Verständigung im Kommunikationszeitalter

Verständigung im Kommunikationszeitalter © Igor/Unsplash
Durch technische Einrichtungen wie z. B. Funkmasten ist es heute möglich, Informationen sekundenschnell auf der ganzen Welt zu verbreiten. Aber wie gut verstehen wir uns?

„Ein Wort, geredet zu rechter Zeit, ist wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen“ (Sprüche 25,11). Als Christen sollen unsere Worte der Verständigung dienen.

Von Paul Kieffer

Auf den ersten Blick mag der Titel dieses Artikels wie eine unnötige Wiederholung erscheinen. Bei näherer Betrachtung zeigt sich aber, dass die Verständigung und der Austausch von Informationen – Kommunikation – nicht automatisch gleichbedeutend sind.

Wir leben im sogenannten Informationszeitalter. Heute werden mehr Informationen ausgetauscht als jemals zuvor in der Geschichte der Menschheit. Durch technische Einrichtungen wie z. B. Satelliten ist es heute möglich, umfangreiche Informationen sekundenschnell auf der ganzen Welt zu verbreiten. Dank dem Internet haben nicht nur die Nachrichtenmedien Zugang zum schnellen Informationsfluss. Immer mehr Privatpersonen, sowohl in den Industrienationen als auch in den weniger entwickelten Regionen der Welt, haben Zugang zum Internet. Damit sind der Umfang und die Geschwindigkeit des Austausches enorm gewachsen.

Verschiedene Sprachen sind heute auch nicht mehr das große Hindernis, das sie in vergangenen Generationen darstellten, um Informationen für jeden zugänglich zu machen. Zum einen ist es im internationalen Informationsaustausch üblich, in einer Sprache (meist Englisch) zu sprechen.

Andererseits ist es auch durch technische Neuerungen möglich geworden, mit drahtlosen simultanen Übersetzungsmethoden die gewünschten Informationen für einen sprachlich unterschiedlichen Teilnehmerkreis fast zeitgleich in den gewünschten Sprachen zu übertragen.

Im Internet kann man sich sogar kostenloser Übersetzungsdienste bedienen, um eine fremdsprachige Webseite in der eigenen Sprache darzustellen.

Bei all diesen fortschrittlichen Entwicklungen müssten die Menschen heute mehr voneinander wissen. Da Auseinandersetzungen oft die Folge von mangelnder Kenntnis bzw. Missverständnissen sind, könnte man meinen, dass die Menschen bei unserem modernen Informationsaustausch friedlicher und glücklicher zusammenleben. Leider zeigen uns unsere eigenen Erfahrungen und die täglichen Nachrichten über das Geschehen in der Welt etwas anderes.

Die Kraft der Verständigung

Im 1. Buch Mose, Kapitel 11 berichtet uns die Bibel, dass alle Welt einerlei Zunge und Sprache hatte. Liest man diesen Bericht weiter, ist deutlich zu erkennen, welche Kraft diese einheitliche Möglichkeit der Verständigung hatte. In den Versen 2-6 lesen wir, dass sich die Menschen in ihrem Tun einig waren.

In diesem Fall hatte die Kraft der Verständigung negative Folgen. Gott erkannte, dass die Menschen die aus dieser Einigkeit entstandene Kraft missbräuchlich einsetzen wollten. Daher machte er ihrem Treiben ein Ende. In Vers 7 lesen wir, dass Gott die Sprache der Menschen verwirrte mit dem Resultat, dass keiner den anderen verstehen konnte. Letztlich zerstreuten sie sich.

Was zeigen uns diese Verse? Sie zeigen uns die Einigkeit und die großen Leistungen, die durch die Verständigung mittels einer gemeinsamen Sprache möglich sind. In der rechten Art und Weise genutzt, wäre diese Art Verständigung ein großer Segen für die Menschen.

Man könnte jetzt meinen, wenn wir die Sprache des anderen verstehen, wenn wir uns schnell und umfangreich austauschen können, sind diese Leistungen auch im positiven Sinne möglich und die Menschheit könnte endlich Frieden finden. Wie bereits gesagt, Informationen zugänglich zu machen ist ja heute kein Problem mehr.

