Karfreitag + Ostersonntag = ?
Die Rechnung geht nicht auf!

Karfreitag-Ostersonntag © VKG
Es lässt sich nachweisen, dass in dem Jahr, in dem Jesus gekreuzigt wurde, Jesus das Passah mit seinen Jüngern am Dienstagabend hielt. Er starb dann am nächsten Tag – Mittwoch.

Zwischen der Kreuzigung am Freitagnachmittag und dem Sonnenaufgang am Ostersonntag lassen sich drei Tage und drei Nächte schlicht nicht unterbringen. An welchem Tag wurde Jesus wirklich gekreuzigt?

Von Scott Ashley

Ungefähr eine Milliarde Katholiken und ebenso viele Protestanten glauben, dass Jesus Christus am Freitagnachmittag – Karfreitag – gekreuzigt und begraben wurde und am darauffolgenden Sonntagmorgen – eineinhalb Tage später – von den Toten auferstand. Wenn wir diese Tradition jedoch mit den Worten Jesu vergleichen, entdecken wir einen krassen Widerspruch.

Wie lange sollte Jesus nach seinen eigenen Worten im Grab sein? „Wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein“ (Matthäus 12,40; alle Hervorhebungen durch uns).

Der Kontext der Vorhersage Jesu ist wichtig. Einige Schriftgelehrte und Pharisäer hatten ein Zeichen von Jesus als Beweis gefordert, dass er der Messias ist. „Er [Jesus] antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und abtrünniges Geschlecht fordert ein Zeichen, aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden, es sei denn das Zeichen des Propheten Jona“ (Vers 39).

Dies war das einzige Zeichen, das Jesus ihnen gab, um zu beweisen, dass er der verheißene Messias war: „Wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.“

Die traditionelle Sichtweise wirft Fragen auf

Der Apostel Johannes beschreibt Jesu Tod und Beisetzung, die am späten Nachmittag, kurz vor Anbruch eines Sabbats, stattfanden (Johannes 19,30-42). Nach der Karfreitag-Ostersonntag-Tradition wäre der Zeitraum von Sonnenuntergang am Freitag (Beginn des Sabbats) bis Sonnenuntergang am Samstag eine Nacht und ein Tag. Sonnenuntergang am Samstag bis Sonnenaufgang am Sonntag wäre eine weitere Nacht. Nach dieser Berechnung hätten wir also zwei Nächte und einen Tag.

Wo finden wir eine dritte Nacht und die zwei Tage, die wir brauchen, um die Zeitspanne zu haben, die Jesus als seine Verweildauer im Grab angekündigt hatte? Die traditionelle Sichtweise ist problematisch, lässt sie doch nur zu, dass Jesus anderthalb Tage im Grab verbracht hat.

Manche Theologen meinen, die Aussage Christi, er würde „drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein“, bedeute nicht buchstäblich 72 Stunden. Sie begründen ihre Ansicht damit, dass auch nur ein Teil eines Tages als ein ganzer Tag anerkannt werden dürfte.

Da Jesus am Nachmittag starb und kurz vor Sonnenuntergang beerdigt wurde, gehen diese Menschen davon aus, dass die letzten Minuten dieses Freitags den ersten Tag ausmachten. Die erste Nacht war dann Freitagnacht, Samstag der zweite Tag, Samstagnacht die zweite Nacht und einige Minuten beim Sonnenaufgang am Sonntagmorgen waren der dritte Tag.

Eine vernünftige Erklärung, nicht wahr?

Das Problem ist, die Rechnung geht so nicht auf. Diese Interpretation beinhaltet zwar drei Tage, aber nur zwei Nächte, statt drei Tage und drei Nächte. Darüber hinaus macht die Schrift sehr deutlich, dass Jesus schon auferstanden war, bevor Maria Magdalena am frühen Sonntagmorgen zum Grab kam, „als es noch finster war“ (Johannes 20,1-2). Damit kann in Wirklichkeit kein Teil des Sonntags als ein Tag gezählt werden, da Jesus schon auferstanden war, noch bevor die Sonne aufging.

