diese Frage auf eine einfache Wette: Gibt es Gott oder gibt es ihn nicht? „Aber nach welcher Seite werden wir uns neigen? … Nach der Vernunft könnt ihr weder das eine noch das andre behaupten; nach der Vernunft könnt ihr keins von beiden leugnen“, so Pascal.

So bekannt die Pascal’sche Wette ist, wir können uns auf das Wettangebot des französischen Denkers nicht einlassen. Nach der Vernunft kann man sehr wohl behaupten, dass es Gott – oder eine höhere Kraft bzw. erste Instanz oder Ursache (oder wie man es sonst nennen möchte) – gegeben haben muss. Wer dies als „Ungläubiger“ verneint, widerspricht mit seiner Sichtweise naturwissenschaftlichen Gesetzen und erweist sich als der wahrhaft Dumme. Zwei Beispiele genügen, um Pascals Standpunkt ernsthaft in Frage zu stellen.

Beim ersten Beispiel geht es um die Existenz der Materie, im erweiterten Sinn um das gesamte Universum. Etwas stofflich Existierendes kann niemals aus dem Nichts oder aus sich selbst heraus entstehen, sondern es benötigt immer eine externe Ursache. Dies gilt auch für das Universum als Ganzes. Da das Universum existiert, muss es durch irgendetwas oder irgendjemanden verursacht worden sein. Es kann nicht von selbst entstanden sein, denn das würde einem Grundgesetz der Naturwissenschaften widersprechen: Ursache und Wirkung. In diesem Fall ist die Wirkung die Existenz des Universums, und dafür muss es eine Ursache geben.

Dann gibt es auch das bekannte naturwissenschaftliche Gesetz der Biogenese, das hauptsächlich durch die Experimente des französischen Biochemikers Louis Pasteur (1822-1895) nachgewiesen wurde. Demnach entsteht Leben nur durch Leben, womit Pasteur die Vermutung der spontanen Entstehung des Lebens widerlegte.

Die unabhängige Entstehung von Leben ist heute nicht wahrzunehmen, denn Leben entsteht ja immer nur aus Leben. Wer eine andere Ursache für die Entstehung des Lebens propagiert, widerspricht diesem Gesetz und damit auch der Vernunft. Als Ersatz für das Gesetz der Biogenese ist man auf Theorien angewiesen, die sich nicht bestätigen lassen. Das ist eine der größten Schwächen der immer noch unbewiesenen Evolutionstheorie, die das Überleben der Lebenstüchtigsten begründen soll, aber das Leben der sogenannten Lebenstüchtigsten – dass sie überhaupt existieren – nicht erklären kann. Stattdessen ist der Ausgangspunkt für die Evolution immer die Existenz des Lebens, was aber dem Gesetz der Biogenese widerspricht.

Bei der Beantwortung der Frage nach der Existenz einer höheren Macht geht es also nicht um eine Wette. Es ist eine Sache der zwingenden Notwendigkeit, basierend auf der Vernunft vor dem Hintergrund naturwissenschaftlicher Gesetze. Der Gläubige ist daher nicht der Dumme, sondern akzeptiert diese Realität.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in unseren kostenlosen Broschüren Schöpfung oder Evolution: Kennen Sie alle Fragen? und Die alles entscheidende Frage: Gibt es einen Gott?, die wir Ihnen auf Anfrage gern zusenden.

– Gute Nachrichten Juli-August 2018 PDF-Datei dieser Ausgabe

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