Wir stellen allerdings fest, dass sich heute auch die Menschen sehr oft nicht verstehen, die die gleiche Sprache sprechen. Wenn wir in der Geschichte der Menschheit weiter zurückgehen als der Turmbau zu Babel, stoßen wir auf ein Vorkommnis, das als die Wurzel für das Nichtverstehen unter den Menschen bezeichnet werden kann. Adam und Eva sündigten gegen Gottes Anweisung, die Frucht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen nicht zu essen (1. Mose 3,1-7). Hierin liegt ein wesentlicher Teil des Problems des inhaltlichen Nichtverstehens. Die ersten Menschen folgten Satan, dessen Ziel es ist, Verwirrung zu stiften, die Menschen zu verführen und jegliche Einheit im Sinne Gottes zu vereiteln.

Verständigung und das Bild Gottes

Der Mensch ist für optimale Kommunikation und deren Nutzung „ausgelegt“. Das sollte uns nicht überraschen! Aus der Schöpfungsgeschichte wissen wir, dass Gott den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes, geschaffen hat (1. Mose 1,27). Gott und das Wort tauschen sich auf innige Weise aus, und Gott schuf die ersten beiden Menschen bereits mit der Kenntnis einer Sprache und der Fähigkeit, sich mittels dieser Sprache auszudrücken. Die Verständigung ist eine wichtige Komponente zwischenmenschlicher Beziehungen und der Beziehung zwischen den Menschen und ihrem Schöpfer.

In der Bibel finden wir Gottes Anleitungen darüber, wie wir unser Leben und damit auch unsere Verständigung gestalten sollen. Die Verständigung nach Gottes Prinzipien ist ein Teil des christlichen Lebens. Gott erwartet von uns, nachdem wir uns für seinen Weg entschieden haben, dass wir seinen Charakter annehmen und so an Führungsfähigkeit zunehmen, um das erfüllen zu können, was er für uns vorgesehen hat: Priester und Könige im Reich Gottes zu werden (1. Petrus 2,9; Offenbarung 5,10).

Jesus fordert uns auf, vollkommen zu werden wie unser Vater im Himmel (Matthäus 5,48). Das Erreichen dieser Ziele ist ohne Verständigung nicht möglich. Zum einen geht es darum, dass wir Gottes Mitteilung an uns annehmen, und zum anderen darum, wie wir uns in Bezug auf unsere Fähigkeit zur Verständigung unserem Schöpfer und unseren Mitmenschen gegenüber entwickeln.

Wir wissen alle, wie wichtig die Verständigung ist. Ebenso wissen wir, wie schwer die Kommunikation manchmal sein kann. Wie schon erwähnt, entstehen viele Missverständnisse mit oft schwerwiegenden Folgen daraus, weil die Menschen mit der von Gott verliehenen Gabe des Kommunizierens nicht richtig umgehen. Die Nutzung der positiven Kraft der Kommunikation ist deshalb Teil unserer Ausbildung als Christen und gehört zu unserem täglichen Übungsfeld.

Biblische Prinzipien in Bezug auf Verständigung

Die Bibel ist freilich kein erschöpfendes Handbuch zum Thema Kommunikation, aber sie ist – wie Herbert W. Armstrong oft betonte – die Grundlage allen Wissens, auch des Grundwissens um die zwischenmenschliche Verständigung. Es gibt auch zusätzliche Erkenntnisse, die wir als Ergänzung zu dem Grundwissen der Bibel heranziehen können, um das Umsetzen biblischer Prinzipien im täglichen Leben zu fördern. Mit einigen dieser Prinzipien wollen wir uns hier beschäftigen.

Zunächst sollten wir den Begriff Kommunikation für unsere Zwecke definieren. Wie eingangs erwähnt, ist der Austausch an Informationen heute umfangreicher und schneller als je zuvor in der Menschheitsgeschichte. Trotzdem gibt es immer noch Missverständnisse – es hapert also bei der Verständigung. Daher wollen wir unter Kommunikation eine Verständigung verstehen und nicht das bloße „Weitergeben“ von Informationen.