So verbleiben uns höchstens ein Teil eines Tages am Freitag, eine ganze Nacht in der Nacht von Freitag auf Samstag, ein ganzer Tag am Samstag und ein großer Teil einer Nacht von Samstag auf Sonntag. Damit haben wir etwas mehr als einen ganzen Tag und fast zwei Nächte.

Uns fehlen aber immer noch wenigstens ein ganzer Tag und eine ganze Nacht, um die Zeitspanne zu haben, die Jesus angekündigt hatte. Wenn Jesus nur vom späten Freitagnachmittag bis zum frühen Sonntagmorgen im Grab gewesen wäre, dann hat sich das Zeichen für den prophezeiten Messias nicht erfüllt. Was ist also richtig? Sind Christi Worte falsch oder stimmt die traditionelle Sichtweise darüber nicht, wann und wie lange er im Grab gewesen ist?

Gottes Zeiteinteilung ist der Schlüssel

Der Schlüssel zum Verständnis des Zeitpunkts der Kreuzigung und der Auferstehung Christi liegt im Verständnis der biblischen Feste im Frühling des Jahres und wann für Gott ein Tag beginnt und zu Ende geht. Wir können dies ohne große Mühe herausfinden, wenn wir uns die biblischen Aussagen dazu genau ansehen.

Zuerst gilt es zu erkennen, dass für Gott die Tage nicht um Mitternacht beginnen, wie es für uns heute der Fall ist. Mitternacht als Tagesbeginn ist eine von Menschen erfundene Zeitrechnung. 1. Mose 1, Vers 5 sagt uns hingegen ganz klar, dass der Tag für Gott mit dem Abend (der Nacht) beginnt und mit dem nächsten Abend endet: „Da ward aus Abend [der dunklen Nacht] und Morgen [dem hellen Tageslicht] der erste Tag.“ Gott wiederholt diese Formel für die nächsten fünf Tage der Schöpfung.

In 3. Mose 23, wo Gott alle seine heiligen Sabbate und Feste aufzählt, stellt er klar, dass sie „vom Abend an bis wieder zum Abend“ (3. Mose 23,32) gehalten werden sollen, d. h. von Sonnenuntergang bis zum Sonnenuntergang, wenn die Sonne untergegangen ist und der Abend beginnt.

Deshalb legten Josef von Arimathäa und Nikodemus, Anhänger Jesu, seinen Leichnam kurz vor Sonnenuntergang in aller Eile in das nahe gelegene Grab Josefs (Johannes 19,39-42). Mit Sonnenuntergang begann der Sabbat (Johannes 19,31), an dem die Arbeit ruhen musste.

Wie viele „Sabbate“ gab es in der Kreuzigungswoche?

Dazu berichtet der Apostel Johannes Folgendes: „Weil es aber Rüsttag war und die Leichname nicht am Kreuz bleiben sollten den Sabbat über – denn dieser Sabbat war ein hoher Festtag –, baten die Juden Pilatus, dass ihnen die Beine gebrochen und sie abgenommen würden“ (Johannes 19,31).

Zu dieser Zeit wurden in der jüdischen Gesellschaft alle aufwendigen Haus- und Kocharbeiten am Tag vor einem Sabbat erledigt. So bekam der Tag vor dem Sabbat mit der Zeit auch den Namen „Rüsttag“ oder einfach nur „Vorbereitungstag“. Der Todestag Jesu war der Tag unmittelbar vor einem Sabbat.

Die Frage ist jedoch, welcher Sabbat gemeint war.

Viele haben angenommen, dass hier der wöchentliche Sabbat erwähnt wird und Jesus deshalb an einem Freitag gekreuzigt wurde. Die überwiegende Mehrheit bekennender Christen hat jedoch keine Ahnung davon, dass verschiedene Sabbate in der Schrift erwähnt werden. Es gibt zum einen den wöchentlichen Sabbattag, der immer auf den siebten Tag der Woche fällt, und zum anderen die sieben jährlichen Festtage (vollständig aufgelistet in 3. Mose 23).

Das sind Sabbate, die nicht immer auf den gleichen Wochentag „fallen“, sondern von Jahr zu Jahr „wandern“ können. Diese jährlichen Sabbate können zwar zeitgleich mit dem gewöhnlichen wöchentlichen Sabbat stattfinden, fallen aber meistens nicht auf den wöchentlichen Sabbat, sondern auf einen anderen Wochentag.