Dass wir etwas gesagt haben, bedeutet längst nicht, dass unser Gegenüber uns in der Weise verstanden hat, wie wir es meinen bzw. wie wir verstanden sein wollen. Das gilt natürlich auch umgekehrt, wenn unser Gegenüber uns etwas mitteilen will. Kommunikation findet dann statt, wenn unser Gesprächspartner oder der Empfänger unserer Mitteilung genau das versteht, was wir meinen. Um dieses wichtige zwischenmenschliche Ziel zu erreichen, gilt es, die folgenden Prinzipien zu beachten.

Wir müssen selbst zum Zuhören willens und fähig sein. Es liegt auf der Hand, dass keine Verständigung stattfinden kann, wenn niemand zum Zuhören bereit ist. Die Sprüche warnen uns vor den Konsequenzen des Nichtzuhörenwollens: „Wer antwortet, ehe er hört, dem ist’s Torheit und Schande“ (Sprüche 18,13; alle Hervorhebungen durch uns).

Wenn wir uns mitteilen wollen, erwarten bzw. hoffen wir, dass unser Gesprächspartner willens ist, uns zuzuhören. Es ist ja ein normales Bedürfnis aller Menschen, dass ihm der Gesprächspartner zuhört. Die christliche Gesinnung beinhaltet in diesem Fall das Prinzip, dass wir selber dazu bereit sein sollen, was wir von anderen erwarten: „Und wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch!“ (Lukas 6,31). Um uns mit unserem Nächsten zu verständigen, müssen wir selbst bereit sein, auch ihm zuzuhören.

Auf eine Art spiegelt sich die Notwendigkeit des Zuhörenkönnens in unserer eigenen Berufung wider. Manche geben sich gegenüber Gott als willig aus, aber nur diejenigen, die dann zuhören, wenn Gott ihnen das Verständnis seines Wortes durch die Berufung ermöglicht, gehören zu den wahrhaft Berufenen. Bei unserer Verständigung mit unserem Nächsten kann unsere Fähigkeit zum Zuhören mit unserer Bereitschaft zu tun haben, unserem Nächsten Verständnis entgegenbringen zu wollen.

An dieser Stelle sei auf die zusätzlichen Erkenntnisse des Menschen hingewiesen, die uns beim Zuhören helfen können. Nach diesen Erkenntnissen kann die Persönlichkeitsstruktur des Menschen in das Bewusstsein und das Unterbewusstsein gegliedert werden. Bestimmte Erfahrungen und Erlebnisse im Leben schlagen sich im Unterbewusstsein nieder und beeinflussen von dort aus als „gewohnheitsmäßige“ Reaktion die Handlungen und spontanen Aussagen eines Menschen.

Dabei können dem betroffenen Menschen seine Handlungen unerklärlich und fremd vorkommen, und die Bibel scheint diese menschliche Erkenntnis zu bestätigen: „Ich weiß, Herr, dass des Menschen Tun nicht in seiner Gewalt steht, und es liegt in niemandes Macht, wie er wandle oder seinen Gang richte“ (Jeremia 10,23).

Diese Erkenntnis kann beim Zuhören sehr wichtig sein. Die Worte, die wir vernehmen, mögen nicht immer den wirklichen oder beabsichtigten Sachverhalt, den unser Gesprächspartner ausdrücken will, wiedergeben. Wo also ist der wahre Mensch zu Hause, zuoberst auf dem Berg des Wissens, des bewussten Denkens, oder unten in der verschleierten Ecke der unbewussten Reaktionen? Der Mensch ist sowohl im Bewussten wie im Unbewussten zu Hause. Unser „Nächster“, den wir ja besser kennenlernen wollen, lebt wie wir selbst auch nicht eingleisig, sondern mehrgleisig.

Daher kann es darum gehen, sich erst einmal beim Zuhören zu überlegen, wie unser Gesprächspartner eigentlich beschaffen ist. Was treibt ihn an, was beeinflusst seine Handlungen? Kurzum, wir stellen uns die Frage, was alles hinter dem Bild, das wir uns spontan von unserem Gesprächspartner machen, vorhanden ist. Das geschieht in dem Bemühen, ihn zu verstehen.

Unsere Bereitschaft, einem anderen Menschen zuzuhören, der sich vielleicht emotional und unklar ausdrückt, ist nichts anderes als das, was Gott uns gegenüber tut: „Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen. Der aber die Herzen erforscht, der weiß, worauf der Sinn des Geistes gerichtet ist; denn er vertritt die Heiligen, wie es Gott gefällt“ (Römer 8,26-27).