Da das traditionelle Christentum diese biblischen jährlichen Sabbattage (wie auch den wöchentlichen Sabbat) schon vor langer Zeit aufgegeben hat, haben die Menschen jahrhundertelang nicht erkannt, was uns die Evangelien eindeutig darüber berichten, wann Jesus Christus gekreuzigt wurde und auferstanden ist – und warum „Karfreitag-Ostersonntag“ so nie stattgefunden haben kann.

Die meisten Menschen übersehen, wie Johannes uns ausdrücklich sagt, dass der Sabbat, der unmittelbar nach der Grablegung Jesu bei Sonnenuntergang begann, einer dieser jährlichen Sabbate war. Man beachte seine Aussage in Johannes 19, Vers 31: „Denn dieser Sabbat war ein hoher Festtag.“ „Hoher Festtag“ ist ein Begriff, der verwendet wird, um die sieben jährlichen Sabbate von den regelmäßigen wöchentlichen Sabbaten zu unterscheiden.

Was war nun dieser „hohe Festtag“, der unmittelbar auf die eilige Grablegung Jesu Christi folgte?

Die Evangelien berichten, dass Jesus am Abend vor seiner Verurteilung und Kreuzigung das Passah mit seinen Jüngern hielt (Matthäus 26,19-20; Markus 14,16-17; Lukas 22,13-15). Daraus ergibt sich, dass er am Nachmittag des Passahtags gekreuzigt wurde. In 3. Mose 23 erfahren wir, dass am Tag nach dem Passah ein anderes Fest beginnt – das Fest der Ungesäuerten Brote (Verse 5-6). Am ersten Tag dieses Festes sollten die Israeliten „eine heilige Versammlung halten; da sollt ihr keine Arbeit tun“ (Vers 7).

Dieser Tag ist der erste der jährlichen Sabbate, der Tag, den Johannes einen „hohen Festtag“ nannte. Diverse Nachschlagewerke bestätigen, dass Johannes in diesem Fall keinen wöchentlichen Sabbat im Sinn hat, sondern einen jährlichen Sabbat.

Am Vortag hatte das Passah mit Sonnenuntergang begonnen. Es ging einen Tag später mit Sonnenuntergang zu Ende, als dieser hohe Festtag begann. Jesus hatte das Passah mit seinen Jüngern zu Beginn des Passahtages gehalten und wurde später in derselben Nacht verhaftet. Nach Tagesanbruch am nächsten Morgen wurde er von Pontius Pilatus verhört, verurteilt, gekreuzigt und kurz vor dem Sonnenuntergang, mit dem das Fest der Ungesäuerten Brote begann, beerdigt.

Es sei in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass die Juden das gesamte Fest der Ungesäuerten Brote oft allgemein als „Passah“ bezeichneten, was erklärt, warum der Tag, an dem Christus gekreuzigt und begraben wurde, auch als „Rüsttag für das Passah“ (Johannes 19,14) bezeichnet wird. Damit war der erste heilige Tag oder jährliche Sabbat der Passahwoche gemeint.

3. Mose 23 gibt die Reihenfolge und den Zeitpunkt dieser Tage an, und die Evangelien bestätigen die Reihenfolge der Ereignisse, wie sie sich zugetragen haben.

Jesus wurde nicht an einem Freitag, sondern an einem Mittwoch gekreuzigt

Es lässt sich nachweisen, dass in dem Jahr, in dem Jesus gekreuzigt wurde, Jesus das Passah mit seinen Jüngern am Dienstagabend hielt und der Sonnenuntergang am Mittwoch den Beginn des „hohen Festtags“, des ersten Tages des Festes der Ungesäuerten Brote, markierte.