Wir müssen uns klar ausdrücken können. Es ist klar, dass die zwischenmenschliche Verständigung erschwert wird, wenn wir uns unklar ausdrücken. Allgemein erwarten wir auch in diesem Bereich eine klare Ausdrucksweise von unserem Gesprächspartner. Wiederum beinhaltet die Gesinnung Christi vordergründig unsere Bereitschaft, uns gegenüber unserem Nächsten verständlich auszudrücken.

Bei der Behandlung der Gabe des Zungenredens betonte Paulus die Notwendigkeit einer klaren bzw. verständlichen Ausdrucksweise durch einen Vergleich mit einer Posaune: „Und wenn die Posaune einen undeutlichen Ton gibt, wer wird sich zum Kampf rüsten? So auch ihr: wenn ihr in Zungen redet und nicht mit deutlichen Worten, wie kann man wissen, was gemeint ist? Ihr werdet in den Wind reden. Es gibt so viele Arten von Sprachen in der Welt, und nichts ist ohne Sprache. Wenn ich nun die Bedeutung der Sprache nicht kenne, werde ich den nicht verstehen, der redet, und der redet, wird mich nicht verstehen. So auch ihr: da ihr euch bemüht um die Gaben des Geistes, so trachtet danach, dass ihr die Gemeinde erbaut und alles reichlich habt“ (1. Korinther 14,8-12).

Für einen Gesprächspartner, der uns zuhören will, kann es sehr frustrierend sein, den Sinn unserer Worte aufgrund unserer unklaren Ausdrucksweise nicht zu verstehen. Nach der Rückkehr der Juden aus der babylonischen Gefangenschaft wurde eine derartige Situation beim historischen Laubhüttenfest durch Nehemia verhindert. Nehemia legte anscheinend Wert darauf, die Worte des Gesetzes – das in einer Sprache (Hebräisch) verfasst wurde, die viele der Rückkehrer nicht mehr richtig verstanden – in verständlicher Umgangssprache erklären zu lassen: „Und als der siebte Monat herankam und die Söhne Israel in ihren Städten wohnten, da versammelte sich das ganze Volk wie ein Mann auf dem Platz, der vor dem Wassertor war. Und sie sagten zu Esra, dem Schriftgelehrten, er solle das Buch mit dem Gesetz des Mose herbeibringen, das der Herr dem Volk Israel geboten hatte . . . Und sie lasen aus dem Buch, aus dem Gesetz Gottes, abschnittsweise vor, und gaben den Sinn an, so dass man das Vorgelesene verstehen konnte . . . Da ging das ganze Volk hin, um zu essen und zu trinken und Anteile zu versenden und ein großes Freudenfest zu begehen. Denn sie hatten die Worte verstanden, die man ihnen mitgeteilt hatte“ (Nehemia 8,1. 8. 12; Elberfelder Bibel).

Bei unserem Bemühen, uns klar und verständlich auszudrücken, sollen wir typische Entgleisungen der heutigen Zeit meiden wie Sarkasmus, Zynismus und Humor am falschen Platz. In den Sprüchen lesen wir: „Wie ein Unsinniger, der mit Geschoss und Pfeilen schießt und tötet, so ist ein Mensch, der seinen Nächsten betrügt und spricht: Ich habe nur gescherzt“ (Sprüche 26,18-19). In einem Sinne legt Jesus uns nahe, nur das zu sagen, was wir meinen, und immer das zu meinen, was wir sagen: „Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel“ (Matthäus 5,37).

Wir müssen zwischenmenschliche bzw. kulturelle Unterschiede beachten. Vor ein paar Jahrzehnten sorgte ein gewisser bayerischer Politiker für Wirbel, als er – halb im Scherz – die Lage im damaligen Regierungssitz Bonn mit einem „Saustall“ verglich. Er fügte hinzu, dass dieser aufgeräumt gehörte. Dieses Beispiel dient zur Veranschaulichung kultureller Unterschiede, die eine Verständigung – eine Kommunikation nach unserer Definition – erschweren bzw. verhindern können.