Das bedeutet, dass Jesus am Mittwoch gekreuzigt und begraben wurde, nicht am Freitag! Gibt es Beweise für diese Feststellung? Ja, die gibt es. In Markus 16, Vers 1 gibt es ein wichtiges Detail, dem nur selten gebührende Beachtung geschenkt wird: „Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben.“

Wenn der Leichnam eines geliebten Menschen damals in ein Grab gelegt wurde, anstatt ihn direkt in der Erde zu bestatten, legten Freunde und Verwandte gewöhnlich aromatische Gewürze in das Grab neben dem Leichnam, um den Verwesungsgeruch zu mildern.

Da Jesus kurz vor Anbruch des hohen jährlichen Sabbats ins Grab gelegt wurde, gab es an dem Tag keine Zeit mehr, um die Öle und Salben vor dem Sabbat zu kaufen. Am Sabbat selbst ruhte das Geschäft. Also konnten sie erst nach dem Sabbat – nach dem „hohen Festtag“ – ihre Einkäufe tätigen und die Öle bereiten. Diese Arbeit hätten sie nicht an einem wöchentlichen oder jährlichen Sabbattag getan, da dies als Verletzung der Sabbatruhe gegolten hätte.

Ein weiteres wichtiges Detail finden wir im Lukasevangelium. Dort lesen wir, dass die Frauen, nachdem sie die Öle und Salben bereitet hatten, den Sabbat hielten. „Es folgten aber die Frauen nach, die mit ihm gekommen waren aus Galiläa, und beschauten das Grab und wie sein Leib hineingelegt wurde. Sie kehrten aber um und bereiteten wohlriechende Öle und Salben. Und den Sabbat über ruhten sie nach dem Gesetz“ (Lukas 23,55-56).

Erkennen Sie hier den scheinbaren Widerspruch? Markus berichtet, dass die Frauen die Öle nach dem Sabbat kauften – „als der Sabbat vergangen war“. Lukas erzählt, dass die Frauen die Öle und Salben bereiteten und dann den Sabbat hielten – „den Sabbat über ruhten sie nach dem Gesetz“.

Sie kauften also die Gewürze nach dem Sabbat und bereiteten sie vor der Sabbatruhe zu. Das wäre ein klarer Widerspruch zwischen den beiden Evangelien – es sei denn, es handelte sich um zwei Sabbate! Setzt man zwei unterschiedliche Sabbate voraus, löst sich der scheinbare Widerspruch von selbst.

Welchen Sabbat meint Markus? Markus hat den „hohen Festtag“ im Sinn, der am Mittwochabend bei Sonnenuntergang begann und am Donnerstagabend zu Ende ging. Nach diesem Tag haben die Frauen die Öle gekauft und bereitet, um Jesu Leichnam zu salben. Lukas sagt uns, dass sie, nachdem sie die Öle bereitet hatten, den Sabbat gehalten haben. Damit meint er den gewöhnlichen wöchentlichen Sabbat, der am Freitagabend bei Sonnenuntergang beginnt und bis Samstagabend gehalten wird.

Durch einen Vergleich der Details in beiden Berichten lässt sich klar erkennen, dass zwei Sabbate erwähnt werden, zwischen denen ein gewöhnlicher Arbeitstag lag. Der erste Sabbat war ein Donnerstag, der erste Tag vom Fest der Ungesäuerten Brote – ein „hoher Festtag“. Die Frauen nutzten den nachfolgenden Tag, einen Freitag, um die Öle zu kaufen und vorzubereiten. Danach folgte der wöchentliche Sabbat am Samstag. (Die Grafik auf Seite 5 veranschaulicht den Ablauf der Ereignisse zwischen dem Passah und der Auferstehung Jesu.)

Aus dem griechischen Original, in dem die Evangelien geschrieben sind, geht eindeutig hervor, dass es sich um zwei Sabbate handelt. In Matthäus 28, Vers 1, wo Matthäus schreibt, dass die Frauen zum Grab gingen, „als der Sabbat vorüber war“, ist das Wort „Sabbat“ eigentlich ein Plural und müsste mit „Sabbate“ übersetzt werden. Der Reformator Martin Luther hat in seiner ursprünglichen Übersetzung in diesem Vers den Plural verwendet, und auch das Konkordante Neue Testament vom Pforzheimer Konkordanter Verlag verwendet den Plural für Sabbat, entsprechend dem griechischen Urtext.

Wann ist Jesus von den Toten auferstanden?

Wir haben also gesehen, dass Jesus Christus an einem Mittwoch gekreuzigt und begraben wurde, kurz bevor ein jährlicher – nicht der wöchentliche – Sabbat begann. Wann ist er also auferstanden?

Nachdem die Frauen am gewöhnlichen wöchentlichen Sabbat geruht hatten, gingen sie am ersten Tag der Woche (Sonntag) früh zum Grab, „als es noch finster war“ (Johannes 20,1). Die Sonne war noch nicht aufgegangen, berichtet Johannes. Am Grab angekommen, sahen die Frauen, dass Jesus Christus schon auferstanden war (Matthäus 28,1-6; Markus 16,2-6; Lukas 24,1-3).

Es ist also offensichtlich, dass Jesus nicht bei Sonnenaufgang am Sonntagmorgen auferstanden ist. Als Maria Magdalena beim Grab ankam, „als es noch finster war“, fand sie den Stein vor dem Grabeingang schon weggerollt und das Grab leer.

Wann ist Jesus auferstanden? Die Antwort ist klar, wenn wir einfach die Evangelien lesen – vor allem die Worte Jesu Christi selbst – und sie als das annehmen, was sie sagen. „Wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein“ (Matthäus 12,40).

Wie wir gesehen haben, wurde Jesus kurz vor Sonnenuntergang an einem Mittwoch begraben – „im Schoß der Erde“. Wir brauchen nur vorwärts zu zählen. Ein Tag und eine Nacht bringen uns zum Donnerstag bei Sonnenuntergang. Ein weiterer Tag und eine weitere Nacht bringen uns zum Sonnenuntergang am Freitag. Ein dritter Tag und eine dritte Nacht bringen uns zum Samstag bei Sonnenuntergang.

Nach den eigenen Worten Jesu Christi soll er drei Tage und Nächte nach seiner Grablegung, etwa zur gleichen Zeit, bei Sonnenuntergang, aus dem Grab auferstanden sein. Entspricht das der Heiligen Schrift? Ja, denn wie wir gesehen haben, war er bereits auferstanden, denn das Grab war leer, als Maria am Sonntagmorgen ankam, „als es noch finster war“.

Niemand war Zeuge seiner Auferstehung (die in einem versiegelten Grab stattfand, das von bewaffneten Wächtern geschützt wurde), aber aus den Worten Jesu Christi selbst und den in den Evangelien überlieferten Einzelheiten geht hervor, dass sie drei Tage und drei Nächte nach seiner Beerdigung, gegen Sonnenuntergang am Ende des wöchentlichen Sabbats, stattgefunden haben muss.

So sehr man sich auch bemühen mag, es ist unmöglich, drei Tage und drei Nächte zwischen einer Beerdigung am späten Freitagnachmittag und einer Auferstehung am Sonntagmorgen unterzubringen. Die Tradition von Karfreitag bis Ostersonntag ist einfach nicht biblisch und damit nicht wahr. Wenn wir uns all die Details ansehen, die in den Evangelien aufgezeichnet sind, und sie mit den Worten Jesu selbst vergleichen, passen sie perfekt und wir können die Wahrheit über die Verweildauer Jesu im Grab erkennen.

Die Worte des Engels Gottes, die die Frauen am leeren Grab so erschreckten, haben sich erfüllt: „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat“ (Matthäus 28,5-6, Einheitsübersetzung).

Jesus blieb von kurz vor Sonnenuntergang am Mittwochabend bis kurz vor Sonnenuntergang am Samstagabend im Grab und stand dann von den Toten auf. Diese Zeitspanne enthält die erforderlichen drei vollen Nächte (Mittwochnacht, Donnerstagnacht und Freitagnacht) und die drei ganzen Tage (Donnerstag, Freitag, Samstag). Es ist die einzige Zeitspanne, die zu Jesu Prophezeiung passt, wie lange er im Grab sein würde. Wie wir gesehen haben, steht sie in völliger Übereinstimmung zu den Berichten der vier Evangelien.