In anderen Teilen des deutschsprachigen Raums mag der von dem bayerischen Politiker benutzte Ausdruck als quasi Kraftausdruck oder als Beleidigung gelten, aber in Bayern würde man aufgrund eines etwas derberen Umgangstons in den meisten Fällen keinen Anstoß nehmen. Wer dies weiß, versteht bestimmte Formulierungen anders zu bewerten, als diese anderswo gemeint würden.

Damit kommen wir zum Punkt: Wir alle sind zum Teil von der Umwelt, der Kultur, in der wir aufgewachsen sind und in der wir leben, beeinflusst. Wer unsere Umwelt nicht kennt bzw. versteht, kennt uns und unsere Persönlichkeit, die sich in unserer Ausdrucksweise niederschlägt, zum Teil nicht.

Kann uns dieser Blick in Hintergründe der Persönlichkeit bei der Aufgabe helfen, unsere Gesprächspartner zu erkennen und mit ihm richtig in Kontakt zu treten? Bestimmt. Dies war anscheinend das Bemühen des Apostels Paulus:

„Denn obwohl ich frei bin von jedermann, habe ich doch mich selbst jedermann zum Knecht gemacht, damit ich möglichst viele gewinne. Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden – obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin –, damit ich die, die unter dem Gesetz sind, gewinne. Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich wie einer ohne Gesetz geworden – obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin in dem Gesetz Christi –, damit ich die, die ohne Gesetz sind, gewinne. Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette“ (1. Korinther 9,19-22).

Ist es uns als Christen nicht bewusst, dass wir mit unseren Problemen, Sorgen und Nöten mit Zuversicht vor dem Thron Gottes erscheinen können? Wir haben nämlich einen Hohepriester, der als Mensch zur Erde kam und der unsere Umwelt – unsere physische Existenz – kennengelernt hat. Jesus kann mit uns mitfühlen. Aus diesem Grund findet eine Verständigung statt, wenn wir vor Gottes Thron erscheinen: „Denn wir haben nicht einen Hohepriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde. Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben“ (Hebräer 4,15-16).

Es müsste auf der Hand liegen, dass junge Menschen in bestimmten Dingen eine andere Sichtweise haben werden als Menschen, die den Zweiten Weltkrieg erlebt haben, dass kinderlose Ehepaare einige Dinge anders sehen als Eltern, die mehrere Kinder großgezogen haben usw. Solche unterschiedlichen Erfahrungen in unserer persönlichen Umwelt haben einen Einfluss auf unsere Worte und unsere Fähigkeit, andere Menschen sozusagen „auf Anhieb“ zu verstehen.

Daher gilt es bei unseren Versuchen, mit anderen Menschen zu kommunizieren, die Frage zu stellen: Warum sieht der andere es so, warum meint er es so? Wenn wir seinen persönlichen Hintergrund und die Einflüsse kennen, die ihn geformt haben, sind wir unter Umständen besser in der Lage, mit ihm zu kommunizieren.

Als Christen leben auch wir im eingangs erwähnten Informationszeitalter. Wie sieht es unter uns in Sachen „Kommunikation“ aus? Auch unter uns werden mehr Informationen ausgetauscht als je zuvor. Heute wird in der Kirche über Themen offen diskutiert, die vor Jahren kein Gesprächsthema gewesen wären. Der Informationsfluss wird gefördert durch E-Mail, Internet und andere Möglichkeiten der modernen Kommunikation.

Aber findet bei diesem Informationsaustausch unter uns eine Verständigung statt? Mit den in diesem Beitrag enthaltenen Tipps wird sie uns hoffentlich besser gelingen.

Kommen wir zum Schluss noch einmal zurück auf den Turmbau zu Babel. Zu diesem Zeitpunkt in der Menschheitsgeschichte waren die Menschen, die von Satan beeinflusst wurden, durch ihre sprachliche Einigkeit zu einer „großen“ Leistung fähig. Allerdings widersprach sie dem Willen Gottes. Welch eine Kraft zum Guten muss dann in der einheitlichen Verständigung stecken, die ohne die Verführung Satans in Gottes Reich stattfinden wird? Darüber lohnt es sich nachzudenken!

– INTERN Juni 2008 PDF-Datei dieser Ausgabe

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