Wir sollten nicht an religiösen Traditionen und Vorstellungen festhalten, die nicht durch die Heilige Schrift gestützt werden. Vergewissern Sie sich, dass Ihre eigenen Überzeugungen und Praktiken fest in der Bibel verwurzelt sind. Sind Sie bereit, sich zu verpflichten, Gott nach der biblischen Wahrheit und nicht nach menschlichen Traditionen anzubeten?

Dokumente aus der Antike erwähnen die Kreuzigung am Mittwoch

Wussten Sie, dass eine Kreuzigung am Mittwoch historisch belegt ist? Die Anzahl derer in den ersten Jahrhunderten des Christentums, die im Gegensatz zur römischen Kirche Mittwoch als Todestag Jesu vertraten, mag zwar klein gewesen sein. Dennoch findet man die Sichtweise in einigen frühen historischen Dokumenten, dass Jesus das Passah am Dienstagabend hielt, am Mittwochnachmittag gekreuzigt wurde und am Samstag bei Sonnenuntergang auferstand.

In dem gegen 200 n. Chr. abgefassten Didascalia Apostolorum, das apostolische Lehre vermitteln soll, wird Dienstag als der Termin für das letzte Passah Jesu mit seinen Jüngern erwähnt. Dabei ist zu beachten, dass die in dieser Schrift verwendete Zählweise für die Wochentage mit Sonntag als dem ersten Tag der Woche dem biblischen Muster entspricht. Darin heißt es: „Nachdem wir das Passah abends am dritten Tag der Woche [Dienstagabend] gegessen hatten, gingen wir zum Ölberg. In der Nacht wurde unser Herr Jesus dort festgenommen. Am nächsten Tag, dem vierten Tag der Woche [Mittwoch], blieb er im Hause des Hohepriesters Kaiphas in Gewahrsam“ (alle Hervorhebungen durch uns).

Paradoxerweise erwähnt der Text, dass Jesus am Freitag gekreuzigt wurde und offenbart damit eine gewisse Verwirrung über die Termine. Nach der Bibel wurde Jesus am Tag nach dem Passahmahl getötet. Trotzdem ist das Didascalia Apostolorum ein Hinweis darauf, dass ca. 200 Jahre nach Jesu Tod der richtige Termin für das Passah – Dienstagabend – noch bekannt war. Demzufolge wäre die Kreuzigung am nächsten Tag gewesen – am Mittwoch.

Epiphanius (367-403 n. Chr.), der Bischof von Salamis, hielt fest, dass „Mittwoch und Freitag bis zur neunten Stunde Fastentage sind, weil Jesus am Mittwoch festgesetzt und am Freitag gekreuzigt wurde.“ Obwohl die vorherrschende Meinung zur Zeit des Epiphanius anscheinend die war, dass die Kreuzigung am Freitag war, hielt man Mittwoch für den Tag, an dem Jesus verhaftet wurde. (Bei einer Zählweise, bei der die Tage abends beginnen, hätte Mittwoch am Dienstagabend bei Sonnenuntergang begonnen.)

Bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. hatte sich die Feier der Auferstehung am Sonntag durchgesetzt. Doch Sokrates, ein Kirchenhistoriker aus dieser Zeit, erwähnt in Bezug auf die unterschiedlichen Sichtweisen zu Ostern, dass einige Christen die Auferstehung am Sabbat feierten: „Im Osten halten andere dieses Fest in der Tat am Sabbat.“

Bischof Gregor von Tours (538-594 n. Chr.), der selbst an die Auferstehung am Sonntag glaubte, erwähnte die Auffassung anderer, wonach Jesus am siebten Tag der Woche auferstanden ist: „Nach unserer Überzeugung fand die Auferstehung des Herrn am ersten Tag statt, nicht am siebten Tag, wie so viele glauben.“

Diese Zitate zeigen, dass in den ersten Jahrhunderten des Christentums die Tradition einer Kreuzigung am Freitag und einer Auferstehung am Sonntag nicht die einzige Sichtweise war. Eine Minderheit der frühen Christen hielt an der biblischen Chronologie der Ereignisse fest, wonach Jesus das Passah am Dienstagabend hielt, am Mittwoch gekreuzigt wurde und am Samstag kurz vor Sonnenuntergang von den Toten auferstand.

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